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Kostet diese Entscheidung den Meistertitel?

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Entscheidet Abreise das BBL-Finale?

Im Finale der BBL kommt es zwischen Bayern München und ratiopharm Ulm zum entscheidenden Spiel. Supertalent Noa Essengue wird sicher fehlen, ein Umstand, der die Gemüter erhitzt.
Der FC Bayern Basketball hat ein entscheidendes fünftes Spiel in der BBL-Finalserie gegen ratiopharm Ulm erzwungen. Vor allem in der zweiten Halbzeit drehen die Münchner auf.
Im Finale der BBL kommt es zwischen Bayern München und ratiopharm Ulm zum entscheidenden Spiel. Supertalent Noa Essengue wird sicher fehlen, ein Umstand, der die Gemüter erhitzt.

Den ersten Matchball im Finale der BBL konnte ratiopharm Ulm nicht nutzen. Nach der 53:67-Niederlage gegen den FC Bayern in heimischer Halle muss am Donnerstag das entscheidende Spiel fünf in München die Entscheidung bringen.

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Im Vergleich zu den ersten drei Spielen der Serie fehlte den Ulmern komplett der offensive Punch (27 Prozent Trefferquote aus dem Feld). Zudem ein großer Faktor: Supertalent Noa Essengue entschied sich dafür, für den NBA-Draft in die USA zu fliegen und steht so für den Rest der Playoffs nicht mehr zur Verfügung.

„Wir hatten sowohl Ben als auch Noa die freie Wahl gelassen, welchem ihrer beiden Träume sie den Vorzug geben möchten. Diese Zwangslage für die beiden jungen Spieler, Team, Club und Fans - auch für die Finalserie - hätte aus unserer Sicht vermieden werden können“, schrieb Ulm in den sozialen Netzwerken.

Essengue entschied sich dafür, nicht weiter für seinen Arbeitgeber zur Verfügung zu stehen, sondern die Teilnahme am NBA-Draft vor Ort gegenüber einem möglichen Titelgewinn mit Ulm zu bevorzugen. Eine Entscheidung, die den Titelkampf durchaus entscheiden könnte.

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„Es gab natürlich Phasen, in denen wir Noa sehr vermisst haben“

Denn auch das vierte Spiel der Finalserie zeigte, dass Ulm und Bayern nahezu komplett auf Augenhöhe agieren. Nur Kleinigkeiten können in dieser umkämpften Finalserie den Unterschied ausmachen.

Ein Spieler der Güteklasse Essengue ist für Ulm kaum zu ersetzen. In Spiel vier versuchten sie, die Minuten des Franzosen auf das Team zu verteilen. So erhielt beispielsweise der junge Alec Anigbata erstmals in der Finalserie relevante Minuten. Gegen abgezockte Münchener konnte er nicht in allen Situationen zu 100 Prozent dagegenhalten.

„Ich glaube, es ist immer schwer, wenn dir ein wichtiger Spieler fehlt“, sagte Ulms Trainer Ty Harrelson zum Fehlen von Essengue, relativierte dann aber gleich: „Allerdings denke ich nicht, dass sich das heute wirklich auf das Ergebnis ausgewirkt hat. Bayern spielt auch ohne Carsen Edwards, der im Schnitt zuvor 20 Punkte erzielt hat.“

Ulm würde zudem auch den langzeitverletzten Kapitän Klepeisz sehr vermissen, aber Ausfälle würden im Sport nun mal dazu gehören. „Es gab aber natürlich Phasen, in denen wir Noa sehr vermisst haben“, stellte Harrelson fest.

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Essengue fehlt Ulmer Defensive extrem

Konkret fehlt den Ulmern die Defensivstärke und Athletik des Franzosen. In der Offensive spielte er in der Finalserie, anders als zuvor, keine Rolle und erzielte nur 3,7 Punkte im Schnitt (zuvor waren es 13 Punkte im Schnitt).

Trotzdem war Essengue gerade unter dem Korb wichtig, speziell dann, wenn Starting-Center Marcio Santos in Foulprobleme kam, und das tat er bisher eigentlich in jedem der vier Spiele. Essengue brachte dann den nötigen Ringschutz, der jetzt fehlt. Das wussten auch die Bayern und schlossen in Spiel vier 32-mal unter dem Korb ab (zuvor in den drei Spielen im Schnitt nur 25-mal).

Zudem könnte die gesamte Unklarheit darüber, ob Essengue nun zur Verfügung steht oder nicht, auch das gesamte Team abgelenkt haben. Auch wenn Coach Harrelson dies auf SPORT1-Nachfrage verneinte: „Das war keine Ablenkung für uns. Sobald der Spielplan im Januar endgültig feststand, war uns allen klar, dass so etwas passieren kann.“

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„Er wird bestimmt schon vorher mal mit seinen Teamkollegen gesprochen haben, bevor er dann endgültig die Entscheidung getroffen hat und uns Trainern und dem Team diese mitgeteilt hat. Aber nochmal: Uns war sehr klar, dass das passieren kann“, sagte Harrelson weiter.

Sightseeing statt Final-Aktion

Auf seinem Instagram Account sieht man, was Essengue so in den USA macht. Statt dem Kampf um die Meisterschaft, standen für ihn nun verschiedene Medientermine, Shopping und Sightseeing auf dem Programm. So stand er am Dienstag auf der Aussichtsplattform „The Edge“ in New York und blickte über die Stadt.

Ein weiterer Fokus lag aber ganz klar darauf, sich den Teams und Medienvertretern vorzustellen. Speziell bei den sogenannten Lottery-Picks, wird von den Franchises gerne gesehen, dass diese vor Ort in den USA sind.

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„Der Draft ist wirklich etwas Besonderes. Vielleicht der beste Tag meines Lebens“, sagte Essengue auf einer Pressekonferenz vor dem Draft.

Es sei hart für ihn gewesen sein Team zu verlassen. Aber: „Das ist meine Wahl.“ Laut einem Bericht von ESPN soll er übrigens schon am Sonntag Ulm verlassen haben und zunächst nach Toronto geflogen sein, um sich den Raptors vorzustellen.

Essengue von den Chicago Bulls an zwölfter Stelle ausgewählt

Die Raptors wählten den Franzosen mit ihrem neunten Pick zwar nicht, für Essengue lohnte sich die Anreise aber trotzdem. Die Chicago Bulls wählten ihn an Position zwölf und somit doch ein Stück höher, als er in vielen Prognosen lag.

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Ob dies daran lag, dass er in den USA vor Ort war, erscheint aber offen. Denn auch dort wurde Essengues Entscheidung durchaus zwiespältig gesehen: In den sozialen Medien diskutieren NBA-Fans lebhaft, ob seine Draft-Reise die einzig logische Entscheidung ist - oder einen schlechten ersten Eindruck hinterlässt. Tenor: Denkt eher an sich als an ein Team, das gerne auf ihn gezählt hätte.

Die Entscheidung ist nun so oder so gefallen und Essengue wird in der kommenden Saison für die Chicago Bulls auflaufen. Und nachdem er auf der Bühne die Hand von NBA-Commissioner Adam Silver schüttelt hatte, ging es für ihn direkt nach Chicago, um auch dort für Medientermine zur Verfügung zu stehen. Von New York ist dieser Prozess jetzt definitiv einfacher abzuwickeln als von Ulm.

Immerhin Saraf steht Ulm zur Verfügung

Es gab nach Spiel vier aber auch gute Nachrichten für Ulm, denn das zweite Supertalent, Ben Saraf, wird in Spiel fünf zur Verfügung stehen.

„Ben hat sich festgelegt, dass er hierbleibt, also gehe ich davon aus, dass er am Donnerstag dabei ist“, sagte Coach Harrelson im Anschluss an das Spiel.

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Dass der Israeli, der übrigens im NBA Draft von den Brooklyn Nets an 26. Position ausgewählt wurde und damit auch leicht höher als an vielen Stellen prognostiziert, dabei ist, ist zumindest gut für die Ulmer, speziell, weil er im Finale eine deutlich größere Rolle spielte als Essengue.

Saraf übernahm beispielsweise in Spiel drei in München komplett und kann auch in Spiel fünf wieder zum entscheidenden Faktor werden. Sollte Ulm dagegen verlieren, wird es viele Diskussionen darum geben, ob Essengues Abreise der entscheidende Faktor zu Ungunsten der Ulmer war.