Diese Maske scheint Davie Selke gut zu Gesicht zu stehen: Weniger als zwei Wochen nach seinem schmerzhaften Jochbogenbruch im Zweitligaspiel gegen Hertha BSC sicherte der Mann mit der Gesichtsmaske dem Hamburger SV am Freitagabend mit einem Doppelpack einen Auswärtssieg gegen Preußen Münster.
Furioser Auftritt des Maskenmannes
Dabei führte Selke den HSV erst in der vierten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter zum Dreier gegen den Abstiegskandidaten. Der 30-Jährige hatte den Strafstoß selbst herausgeholt und den Ball nervenstark in das Tor von Johannes Schenk versenkt.
Maske stört Selke nicht
Im Gegensatz zu Kylian Mbappé, der bei der EM über seine Gesichtsmaske fluchte, scheint Selke sein Nasenschutz nicht zu stören. So nickte der HSV-Stürmer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sogar trotz Maske den Ball mit dem Kopf ins Tor.
Der Schutz sei vor dem Spiel noch einmal angepasst worden, um das Blickfeld des Stürmers zu vergrößern und die freie Stirnfläche zu vergrößern.
Ob die kleinen Änderungen an der Maske den entscheidenden Ausschlag gegeben haben, darf allerdings bezweifelt werden. Denn Selke hat derzeit einen Lauf. Sein Doppelpack gegen Münster katapultiert ihn auf den zweiten Platz der Zweitliga-Torjägerliste.
Selke war mal 20 Millionen Euro wert
Damit kann Selke derzeit an seine besten Zeiten anknüpfen. 2016 stieg er mit RB Leipzig in die Bundesliga auf – traf in der Saison zehnmal. Gleiches gelang ihm in der Saison 2017/18 auch in der Bundesliga im Trikot von Hertha BSC.
Zwischenzeitlich bescherte das Selke einen Marktwert von 20 Millionen Euro. Heute sind es nur noch zwei Millionen Euro. Grund dafür ist auch fehlende Kontinuität. Seit seinem Profidebüt beim SV Werder Bremen wechselte Selke sechsmal den Verein.
„Dieses Image werde ich wohl nicht mehr los“
Selke polarisiert, gilt als Bad Boy und teilt gerne auf dem Spielfeld aus. 2013 prügelte er sich in Bremen sogar auf dem Trainingsplatz mit seinem Mannschaftskollegen Clemens Fritz.
„Dieses Image werde ich wohl nicht mehr los“, sagte Selke zuletzt im exklusiven Interview mit SPORT1. „Ich bin ein Typ, der immer gewinnen will – ob im Training oder im Spiel. [...] Das kann manchmal falsch rüberkommen", erklärte er.
Selke findet Erfüllung in Gott
Deutlich verändert habe sich allerdings Selkes Spiritualität. „Es gab eine Zeit, in der ich ein bisschen danach gesucht habe, was mich glücklich macht und mir einen inneren Frieden geben würde. Und den Frieden fand ich bei Jesus – und zwar durch meinen Onkel, der Pastor ist. Es ist natürlich ein Privileg, einen Pastor in der Familie zu haben“, berichtete der Profifußballer.
Beim Hamburger SV hofft man nun, dass Selke seine Topform halten kann. Der HSV ist derzeit auf den Torriecher des Stürmers angewiesen. Robert Glatzel fällt wohl noch ein paar Wochen nach seinem Sehnenabriss im Testspiel gegen Aarhus GF aus.
Selke kann sich nach seinem Doppelpack vorstellen, seine Maske im Zweifelsfall auch länger als nötig zu tragen. „Wenn es so weitergeht, lasse ich das Ding auf. Sie hat mich heute nicht gestört“, zitiert die Hamburger Morgenpost Selke nach seinen spielentscheidenden Toren gegen Münster.