Dem Hamburger SV könnte am 18. Mai ein Ereignis winken, das es in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben hat: der Bundesliga-Aufstieg.
Nur ein HSV-Schreckgespenst bleibt
Zugegeben, eigentlich verfolgen die Rothosen dieses Ziel schon zum siebten Mal. Und es ist auch nicht neu, dass sich der HSV im Frühjahr auf einem Aufstiegsplatz einordnet. Was jedoch ungewohnt ist: Man hat nun endlich das Gefühl, dass der Tabellenrang auch noch am Saisonende derselbe sein könnte!
HSV macht „wichtigen Schritt“ Richtung Aufstieg
„So weit ist es noch nicht“, ordnete Stürmer Davie Selke bei SPORT1 den 4:1-Erfolg im heimischen Volkspark gegen Fortuna Düsseldorf am Samstagabend ein: „Aber es war heute ein wichtiger Schritt dahin.“
Einen davon tat Selke selbst – um genau zu sein: den 17. Schritt. Denn mit seinem Kopfballtor in der 39. Minute zum zwischenzeitlichen 2:1 machte sich der hochaufgeschossene Routinier zum alleinigen Führenden der Torschützenliste im Unterhaus.
Dass er dabei selbst nur ein Teil des Offensivkonstrukts ist, und beileibe nicht unersetzlich, ist dem Maskenmann dabei in keinster Weise negativ anzumerken. Eher im Gegenteil.
Anders als in manch vergangenen Saisons steht der Teamerfolg an erster Stelle. Keiner mosert bei Misserfolg, keiner will offensiv nur für seine eigene Zukunft zaubern.
Dompé erinnert an Bayern-Star Coman
Okay, Jean-Luc Dompé vielleicht, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, aber der kann wohl nicht anders. Beobachtete man den Franzosen am Wochenende aus nächster Nähe, man wunderte sich beinahe, dass die Spieler im Scheinwerferlicht nach der Partie Selke oder Miro Muheim hießen.
Denn Dompé brachte seine Offensivleistung zwar nicht so sehenswert wie Letzterer ins Ziel, aber das Tempo erinnerte an einen Flügelstürmer-Landsmann aus dem Süden der Republik, der auf den Namen Kingsley Coman hört. Die technische Finesse, die Agilität und vor allem dieser unbedingte Wille, die 57.000 Zuschauer im Volkspark zu verwöhnen, das ist besonders. Und hat in dieser Saison bis dato geklappt. Jedes Mal.
Denn die Hanseaten sind vor eigener Kulisse seit über einem Jahr ungeschlagen und stellen mit 55 Toren die beste Offensive der Liga. „Das sind Highlights hier in Hamburg. Es sind ganz besondere Spiele, eine ganz besondere Stimmung und wir kriegen es hin, da immer on point zu sein“, freute sich Selke über die wiederkehrende Heimstärke.
Polzin lobt das Commitment
„Was mir aber viel wichtiger war: Dass wirklich die Jungs alle gemeinsam in eine Richtung gehen“, betonte Trainer Merlin Polzin bei SPORT1: „Es geht nicht um Einzelschicksale, sondern es geht darum, als HSV und als gesamte Mannschaft Erfolg zu haben, und jeder hat sich dazu committed und das quasi unterschrieben. Das ist es, was mir ein gutes Gefühl gibt für die tagtägliche Arbeit.“
Wenn dann auch noch Youngster Otto Stange zum 4:1 trifft und Robert Glatzel für das Topspiel gegen Magdeburg in der kommenden Woche als mindestens ebenbürtiger Ersatz für den gelb-gesperrten Selke zurückerwartet wird, gehen einem so langsam die Ideen aus, wie der HSV in diesem Jahr nicht aufsteigen soll. Denn selbst die direkten Konkurrenten um den Aufstieg patzen.
Kaiserslautern ließ ebenso Punkte liegen, genau wie die Magdeburger. Ein Phänomen, das man eher aus dem hohen Norden kannte.
Das einzige Schreckgespenst, das jetzt noch wartet: der März. Denn genau der Frühlingsmonat war es, der den Hamburgern in den letzten Jahren immer wieder die Aufstiegsträume zunichtemachte und in dem sie auf Rang drei oder vier abrutschten.
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Keine Angst vor der Crunch-Time
Hört man Polzin dieser Tage zu, scheint aber selbst das kein Grund mehr zu sein, in der Hansestadt nervös zu werden: „Mir ist es ehrlichweise egal, ob es warm oder kalt ist, ob es März, April oder November ist. Für uns geht’s darum, dass wir jedes Spiel einfach gewinnen wollen.“
Neun sind es noch für den HSV bis zum großen Ziel. Sollte also tatsächlich in diesem Jahr der Bundesliga-Aufstieg gelingen, es würde wohl jeder unterschreiben, dass die Sause noch einmal größer ausfiele als am Samstagabend.
Die Vorläufer einer Aufstiegsparty waren es aber unbestritten da schon.