Michael van Gerwen hat einen Abend zum Vergessen erlebt! Nach seinem frühen Ausscheiden beim World Grand Prix, der im Modus Double-in-Double-out ausgetragen wird, werden die Rätsel um die ehemalige Nummer eins der Welt immer größer.
Darts: Dieser Auftritt erregt Sorgen und Mitleid
„Er steht völlig neben sich“
„Van Gerwen kassiert einen weiteren Rückschlag“, titelte die niederländische Zeitung NU über das glatte 0:2. Weiter hieß es: „Dirk van Duijvenbode hat ihn in der ersten Runde des World Grand Prix am Dienstag in Leicester eliminiert. ‚Aubergenius‘ gewann in zwei Sätzen gegen seinen besorgniserregenden Landsmann.“
Van Gerwen „völlig neben sich“
Van Gerwen präsentierte sich im niederländischen Duell außer Form, hatte einen Drei-Dart-Average von nur 88,67 und eine Checkout-Quote von 15,38 Prozent. Van Duijvenbode reichte ein noch schwächerer 87,21-Average, zum Sieg.
MvG musste bereits zum zweiten Mal in Folge beim World Grand Prix nach der ersten Runde seine Sachen packen. Von einem „schmerzhaften“ Aus schrieben wortgleich mehrere Medien, unter ihnen das Algemeen Dagblad. Der Tonfall schwankt zwischen Sorge und Mitleid.
Auch in England reagierten die Medien auf die Leistung. Der Daily Express bezeichnete die Pleite als „Albtraum-Aus“ und fügte hinzu: „Der sechsmalige Champion ging mit großen Hoffnungen in das Spiel, seinen Landsmann zu schlagen, wurde jedoch brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Er wurde fast komplett von der Bühne gefegt und schaffte es nur, ein paar Legs zu gewinnen, bevor er das Spiel in zwei Sätzen verlor.“ Van Gerwen habe „vollkommen neben sich“ gestanden.
War die Erlösung nur ein Strohfeuer?
Der dreimalige Weltmeister van Gerwen hatte sich vor wenigen Wochen noch in besserer Verfassung präsentiert, als er mit dem Sieg bei den World Series Finals sein erstes Major-Turnier seit zwei Jahren gewonnen hatte.
Es war eine Erlösung nach einem sportlich und auch privat schweren Jahr: MvG hat sich in diesem Jahr scheiden lassen, sein Vater kämpft gegen eine Krebserkrankung.
Der starke Auftritt hatte nicht nur bei van Gerwens Fans Hoffnungen geschürt, dass „Mighty Mike“ vor der WM Ende des Jahres Momentum gewinnt und als ernsthafter Herausforderer für Titelverteidiger Luke Littler und Weltranglisten-Primus Luke Humphries die Konkurrenz im Ally Pally spannender machen würde. Aktuell sieht es weniger danach aus.
Landsmann stärkt van Gerwen den Rücken
Auf der Pressekonferenz wurde van Duijvenbode ebenfalls auf seinen Landsmann angesprochen und er stärkte ihm den Rücken: „Der Name Michael van Gerwen ist größer als seine sechs Titel beim World Grand Prix.“
Der Niederländer erklärte, dass er vor dem Duell besonders fokussiert gewesen sei, weil er gewusst habe, dass er sich keine Fehler erlauben durfte.
„Ich bin nicht wirklich selbstbewusst, aber ich weiß, was ich kann. Ich bin gegen die großen Spieler in diesem Format selbstbewusster als in einem normalen Spiel“, meinte der 33-Jährige.
Superstar MvG lässt ebendieses Selbstbewusstsein aktuell wieder vermissen.