Fünf Spiele in zwölf Tagen, vier davon auswärts. Die Basketballer des FC Bayern München befinden sich in einer stressigen Phase - und das straffe Programm geht munter weiter. Bereits am Samstag gastiert das Team von Trainer Gordon Herbert beim Syntainics MBC in Weißenfels. Wie in vielen anderen Sportarten wird die zunehmende Belastung der Spieler heiß diskutiert.
Bayern-Boss Pesic ledert gegen BBL
Nach dem dramatischen 109:107 der Bayern in der EuroLeague gegen Paris Basketball holte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic sogar zu einer Wutrede aus.
„Es ist nicht einfach für die Mannschaft. Wir sind in anderthalb Wochen durch halb Europa gereist“, sagte er nach dem Spiel. „Wir waren in Göttingen, wir waren in Athen, in Bonn, in Belgrad und jetzt sind wir wieder hier in München. Gut, dass wir heute gewonnen haben. Denn mein Vater hat immer gesagt: Nur wer verliert, darf sich beschweren.“
Trotzdem redete sich Pesic in Rage und legte den Finger in die Wunde. „Die BBL und Herr Holz (Geschäftsführer Dr. Stefan Holz; Anm. d. Red.) müssen sich langsam mal Gedanken machen. Sie haben die Frechheit, uns nach einer Doppelwoche am Samstag um 16 Uhr wegen eines Fernsehtermins beim MDR anzusetzen. ALBA Berlin spielt sonntags um 18 Uhr - das ist genau richtig. Aber uns am Samstag um 16 Uhr nach Weißenfels zu schicken, ist unverantwortlich“, schimpfte er.
Holz: Gibt auch andere Perspektive
BBL-Geschäftsführer Holz entgegnete auf SPORT1-Nachfrage: „Es gibt noch eine andere Perspektive, das ist die Perspektive des MBC und die Perspektive der Liga insgesamt, aber das möchte ich nicht über die Medien spielen.“
Weiter wollte sich Holz nicht äußern: „Ich habe keine Lust, das Spiel mitzuspielen, wir haben das Ganze schon bei 800 anderen Gelegenheiten besprochen.“
Gefragt, ob er das Gespräch mit Pesic suchen wird, stellte Holz klar: „Wir reden laufend miteinander, haben Projekte und Ansetzungspunkte.“
BBL? „Das ist eine absolute Frechheit“
„Wenn die BBL glaubt, dass man ein Produkt so nach vorne bringen kann, dann irrt sie sich“, führte Pesic weiter aus und betonte dabei immer wieder, dass es ihm nur um das Wohl der Spieler gehe. „Wir sind keine Sau, die man durchs Dorf treibt. Das ist eine absolute Frechheit. Wir haben gesagt, das geht nicht. Wir haben eine Doppelwoche. Ich werde nicht dabei sein, weil ich keinen Respekt davor habe, was die BBL mit uns macht.“
Der Basketball sei „ein Spiel der Spieler und nicht der Vermarktung“, bekräftigte Pesic weiter: „Wenn man die Spieler aber so behandelt, stellt man kein Produkt her. Ich habe mich in den letzten zehn Jahren nicht ein einziges Mal über die Liga beschwert, aber irgendwann reicht es.“
Wie sehr das Thema Pesic auf der Seele brannte, merkte man daran, dass er nicht einmal explizit nach dem Thema gefragt wurde, sondern von sich aus loslegte.