Tabellenplatz neun in der 2. Bundesliga, zudem acht Punkte Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsrang drei. Für Hertha BSC geht es in der laufenden Saison um nicht mehr viel - und für Cheftrainer Pal Dardai womöglich in seine letzten sieben Spiele als Hertha-Coach.
Dardais Aus wird konkreter
Nach SPORT1-Informationen gibt es bei der Alten Dame mindestens schon seit Januar Gedankenspiele, ohne den 48-Jährigen in die neue Saison zu gehen.
„Wir sind im direkten Austausch zu dem Thema“, vermeldete Sportdirektor Benjamin Weber vor der Partie bei Sky: „Wichtig ist, was wir intern mit Pal Dardai besprechen. Wir lassen uns in keiner Form treiben, wann wir was kommunizieren.“
Dardai: „Ich würde es morgen und übermorgen genauso machen“
Durch den ausbleibenden sportlichen Erfolg wird dieses Szenario nun immer konkreter und realistischer - Dardais PK-Abbruch am Mittwoch dürfte seine Position im Klub zumindest nicht weiter gestärkt haben. Er bereue seinen denkwürdigen Abgang bei der Pressekonferenz keineswegs, „Ich würde es morgen und übermorgen genauso machen“, untermauerte der Hertha-Coach.
Dardai hatte die Spieltags-Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Paderborn nach lediglich zwei Fragen verlassen. Dem Eklat vorausgegangen war eine Frage eines Journalisten zum Paderborn-Spiel, deren Beantwortung Dardai verweigerte.
„Du hast geschrieben, Hertha BSC hat kein Konzept. Und so lange du das so siehst, reden wir nicht. Bitte nächste Frage. Dankeschön“, sagte der 48-Jährige und verließ die Pressekonferenz nach einer Nachfrage umgehend. Zu schreiben, dass Hertha kein Konzept habe, sei beleidigend. „Mit Menschen, die Unwahrheiten verbreiten, rede ich nicht. So bin ich aufgewachsen.“
Bei den Hertha-Verantwortlichen um Geschäftsführer Thomas E. Herrich und Sportdirektor Benjamin Weber kam die Aktion nicht wirklich gut an, beide wissen aber auch um den Charakter des Ungarn, der auch dazu neigen kann, emotional zu reagieren.
Überraschender Trainerkandidat bei der Hertha?
Dennoch planen die Hertha-Verantwortliche in der kommenden Saison wohl ohne Dardai - und könnten beim Liga-Gegner am Freitag einen potenziellen Nachfolger schon einmal näher beobachten (Paderborn vs. Hertha BSC JETZT im LIVETICKER).
Immer wieder wird Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok mit Zweitliga-Topklubs in Verbindung gebracht, der 42-Jährige könnte Paderborn im Sommer bei einem passenden Angebot verlassen.
Im Februar brachte die MOPO Kwasniok als möglichen Nachfolger für Tim Walter beim HSV ins Spiel, bekanntermaßen entschieden sich die Rothosen für Steffen Baumgart.