Für Arminia Bielefeld geht es am Dienstagabend nicht nur ums Überleben, sondern auch um eine Art Wiedergutmachung.
Arminia mit Mega-Rotation
Die Arminen müssen sich auf den drohenden Absturz in die 3. Liga einstellen - und will diesen nach den schweren Ausschreitungen im Relegations-Hinspiel gegen Wehen Wiesbaden würdevoll bestreiten.
Böller auf dem Feld, eine rund 20-minütige Unterbrechung durch den Schiedsrichter, dazu ein sportlicher Offenbarungseid: Im Rückspiel am Dienstag auf der Alm darf sich das Debakel vom vergangenen Freitag nicht wiederholen.
Arminia mit fünf Veränderungen
Im Vergleich zum Hinspiel wechselt Uwe Koschinat bei seiner Arminia auf fünf Positionen. Bastian Oczipka, Manuel Prietl, Marc Rzatkowski und Janni Serra sitzen auf der Bank. Christian Gebauer ist nicht im Kader. Dafür starten im Rückspiel Oliver Hüsing, George Bello, Benjamin Kanuric, Jomaine Consbruch und Fabian Klos.
Markus Kauczinski vertraut auf die Elf aus dem Rückspiel, die es geschafft hat, die Arminia mit 4:0 zu besiegen.
Zweitliga-Relegation: Die Aufstellungen
Bielefeld: Fraisl - Jäkel, Hüsing, Andrade, Bello - Kanuric, Vasiliadis, Lasme, Consbruch, Hack - Klos Trainer: Koschinat
Wiesbaden: Stritzel - Fechner, Gürleyen, Mrowca - Mockenhaupt, Heußer, Jacobsen, Ezeh, Wurtz - Prtajin, Hollerbach Trainer: Kauczinski
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„Für mich ist das allerwichtigste Ziel, dass alle Arminen nach dem Spiel - auch wenn es nicht gereicht haben sollte - der Mannschaft Respekt zollen können, isoliert für diese 90 Minuten“, sagte Trainer Uwe Koschinat: „Dass wir uns ein wenig unsere Würde und unseren Anstand zurückholen.“
Auf der Trikotbrust weicht der Name des Hauptsponsors dem Schriftzug „Fairplay!“. Auch die sportliche Herausforderung nimmt der Klub an. „Dabei geht es nicht darum, mit hehren Zielen ins Spiel zu gehen, dafür sitzen die Ereignisse von Freitag zu tief“, sagte Koschinat.
Das 0:4 ist für den erhofften Verbleib in der 2. Bundesliga eine schwere Hypothek. „Das Ding ist durch“, hatte Klub-Ikone Fabian Klos nach dem ersten Aufeinandertreffen mit Drittligist Wiesbaden gesagt.
Klos rügt die Mannschaft
Seit 2011 spielt Klos für die Arminia. Er feierte Aufstiege und steckte Tiefschläge weg. Einen wie diesen erlebte er selten. „Unfassbar schwer“ sei das gewesen, sagte Klos, der den blamablen Auftritt seiner Arminia bei den Hessen schonungslos analysierte: „Man muss dieser Mannschaft zu Recht den Charakter absprechen. Dieses Team ist keine Mannschaft.“
Für den 35-Jährigen, aber auch Koschinat, war die enttäuschende Leistung auch der Auslöser für die Ausschreitungen von Bielefelder Fans. Der Klub verurteilte sie später als „inakzeptable Grenzüberschreitungen von Personen im Gästeblock“. Man distanziere sich „von jeder Form von Gewalt“ und verurteile das mitunter gefährliche Verhalten der Bielefelder Anhänger.
Der Frust auf allen Seiten ist riesig. Bielefeld dürfte innerhalb von zwölf Monaten aus der Bundesliga in die Drittklassigkeit durchgereicht werden. Seit Einführung der eingleisigen 3. Liga war solch ein Absturz zuvor nur 2016 dem Arminen-Nachbarn SC Paderborn widerfahren.
Wiesbaden bleibt ruhig
Wehen Wiesbaden kann derweil vorsichtig die Aufstiegsparty planen. Trainer Markus Kauczinski warnte trotz der guten Ausgangslage aber vor verfrühter Euphorie.
„Wir haben eine Basis gelegt, das Ergebnis ist aber dennoch keine Vorentscheidung“, sagte der 53-Jährige: „Wir werden uns auf ein hartes Spiel und eine andere Situation vorbereiten.“
Im Fokus steht dann auch erneut Angreifer Benedict Hollerbach. Der 22-Jährige, der im Hinspiel zum zwischenzeitlichen 3:0 traf, steht angeblich auf der Wunschliste von Bundesligist 1. FC Köln.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)