Meine simple These gleich vorweg: Wenn der HSV am Samstag im Topspiel in Heidenheim (ab 19.45 Uhr Live im Free-TV auf SPORT1) gewinnt, dann steigt er auch auf!
Fundamentaler Fingerzeig für HSV
Natürlich hat eine solche Theorie sachlich und sportlich zu diesem Zeitpunkt kein wirkliches Fundament. Und doch glaube ich, dass es im Verlauf einer Saison Spiele gibt, in denen Du die ganz großen Hürden überspringst, oder eben nicht.
Und das bedeutet dann letztlich auch eine fundamentale Aussage über die Mentalität und Stabilität einer Mannschaft. Am Samstag kommt es für den HSV in der Voith Arena zur ganz großen Herausforderung, der „Hürde Heidenheim“! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Das Sinnbild des HSV-Scheiterns
Das Auswärtsspiel in Heidenheim steht für die Hamburger bis hierhin nämlich letztlich als Sinnbild des Scheiterns in viereinhalb Jahren Zweitligazugehörigkeit. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
In seinen vier Gastspielen in Heidenheim blieb der HSV ohne Sieg, holte nur zwei der zwölf möglichen Punkte und kassierte im Jahr 2020 zwei Niederlagen mit höchst schmerzhafter Symbolik. (DATEN: Ergebnisse der 2. Bundesliga)
Bei der folgenden Erinnerung wird jeder HSV-Fan noch mal angespannt zucken. Im Juni 2020 verspielten die Hamburger in Heidenheim am vorletzten Spieltag nicht nur eine 1:0-Führung, sondern damit auch Platz 3 und die Teilnahme an der Relegation. Kerschbaumer traf in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 2:1 und schoss damit die Mannschaft von Frank Schmidt vorbei am HSV auf Platz 3 und in die Relegation. In Hamburg flossen die Tränen. Wieder nur Platz 4.
Selbes Jahr, neue Saison. Im November 2020 waren die Hamburger dann wieder zu Gast in Heidenheim. Wieder führten sie 1:0, sie führten sogar 2:0, aber wieder wurden sie am Ende von der Schmidt-Elf überrollt.
Kühlwetter, der am Samstag auch wieder dabei sein wird, schoss alle drei Heidenheimer Tore, den Siegtreffer nach einem dramatischen Fehler von Hamburgs Torwart Sven Ulreich in der 90. Minute. Wieder Schockstarre in Hamburg! Zwei fiese Niederlagen, die jedem HSV-Fan in Erinnerung sind. Zwei bittere Niederlagen, beide in Heidenheim. Zufall?
Standorte, die einen mental stressen
Vor einiger Zeit habe ich mich darüber mit unserem SPORT1-Experten Martin Harnik unterhalten. Er bestätigte mir, dass es einfach Standorte gibt, die Dich als Spieler mental stressen.
Dorfklub-Charakter statt toller Arena. Die Kabinen, der Platz, das Ambiente, so sagte er, gebe einem schon vor dem Anpfiff ein ungewohntes und komisches Gefühl. (DATEN: Spielplan der 2. Bundesliga)
Sandhausen ist auch so ein Standort, an dem der HSV übrigens auch in den letzten drei Spielzeiten nicht gewinnen konnte und 2021 mit einem 1:2 kurz vor Saisonende wichtige Punkte im Aufstiegskampf liegen ließ.
In Heidenheim kommt neben diesem gefühlten Standortvorteil nun auch noch extrem etablierte und hohe Zweitligaqualität dazu.
Festung Voith Arena
Ich freue mich riesig auf dieses Topspiel am Samstag, bei dem ich nach vielen Berufsjahren mal wieder einen Stadionpunkt sammeln darf. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlt in der Voith Arena mit ihren speziellen atmosphärischen Eigenarten.
Hier tut sich nicht nur der HSV traditionell schwer. Heidenheim ist in der Saison ohne Heimniederlage und gewann die letzten fünf Spiele am Stück. (DATEN: Spielplan der 2. Bundesliga)
Und jetzt kommt der HSV. Dritter gegen Zweiter. Flutlichtspiel und live im TV. Überspringt der HSV diese hohe Hürde und gewinnt erstmals in Heidenheim?