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Das große Bayern-Missverständnis

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Das große Bayern-Missverständnis

Für Onuralp Bitim läuft es beim FC Bayern Basketball bisher gar nicht. Der ehemalige NBA-Spieler bekommt aktuell keine Einsatzzeit.
FC Bayern München - ASVEL Villeurbanne: Highlights | EuroLeague
Für Onuralp Bitim läuft es beim FC Bayern Basketball bisher gar nicht. Der ehemalige NBA-Spieler bekommt aktuell keine Einsatzzeit.

Es läuft weiter wie am Schnürchen für den FC Bayern Basketball. Durch den 76:67-Erfolg gegen ASVEL Villeurbanne feierte Bayern den vierten EuroLeague-Erfolg in Folge und kletterte in der Tabelle auf den sechsten Rang, der zur direkten Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde. In der BBL liegt der FCBB souverän an der Tabellenspitze.

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Dementsprechend gut ist die Stimmung im Lager der Münchener, speziell, weil die Bayern nach der Rückkehr von Kapitän Vladimir Lucic aktuell auch Spiele gewinnen, bei denen sie nicht so brillieren, wie zum Saisonbeginn. Das Team tritt geschlossener auf und nahezu jeder Spieler hat einen Anteil am Erfolg.

Doch trotz des Erfolges ist die Stimmung nicht bei allen Spielern super, wie sich an Onuralp Bitim zeigt, der als Hoffnungsträger aus der NBA, von den Chicago Bulls, nach München kam. In den letzten fünf EuroLeague-Spielen stand der Türke zwar im Kader, doch zu Einsatzzeiten kam es nicht.

Auch beim vergangenen BBL-Spiel gegen ALBA Berlin kam er nicht zum Einsatz. Große Hoffnung, dass sich an seiner Situation etwas ändern könnte, scheint Bitim selbst nicht zu haben. Vor dem Spiel gegen ASVEL war aus seinem Umfeld zu hören, dass er sich sicher sei, heute wieder nur zuzuschauen.

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Bitim? „Wenn er sauer ist, ist das kein Problem“

Und die Befürchtung bewahrheitete sich dann erneut. Ganz außen auf der Bank schmort er, seine Miene verrät, dass seine Laune aktuell nicht besonders gut ist.

„Ich habe kein Problem damit, wenn Spieler frustriert sind, solange sie verstehen, dass es ein Teamsport ist und sie die Mitspieler weiter unterstützen“, sagte Bayern-Trainer Gordon Herbert nach dem Spiel auf SPORT1-Nachfrage zur Laune seines Spielers und ergänzte: „Wenn Spieler glücklich wären, wenn sie nicht spielen, würde etwas falsch laufen. Sie sollen ruhig ein bisschen enttäuscht sein. Wenn er sauer ist, ist das kein Problem. Wir müssen aber wissen, dass das Team immer an erster Stelle steht.“

So scheint es auch Bitim zu sehen, der sich trotz seiner schweren Situation zwar frustriert zeigt, aber weiter für seine Mitspieler da ist. Nach dem umkämpften Sieg eilte er gleich aufs Feld, klatschte seine Mitspieler ab und bejubelte mit dem Team den Sieg. Mit Bayern-Star Carsen Edwards scherzte er sogar auf dem Parkett. Dem 25-Jährigen huscht dabei sogar ein Lächeln ins Gesicht.

Dass der Small Forward, der in der vergangenen Saison immerhin 23 Spiele mit durchschnittlich elf Minuten im Schnitt in der besten Liga der Welt absolvierte, aktuell keine Rolle spielt, erklärte Coach Herbert SPORT1: „Er ist gerade einfach in einer schwierigen Situation. Es ist nichts gegen ihn persönlich, aber ich werde nicht jeden Spieler glücklich machen. Wir spielen in der Regel mit einer 10-Mann-Rotation. Wenn man elf oder zwölf Spieler einsetzt, verlieren deine besten Spieler Rhythmus.“

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Bitim konnte nie richtig überzeugen

Und zu dieser 10-Mann-Rotation gehört der Türke aktuell eben nicht. Gerade deshalb, weil mit Niels Giffey und Kapitän Vladimir Lucic zwei Spieler auf seiner Position aktuell auf absolutem Top-Niveau spielen.

Als beide Spieler zu Saisonbeginn verletzungsbedingt ausgefallen waren, holten die Bayern Bitim auf Leihbasis vom EuroLeague-Konkurrenten Fenerbahce Istanbul. Nach seiner Verpflichtung gab es von Bayern-Sportdirektor Dragan Tarlac große Vorschusslorbeeren: „Er ist noch jung und möchte sich weiterentwickeln, das können wir ihm allein aufgrund der vielen Spiele auf hohem Niveau ermöglichen. Uns wiederum wird er auf Small Forward eine neue Dimension geben mit seiner Athletik und Dynamik.“

Doch eine wirklich neue Dimension gab Bitim dem Bayern-Spiel nie. Selbst als Lucic und Giffey verletzt fehlten, konnte der 25-Jährige dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Wohl auch, weil ihn seine Maske, die er zum Start nach einer komplizierten Augenverletzung im Sommer trug, hemmte. In seinen elf Einsätzen in der EuroLeague scorte Bitim nur einmal zweistellig (2,3 Punkte im Schnitt). Bei sechs seiner elf Spielen setzte Coach Herbert ihn unter fünf Minuten ein (knapp neun Minuten im Schnitt). Hinzu kamen fünf Partien, in denen er gar nicht spielte.

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Auch in der BBL konnte er sich nicht für mehr Minuten empfehlen. Seine Bilanz bisher: Sechs Spiele mit knapp zehn Minuten Einsatzzeit und 3,8 Punkten im Schnitt. Nur zweimal durfte er sich über mehr als zehn Minuten beweisen.

Gerade in der heimischen Liga muss Bitim sich jetzt ins Team reinbeißen. „Hoffentlich bekommt er am Wochenende in der BBL eine Chance oder in der kommenden Woche“, kündigte Trainer Herbert an. Am Beispiel Danko Brankovic zeigt sich, dass für Bitim noch einiges möglich ist: Der Center spielte lange keine Rolle und wurde in den vergangenen Spielen zum wichtigen Faktor. Noch ist die Saison lang.