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Darts-WM: Eine Sensation mit Ansage

Eine Sensation mit Ansage

Andreas Harrysson sorgt für die nächste große Überraschung bei der Darts-WM. Der 50 Jahre alte Schwede besitzt noch keine Tourkarte, hat erst 2013 richtig angefangen, Darts zu spielen und fällt vor allem aufgrund seines markanten Barts auf.
Ein völlig verrücktes Darts-Match endet mit einer Mega-Sensation. Andreas Harrysson gewinnt gegen Ross Smith, der immer wieder von der Ally Pally Wespe belagert wurde.
Andreas Harrysson sorgt für die nächste große Überraschung bei der Darts-WM. Der 50 Jahre alte Schwede besitzt noch keine Tourkarte, hat erst 2013 richtig angefangen, Darts zu spielen und fällt vor allem aufgrund seines markanten Barts auf.

Andreas Harrysson konnte es gar nicht glauben: Der Schwede ist am Freitagabend sensationell in die zweite Runde der Darts-WM (alle Sessions live auf SPORT1) eingezogen und hat nach dem Coup von Arno Merk für die nächste große Überraschung des Turniers gesorgt. Er warf in einem dramatischen Spiel die Nummer zwölf der Welt, Ross Smith, mit 3:2 in Sätzen aus dem Turnier.

Nachdem Harrysson mit seinem fünften Matchdart das Weiterkommen besiegelt hatte, riss er sofort seine Arme hoch. Als er schließlich seinen Coup realisierte, schlug er seine Hände über den Kopf zusammen.

Harrysson noch kein Profi

Der 50-Jährige war nach seinem Triumph beinahe sprachlos. „Es fühlt sich großartig an. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist unglaublich“, sagte er im Gespräch mit SPORT1. „Dirty Harry“ konnte nicht fassen, dass er sechs Matchdarts von Smith überlebt hatte: „Ich dachte, ich wäre raus. Aber er hat mir eine Chance gegeben und danach habe ich gut gespielt.“

Harrysson ist aktuell noch kein Profi, denn er arbeitet hauptberuflich als CNC-Operator und bedient dabei computergesteuerte Maschinen, um präzise Bauteile herzustellen. Neben seinem Job bleiben ihm täglich ein bis zwei Stunden für das Training. Obwohl er keine Tourkarte besitzt, hat er sich auf der PDC-Tour bereits einen Namen gemacht.

Darts-Überraschung greift die Tourkarte an

„Andreas hat gegen einen guten Ross Smith gewonnen. Wir wissen, dass er Weltklasse-Darts spielen kann. Dass er noch keine Tourcard hat, ist eine Riesenüberraschung“, erklärte SPORT1-Experte Philip Brzezinski. Harrysson betonte, dass er sich nun für die Tourkarte bereit fühle.

Auf der anschließenden Pressekonferenz meinte der Schwede, dass er in seinem Spiel noch Luft nach oben sehe und privat einen 110er-Average spielen könne, wenn er sein A-Game zeige. Damit stellte er klar, dass man ihn sehr ernst nehmen muss, obwohl er vor der WM nur die Nummer 114 der Welt war.

Der lange Wunsch nach der Darts-WM

Der 50-Jährige ist ein Spätstarter, denn als Darts-Legende Phil Taylor 2013 seinen 16. und damit letzten WM-Titel gewinnen konnte, probierte „Dirty Harry“ erst, sein Dartsspiel zu professionalisieren.

Auf SPORT1-Nachfrage schilderte er: „Ich habe 1994 angefangen und spiele seit 31 Jahren. 2013 hatte ich ein Niveau, mit dem ich dachte, dass ich außerhalb von Schweden spielen kann und war im Nationalteam.“ Seit etwa zehn Jahren hat Harrysson schon den Traum von seinem WM-Debüt, den er sich nun erfüllen konnte.

Markanter Bart als Markenzeichen

Das Erste, was bei dem 50-Jährigen auffällt, ist sein markanter Bart. Er pflegt ihn täglich mit einer Spülung. Harrysson erklärte im Herbst in einem Interview mit Weekly Dartscast, dass er auch schon einmal Bartöl ausprobiert hatte, doch dies wirkte sich negativ auf sein Spiel aus: „Jedes Mal, wenn meine Hand den Bart streifte, wurde es durch das Öl rutschig und störend. Bei einem Sport, in dem jeder Millimeter zählt, kann so etwas entscheidend sein.“

Gedanken, sein Markenzeichen möglicherweise abzurasieren, hat Harrysson nicht. Nach seinem Erfolg wurde er von SPORT1 gefragt, ob die Sponsoren mit seinem Bart einverstanden sind und er antwortete launisch: „Ich hoffe es. Ich habe gehört, dass sie sich beschweren. Bei Modus (Turnierserie MODUS Super Series, Anm. d. Red.) haben sie sich auch schon beschwert und meinten, ich sollte ihn abschneiden. Aber sie machen nur Witze darüber.“

Für Harrysson geht es nun erst einmal wieder zurück in die Heimat, denn sein Zweitrundenspiel findet erst am 20. Dezember statt. Dann trifft er entweder auf Thibault Tricole oder Motomu Sakai und wird gute Chancen auf das erneute Weiterkommen haben. In der 3. Runde könnte es dann zum Duell mit dem Deutschen Ricardo Pietreczko kommen.

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