Álex Mumbrú, Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft und Goldmedaillen-Gewinner bei der Europameisterschaft 2025, hat über seine schwere Erkrankung während des Turniers gesprochen und enthüllt, wie schlimm es um ihn bestellt war. Dabei hat der Spanier auch zugegeben, dass es verrückt war, das Krankenhaus vorzeitig zu verlassen, um seiner Mannschaft in der K.o.-Phase vor Ort zu helfen.
"Ich war wie ein Zombie": Bundestrainer enthüllt Unglaubliches
Bundestrainer enthüllt Unglaubliches
„Im Nachhinein betrachtet war es das, aber damals wusste ich noch nicht so viel über Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung; d. Red.) wie heute. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was ich riskierte, ich habe nicht an mein Leben oder meine Gesundheit gedacht. Ich wollte um jeden Preis mit dem Team in der Endrunde in Riga dabei sein", schilderte er im Gespräch mit der spanischen Marca.
„Wir hatten eine große Chance, Gold zu gewinnen. Das wusste ich. Wir hatten alles bis ins Detail vorbereitet. Es war eines dieser Male, bei denen man einfach weiß: ‚Wir werden gewinnen.‘ Wenn man es jetzt betrachtet, war es Wahnsinn.“
„Álex, du hast Gold gewonnen, aber du hast viel mehr riskiert“
Mumbrú, seit August 2024 Nationaltrainer Deutschlands, war zu Beginn der Vorrunde der Basketball-EM schwer erkrankt und verfolgte die Gruppenphase aus dem Krankenhaus. Zur K.o.-Phase stieß der Spanier zur deutschen Nationalmannschaft im lettischen Riga dazu, zog sich nach wenigen Tagen aber in die zweite Reihe zurück und ließ seinen Co-Trainer Alan Ibrahimagic coachen.
Nach dem Triumph und dem Gewinn der Goldmedaille besuchte Mumbrú einen Arzt in Barcelona, der ihm die Gefahr vor Augen führte, die der Coach mit dem verfrühten Verlassen des Krankenhauses auf sich genommen hatte. „Er sagte mir Folgendes: ‚Álex, du hast Gold gewonnen, aber du hast viel mehr riskiert.‘”
Mumbrú bekam jeden Tag drei Infusionen
Mumbrú gab zu, während der EM „viel mit dem Arzt des Deutschen Verbandes diskutiert“ zu haben, der „ebenfalls viel riskierte. Aber es war sehr schwer für mich, nicht bei meinem Team zu sein“.
Der Bundestrainer konnte während des Turniers nicht ausschließen, einen gesundheitlichen Rückschlag zu erleiden. „Wir waren darauf vorbereitet, nach Hause zurückzukehren, falls es mir schlechter gehen sollte. Außerdem hatte ich das Glück, dass eine Freundin der Familie und ihre Familie mit meiner Familie nach Riga gereist waren. Sie ist Ärztin und hat mich während dieser Tage betreut, mir jeden Tag drei Infusionen verabreicht und mich genau beobachtet.“
Die Zeit in Riga beschrieb der Spanier als „wirklich hart, aber der Gewinn war eine große Belohnung. Nach dem Titelgewinn stand mir eine lange Erholungsphase bevor. Ich habe nichts gefeiert.“
Direkt nach dem Titelgewinn begab sich der 46-Jährige dann in seiner Heimat erneut in eine Klinik zur Behandlung und ist mittlerweile nach vier weiteren Wochen wieder zu Hause.
„Fast wie bei einer Schwangeren“
Dass mit ihm und seinem Körper etwas nicht stimme, merkte Mumbrú unmittelbar nach der Ankunft im finnischen Tampere, wo Deutschland die EM-Vorrunde bestritt.
„Wir landen mit dem Charterflugzeug, um die erste Phase der Europameisterschaft zu beginnen, und ich fühle mich unwohl, mir ist etwas übel und ich habe starke Bauchschmerzen. Im Hotelzimmer, nachdem wir angekommen sind, muss ich mich übergeben. Ich erbreche mich mehrmals, bekomme Angst und rufe die Ärzte des Deutschen Basketball-Bundes an“, schilderte er.
„Mein Bauch beginnt anzuschwellen, fast wie bei einer Schwangeren. Ich spüre einen sehr starken Schmerz, der schwer in Worte zu fassen ist. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe mich als Spieler oft verletzt, aber noch nie hatte ich solche Schmerzen, und ich habe mir schon die Hand und einige Knochen im Bein gebrochen. Der Arzt kommt hoch, untersucht mich und ich werde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Ich bin schon sehr verwirrt, weil die Schmerzen unerträglich sind. Dort war es ziemlich schwierig, die Schmerzen zu kontrollieren, und erst als ich auf die Intensivstation kam, ließen sie ein wenig nach.“
„Ich war wie ein Zombie“
Im Krankenhaus konnte er dann „nichts tun, außer durchzuhalten. Ich war wie ein Zombie im Krankenhaus. Ab dem dritten Tag erholte ich mich ein wenig und setzte mich an den Computer. Ich begann, mir Dinge anzuschauen und die Spiele per Telefon vorzubereiten. Ich habe Dinge getan, ohne mich im Krankenhaus ganz wohl zu fühlen. Emotional war ich am Boden, aber wegen der Schmerzen, weil ich eine schwere Zeit durchgemacht habe.“
Mit den Spielen am 28. November (gegen Israel) und am 1. Dezember (auf Zypern) startet der Titelverteidiger in die Qualifikation für die WM 2027. Dann wird auch Álex Mumbrú wieder an der Seitenlinie stehen.