Der Vertragspoker zwischen dem Hamburger SV und Torjäger Davie Selke spitzt sich zu. SPORT1 weiß: Der Stürmer ist zunehmend unzufrieden mit den schleppenden Verhandlungen. Er wünscht sich eine rasche Einigung, während der Verein weiter taktiert.
Showdown im Poker um Selke
Selkes aktuelle Situation ist durch eine spezielle Vertragsklausel verkompliziert. Diese würde automatisch greifen, wenn er 24 Mal in der Startelf stehen und der HSV den Bundesliga-Aufstieg schaffen sollte. Um diese Marke noch zu erreichen, müsste der 30-Jährige in allen verbleibenden Spielen von Beginn an auflaufen.
Differenzen bei Laufzeit und Gehalt
Die Vorstellungen beider Parteien klaffen noch auseinander. Selke strebt laut Bild einen Dreijahresvertrag bis 2028 an, der HSV bot bisher nur eine Laufzeit bis 2027 mit Option auf ein weiteres Jahr. Bei der Vergütung forderte der Torschützenkönig der 2. Liga offenbar eine Erhöhung von 1,2 auf 1,8 Millionen Euro jährlich.
Dem Stürmer, der mit 18 Toren eine herausragende Saison spielt, soll auch ein anderes Angebot aus der Bundesliga vorliegen – was seine Verhandlungsposition stärkt.
Bereits Ende März hatte Selke nach dem 0:0 gegen Elversberg seinen Unmut deutlich gemacht: „Ich kann nichts versprechen. Wir werden sehen, wie die Gespräche weiterlaufen. Das ist in beide Richtungen offen.“ Mit der Aussage, er habe sich „ein Zeitfenster gesetzt“, erhöhte er den Druck auf die Vereinsführung zusätzlich.
Verantwortliche weiterhin optimistisch
HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz bemühte sich zuletzt um Gelassenheit. „Ich glaube auch, dass viel Emotionalität im Spiel ist. Da wir das ein bisschen ruhiger sehen, machen wir das wie gehabt“, erklärte er SPORT1. Trotz der komplizierten Situation zeigte er sich zuversichtlich: „Ich bin trotzdem optimistisch, dass wir eine Einigung hinkriegen.“
Nach SPORT1-Informationen wünscht sich Selke eine Entscheidung noch vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig, das bereits am Freitag im Volksparkstadion ansteht (ab 18.30 Uhr im LIVETICKER).
Selke ist nicht der einzige HSV-Profi, dessen Vertragssituation ungeklärt ist. Auch Jean-Luc Dompé, der mit 18 Scorerpunkten seine beste Saison im HSV-Trikot spielt und unter Trainer Merlin Polzin regelrecht aufblüht, besitzt einen auslaufenden Vertrag und wartet auf ein Angebot des Vereins.
Während die Vertragssituationen die Schlagzeilen bestimmen, muss sich die Mannschaft auf den Saisonendspurt konzentrieren. Der HSV trifft dabei ausschließlich auf Teams aus der unteren Tabellenregion – was in der unberechenbaren 2. Bundesliga nicht unbedingt ein Vorteil sein muss.