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"Das wäre eine überragende Geschichte": HSV-Kapitän Schonlau lässt aufhorchen

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"Das wäre eine überragende Geschichte": HSV-Kapitän Schonlau lässt aufhorchen

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„Wäre eine überragende Geschichte“

Sebastian Schonlau kennt Steffen Baumgart schon viele Jahre. Nun verrät der HSV-Kapitän bei SPORT1, dass er seinen Trainer von einer neuen Seite kennenlernt.
Sebastian Schonlau spricht im SPORT1 Interview über die kommende Saison mit dem HSV. Dabei blickt er auf den Saisonstart und spricht über die Aufstiegschancen der Hamburger.
Sebastian Schonlau kennt Steffen Baumgart schon viele Jahre. Nun verrät der HSV-Kapitän bei SPORT1, dass er seinen Trainer von einer neuen Seite kennenlernt.

Sebastian Schonlau und Steffen Baumgart kennen sich schon seit 2017. Damals arbeiteten die beiden vier Jahre lang beim SC Paderborn zusammen. Nun ist Schonlau als HSV-Kapitän die rechte Hand seines Trainers in der 2. Bundesliga.

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Gemeinsam wollen sie den Aufstieg endlich schaffen. Der Spielführer verrät im Interview bei SPORT1, wie das gelingen soll und was ihn bei seinem Coach immer noch überrascht. Außerdem spricht der Verteidiger über eine mögliche Rückkehr des derzeit noch wegen Dopings gesperrten Mario Vuskovic.

SPORT1: Herr Schonlau, wie lautet Ihr Fazit zum Trainingslager in Bramberg?

Schonlau: Es war intensiv, es war aber auch gut und hat Spaß gemacht. Wir hatten viele, viele gute Momente und ich glaube, dass wir die zehn Tage, die wir jetzt hier waren, wirklich gut genutzt haben.

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SPORT1: Zum Saisonstart ist es jetzt nicht mehr lange hin. Worauf lag denn der Fokus in den vergangenen Tagen?

Schonlau: Ich glaube, dass wir verschiedene Dinge noch mal durchgegangen sind. Wie wir das Spiel aufbauen, wie wir anlaufen, aber natürlich auch wie wir vorne dann zum Torerfolg kommen wollen. Gegenpressing ist für uns sicherlich immer ein Thema. Ich glaube, so haben wir versucht, die verschiedenen Schwerpunkte über die Vorbereitung hinweg abzuarbeiten.

Schonlau: Baumgart geht „auf unsere Wünsche ein“

SPORT1: Was ist aktuell noch die größte Baustelle?

Schonlau: Das ist schwer zu sagen. Du weißt natürlich nie so richtig, wo du zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung stehst. Die Abläufe sind vielleicht noch nicht final eingespielt, können sie aber auch noch nicht sein. Wir haben schon nochmal zwei, drei Elemente dazu genommen, die ein bisschen neuer sind, wo wir uns noch ein bisschen einarbeiten müssen und wollen. Und das muss sich natürlich auch über kurz oder lang erst finden.

SPORT1: Inwiefern kann man davon profitieren, dass man jetzt eine komplette Vorbereitung mit Steffen Baumgart als Cheftrainer verbringen konnte?

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Schonlau: Es ist sehr wichtig, dass wir diese Vorbereitung mit Steffen haben. Du lernst den Trainer natürlich noch mal anders kennen, einerseits menschlich, aber du verstehst auch seine Ideen viel mehr. Das Trainerteam hat viel mehr Zeit, die Sachen reinzubringen, die sie wirklich reinbringen wollen.

SPORT1: Sie haben ja auch schon Trainingslager unter Tim Walter mitgemacht. Merken Sie da Unterschiede?

Schonlau: Ich glaube, dass wir vielleicht den Tag drumherum etwas ruhiger gestalten. Er geht auf unsere Wünsche ein und nimmt Rücksicht darauf, dass wir unsere Pausen haben, damit wir auch wieder Vollgas geben können, wenn wir auf dem Platz stehen. Ansonsten sind Trainingslager halt Trainingslager.

SPORT1: Sind Sie ein Trainingslagertyp oder ist es eher eine lästige Pflicht?

Schonlau: Na, die ersten vier, fünf Tage bin ich es vielleicht und dann wird es weniger. (lacht) Das muss ich schon offen und ehrlich so sagen, weil zehn Tage dann irgendwann schon lang sind und ich glaube, alle von uns freuen sich, dass wir wieder in Hamburg sind.

Kuntz „spricht viel mit uns“

SPORT1: Es gab ja nach der Saison auch einen Wechsel auf dem Posten des Sportvorstandes. Da hat Stefan Kuntz von Jonas Boldt übernommen. Wie ist Ihr erster Eindruck von ihm?

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Schonlau: Stefan ist sehr offen. Er ist ganz nah dran an der Mannschaft, spricht viel mit uns. Wir wissen glaube ich schon so langsam, wo es mit ihm hingeht und wo er hinwill. Das lässt er uns auch immer wieder spüren oder er lässt es uns wissen. Wir stehen im guten Austausch, das kann so weitergehen.

SPORT1: Neuzugänge gab es auch in der Mannschaft mit Davie Selke, Daniel Elfadli und Adam Karabec. Haben die sich bislang gut in die Mannschaft integrieren können?

Schonlau: Definitiv. Gerade die zwei letztgenannten haben ja schon voll mittrainiert und haben die Spiele gemacht. Sie machen auch in meinen Augen einen sehr, sehr guten Eindruck. Es sind zwei unterschiedliche Spielertypen, aber beide für uns extrem wertvoll. Und Davie hat jetzt an den letzten Trainingseinheiten dann auch mehr und mehr teilgenommen. Ich glaube, über ihn müssen wir nicht reden. Der Bursche hat über 250 Bundesligaspiele. Ich bin davon überzeugt, dass er uns helfen wird.

SPORT1: Glauben Sie, seine Verpflichtung kann im Sturm auch nochmal einen anderen spielerischen Ansatz hervorbringen?

Schonlau: Ja klar, natürlich gibt es uns irgendwo die Möglichkeit, vielleicht auch mal mit einem 4-4-2 aufzulaufen. Dann haben wir mit Bobby [Robert Glatzel] und Davie zwei extrem abschlussstarke Stürmer, die sich in der Box wohlfühlen. Ob das dann so kommt, das wird der Trainer entscheiden.

SPORT1: Die Liga ist vielleicht in der kommenden Saison noch mal ein wenig stärker zu bewerten mit Vereinen wie Köln, die nun auch wieder dabei sind. Was wird Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung werden?

Schonlau: Wir haben natürlich einen ganz spannenden Auftakt mit Köln, mit Hertha, mit Hannover. Da gilt es für uns schon direkt von Anfang an da zu sein und zu zeigen, was wir dieses Jahr vorhaben. Wenn man die letzte Saison betrachtet, haben wir es natürlich verpasst, konstant wirklich hohe Leistungen zu bringen. Das ist uns immer wieder gelungen, aber leider nicht dauerhaft. Und dann haben wir es auch ein bisschen verpasst, mal zwei, drei, vier Siege hintereinander einzufahren, was dir einfach extrem hilft und darum geht es.

Aufstieg? „Wir haben die Energie“

SPORT1: Sie sprechen das Spiel gegen Köln an. Ist das ein guter Gradmesser direkt zu Beginn?

Schonlau: Ich freue mich riesig drauf. Das sind die schönsten Spiele. Du spielst freitagabends, das Ding wird ausverkauft sein, da wird eine super Stimmung sein. Wir werden heiß sein, die Kölner werden heiß sein. Beide Mannschaften wollen zeigen, was sie draufhaben, beide Fanlager werden zeigen, was sie draufhaben. Das wird für alle ein richtig guter Auftakt mit einem hoffentlich schöneren Abschluss für uns.

SPORT1: Sehen Sie Köln als den größten Konkurrenten um den Wiederaufstieg an? Und wen würden Sie sonst noch in der Favoritenrolle sehen?

Schonlau: Natürlich ist man geneigt, die größeren Vereine, die Traditionsvereine da oben zu sehen. Köln, Hertha, Schalke und Hannover haben sicher auch gute Arbeit geleistet in der Vorbereitung. Nichtsdestotrotz haben die vergangenen Jahre auch gezeigt, dass irgendwo immer ein Überraschungsteam dabei ist, das man vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hatte. Aber wir sind natürlich erstmal bestrebt, dass wir da auch ein Wörtchen mitreden.

SPORT1: Was stimmt Sie denn optimistisch, dass es in dieser Saison wirklich klappt mit der Rückkehr in die Bundesliga?

Schonlau: Es ist eine neue Saison, es ist wieder eine neue Chance und genau so wollen wir es angehen. Wir haben einen Plan und diesen versuchen wir wieder von Anfang an umzusetzen. Wir haben die Energie, wir haben die Spielfreude und wir haben auch die Jungs, die bereit sind, wirklich zu arbeiten. Deswegen bin ich positiver Dinge.

Fall Vuskovic: „Wir brauchen ihn“

SPORT1: Wie wichtig wäre eine Rückkehr von Mario Vuskovic für die Mannschaft? Da steht ja das Gerichtsurteil noch aus…

Schonlau: Zuallererst wäre das für ihn eine überragende Geschichte. Wir brauchen ihn sportlich, definitiv, aber wir brauchen ihn vor allen Dingen auch menschlich. Und was der Junge durchmachen muss, kann man sich nicht vorstellen und will sich wahrscheinlich auch gar keiner vorstellen. Wir hoffen einfach, dass es zeitnah eine Entscheidung gibt und dass sie natürlich zu Marios Gunsten ausfällt.

SPORT1: Ein anderes aktuelles Thema betrifft Sie speziell in Ihrer Rolle als Kapitän. Die bei der EM eingeführte Regel, dass nur noch der Kapitän einer Mannschaft mit dem Schiedsrichter diskutieren darf, findet von nun an auch Einzug in die Ligen. Wie finden Sie das?

Schonlau: Ich habe es als sehr positiv empfunden bei der EM. Ich glaube schon, dass der Spielfluss deutlich unterstützt wurde und dass es deutlich weniger diese Szenen gab, in denen 15 Spieler auf den Schiri zugelaufen sind. Wir Fußballer sind natürlich in den letzten Jahren wirklich viel am Meckern gewesen im Vergleich mit anderen Sportarten, in denen das vielleicht deutlich besser geregelt ist. Das ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung und ob das dann am Ende so funktioniert, das wird sich zeigen. Trotzdem finde ich es einen guten Ansatz.

SPORT1: Gibt es etwas, worauf Sie sich besonders freuen jetzt in der neuen Saison?

Schonlau: Unsere Heimspiele zu Hause. Unser Volkspark wird hoffentlich wieder einige Male ausverkauft sein. Das sind die schönsten Momente für uns. Dann natürlich mit drei Punkten im Idealfall vor der Nord zu stehen – was Schöneres gibt es kaum.