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Der Nächste, bitte!

Defensiv-Talent Elias Bakatukanda hat am Sonntag als nächstes Eigengewächs des 1. FC Köln sein Debüt in der 2. Bundesliga gefeiert. Von guter Nachwuchsarbeit profitieren die Domstädter gerade mehr denn je.
Der 1. FC Köln hat nach dem 3:1 auf Schalke nun sieben Punkte nach vier Spielen auf dem Konto. Trainer Gerhard Struber zieht ein positives Zwischenfazit.
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Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Defensiv-Talent Elias Bakatukanda hat am Sonntag als nächstes Eigengewächs des 1. FC Köln sein Debüt in der 2. Bundesliga gefeiert. Von guter Nachwuchsarbeit profitieren die Domstädter gerade mehr denn je.

Das Spiel gegen Schalke war längst nicht zu Ende, als es für den 1. FC Köln plötzlich eng wurde. Timo Hübers krank, Luca Kilian verletzt und zu allem Überfluss musste in der 71. Minute auch noch Dominique Heintz angeschlagen vom Feld. Zwar zeigte der Videowürfel zu diesem Zeitpunkt ein 3:1 für die Geißböcke an, doch die Hausherren drängten vor der blau-weißen Wand gerade energisch auf den Anschluss. Trainer Gerhard Struber blieb nichts anderes übrig, als kühlen Kopf zu bewahren. Wohl wissend, dass er das nächste Abwehrtalent ins kalte Wasser werfen musste.

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Als einziger verbliebener Innenverteidiger war es dem erst 20-jährigen Elias Bakatukanda vorbehalten, mit seinem noch ein Jahr jüngeren Nebenmann Julian Pauli (19) das Polster ins Ziel zu bringen. Struber schwor ihn an der Seitenlinie sekundenlang ein, während der Neuling, der seit der U8 das Trikot der Domstädter trägt, geduldig lauschte. Dass er bei seinem Profidebüt in der hitzigen Atmosphäre seine Nervosität nicht ganz ablegen konnte, war allerdings nicht verwunderlich. Gleich zu Beginn sah er nach einem groben Foul zu Recht die Gelbe Karte.

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„Das ist schon Lehrgeld“, meinte Lizenzleiter Thomas Kessler. Doch in der Schlussphase trug Bakatukanda schließlich ohne Fehl und Tadel dazu bei, das Ding locker über die Zeit zu schaukeln. Vor allem bei hohen Bällen war der 1,93-Meter-Mann immer wieder zur Stelle. „Ein super Typ. Ich glaube, es gibt Schlimmeres, als bei der Premiere mit 3:1 auf Schalke zu gewinnen“, scherzte Jan Thielmann über die ersten Minuten seines Kollegen. „Er ist ein total abgeklärter Typ und weiß, worum es im Profifußball geht.“

„Wir glauben an ihn und sein Talent“

Struber bezeichnete Bakatukanda anschließend als „sehr talentierten Jungen“, der „sehr viel“ mitbringe. „Er hat heute den ersten Schritt gemacht, aber er wird noch viele weitere gehen müssen“, fügte er hinzu und versprach: „Wir glauben an ihn und sein Talent. Er wird uns auf dem Weg zu unseren Zielen eine große Hilfe sein. Auch Kessler lobte den unbekümmerten Auftritt des Abwehrspielers, der zwar nicht positiv, aber auch nicht negativ auffiel: „Vor so einer Kulisse ist das natürlich etwas ganz Besonderes - und in so einer Phase, in der die Schalker auf dem Gaspedal standen“.

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Keine Frage: Bakatukandas erfolgreicher Einstand wurde auch durch die Transfersperre begünstigt. Diese war die Strafe dafür, dass Jaka Cuber Potocnik seinen Vertrag bei seinem Ex-Klub Olimpija Ljubljana brach und nach Köln wechselte. Die FIFA sah beim „Effzeh“ zumindest eine Mitschuld. So konnte sich der Verein für den Abstiegskampf nicht verstärken - und auch im Sommer gab es bis auf einige Jugendspieler keine Neuen. Für Talente ist die Situation, dass ihnen niemand vor die Nase gesetzt wird, aber eine Riesenchance.

Auch der DFB profitiert vom Kölner Nachwuchs

Denn weil aus der Not eine Tugend gemacht wurde, scheint diese Transfersperre erstaunliche Folgen zu haben. Mit Bakatukanda gab nach Pauli der zweite Jungspund sein Profidebüt. Gleichzeitig war der Innenverteidiger bereits das neunte Eigengewächs, das in den ersten vier Spielen zum Einsatz kam. Kein anderes Team kommt auch nur annähernd auf einen vergleichbaren Wert - weder in der ersten noch in der zweiten Bundesliga. Dass sich harte Nachwuchsarbeit auszahlt, zeigt sich in der Domstadt zurzeit wie nirgendwo sonst.

Auch beim DFB hat man diese Entwicklung längst registriert. Die logische Konsequenz: Neben Eric Martel stehen mit Thielmann, Pauli, Tim Lemperle, Jonas Urbig und Damion Downs gleich fünf Kölner Eigengewächse in den aktuellen Kadern der deutschen U20 und U21. Würde Max Finkgräfe, der sich in der Vorbereitung am Knie verletzte, nicht ausfallen, wäre die Liste wohl um noch einen Namen länger. „Das soll jetzt unser Weg sein, aber es soll auch immer eine gute Mischung sein“, bekräftigte Struber die Strategie, verstärkt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.

„Man braucht jetzt nicht romantisch zu sein“

Dennoch wollte der 47-jährige Österreicher die jüngsten Leistungen seiner „Greenhorns“ nicht überbewerten und warnte vor verfrühter Euphorie. „Wir dürfen jetzt nicht romantisch werden und glauben, dass wir die beste U20 Europas haben“, stellte Struber klar. „Wichtig ist, dass wir die Jungs mit dem richtigen Timing und zum richtigen Zeitpunkt heranführen. Da braucht es auch immer wieder Akteure und Führungsspieler, die auf dem Platz ein bisschen die Richtung vorgeben, die diese Jungs auch mitnehmen.“

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So ist es nicht unwahrscheinlich, dass schon bald die nächsten Talente davon profitieren und Bakatukanda nicht der letzte Debütant bleibt. Weitere Akteure wie Potocnik oder Meiko Wäschenbach, beide noch ohne Profieinsatz, stehen zumindest bereit. Auch sie sollen behutsam aufgebaut werden und zum gegebenen Moment ihre Chance erhalten. Unter Umständen ist ihr Debüt dann nur eine Frage der Zeit.