Turbulente Tage liegen vor Hannover 96. Der Zweitligist ist, seitdem der Bundesgerichtshof das Aus des langjährigen Vereinsbosses Martin Kind im vergangenen Sommer bestätigt hat, führungslos.
96-Chaos: „Wäre ein Desaster“
Weil der Posten des Geschäftsführers seither bei den Niedersachsen vakant ist, droht der Klub nun, keine Lizenz für die kommende Spielzeit zu bekommen. Der sportlich Hauptverantwortliche ist in Hannover Sportdirektor Marcus Mann, der allerdings nicht befugt ist, sämtliche Lizenz-Unterlagen für den Klub zu unterschreiben, die spätestens am 17. März fällig sind.
Wut-Interview von Marcus Mann
Auch deshalb sprach sich Mann am Samstag vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg den Frust von der Seele: „Fakt ist, dass wir heute zwei Wochen vor Einreichung der Lizenzunterlagen nicht wissen, wer diese unterschreiben muss. Das ist natürlich ein Zustand, der peinlich ist, hier überhaupt darüber reden zu müssen“, sagte Mann bei Sky.
Dabei drohte der 40-Jährige sogar mit einem Abschied. „Ich mache das jetzt schon lange genug mit, aber irgendwann ist dann auch der Zeitpunkt, an dem man diesen Zirkus nicht mehr mitmacht.“
Kind will Manns Abschied verhindern
Ex-Klub-Boss Martin Kind nahm nun Stellung zu den Äußerungen des 96-Sportdirektors und zeigte vollstes Verständnis für Manns Kritik. Einen Abschied des 40-Jährigen wolle Kind unbedingt verhindern.
„Ich hoffe sehr, dass Marcus Mann bleibt. Wenn er geht, wäre das ein Desaster. Dann müsste die ganze Aufbauarbeit wieder von vorn anfangen, das wäre unverantwortlich“, erklärte der 80-Jährige bei der Bild.
„Marcus Mann macht gute Arbeit, ist fleißig und seriös. Wir wollen erfolgreichen Profi-Fußball, dafür steht er. Herr Mann steht für Hannover 96.“