In turbulenten Tagen wahrt Hannover 96 seine Chance auf die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Die 96er schafften bei Schalke 04 am Freitagabend innerhalb von 93 Sekunden eine späte Wende und gewannen nach einem Patzer von Schalke Keeper Loris Karius mit 2:1 (0:1), die Aufstiegsplätze rücken näher.
Karius patzt - 96 schockt S04
Karius-Fehler rettet Hannover
Christopher Antwi-Adjei (27.) ließ Schalke auf den dritten Sieg in Serie hoffen. Trainer Kees van Wonderen und seine Mannschaft hätten endgültig nicht mehr bang nach unten schauen müssen - doch es kam anders. Jannik Rochelt (87.) mit einem Abstaubertor und Havard Nielsen (88.) nach einem Fehler von Schalke-Torhüter Loris Karius drehten das Spiel in wenigen Minuten.
Während Karius beim Ausgleichstreffer zunächst nur zusehen konnte, wie der Ball von der Querlatte auf dem Fuß von Torschütze Rochelt landete, machte der neue Hoffnungsträger im Schalker Tor erstmals keine gute Figur. Nach einem Eckball von Enzo Leopold versuchte Karius den Ball am langen Pfosten wegzuschlagen, schlug jedoch am Ball vorbei und bescherte Nielsen so die Chance zum Siegtreffer. Die Schalker Hoffnungen auf einen möglicherweise strafwürdigen Gesichtstreffer an Karius wurden vom Schiedsrichtergespann nicht erhört.
„Das geht auf meine Kappe. Es ist der Fünfmeterraum, ich dachte eigentlich ich fauste den locker weg, habe ich dann doch nicht“, schilderte Karius nach dem Spiel bei Sky und führte aus: „Es hat sich in der ersten Halbzeit schon so angefühlt als wäre nach dem 1:0 ein bisschen die Luft bei uns rausgewesen. In der zweiten Halbzeit haben wie es eigentlich wieder besser gemacht und laden die Hannoveraner in den letzten fünf Minuten unnötig ein.“
Schalke hatte sich die Führung zuvor mit höheren Spielanteilen verdient, Antwi-Adjei versenkte eine abgefälschte Hereingabe volley mit dem Knie. 96 bemühte sich danach lange vergeblich um den Ausgleich, die bis dato beste Chance vereitelte Karius noch mit einer Flugparade gegen Jessic Ngankam (67.). Dann kippte das Spiel überraschend doch noch.
Hannovers Cheftrainer André Breitenreiter erklärte bei Sky: „Es war ein schwieriges Auswärtsspiel. Schalke hat es gut gemacht. Wir haben hochkarätige Chancen vergeben und machen dann glaube ich verdient den Ausgleich.“ Nach dem Siegtreffer seien schließlich „ganz viele Steine vom Herzen gefallen.“
Hannovers große Sorgen neben dem Platz
Die Niedersachsen bleiben durch den Sieg im Kalenderjahr 2025 weiterhin ungeschlagen. Wichtiger ist für Hannover allerdings, wie sich die kommenden Tage abseits des Platzes entwickeln.
Da haben die Niedersachsen riesige Probleme. Der interne Machtkampf spitzt sich zu, dabei muss dringend ein Geschäftsführer bestellt werden, der bis 17. März den Lizenzantrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) abzeichnen kann. Sportdirektor Marcus Mann hat dafür keine Befugnis. „Ich glaube nach wie vor an eine Lösung“, sagte Mann bei Sky. Zuletzt standen sich der Mutterverein und die Investoren um Martin Kind jedoch unversöhnlich gegenüber.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)