Die Entscheidung ist gefallen: Ragnar Ache, aktuell mit 16 Toren der treffsicherste Stürmer des 1. FC Kaiserslautern, wird den Verein nach Informationen von SPORT1 nach der laufenden Saison verlassen.
Entscheidung bei Ache gefallen
Der 27-jährige Torjäger entschied sich zu diesem Schritt unabhängig davon, ob der FCK - derzeit Siebter, nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz - den Aufstieg in die Bundesliga schafft oder nicht.
Ache war im Sommer 2023 von Eintracht Frankfurt an den Betzenberg gewechselt und entwickelte sich schnell zum Publikumsliebling und zur Lebensversicherung der Pfälzer. Mit seinem unermüdlichen Einsatz, seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, seiner Kopfballstärke und seiner charismatischen Art verkörperte er wie kaum ein anderer den kämpferischen Geist des Traditionsklubs.
In bislang 58 Pflichtspielen erzielte er 34 Tore - allein in der aktuellen Saison traf er 17-mal in 27 Partien. Eine Bilanz, die ihn direkt in die Herzen der Fans katapultierte. Seit Miroslav Klose, der von 1999 bis 2004 das FCK-Trikot trug, war kein Angreifer bei den Roten Teufeln mehr so beliebt wie Ache.
Kaiserslautern-Boss sieht riesigen Markt
Im April sagte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen im Exklusiv-Interview mit SPORT1: „Ragnar hat beispielsweise einen riesigen Markt, fühlt sich aber sehr wohl beim FCK. Wir sind glücklich, dass er da ist. Hoffentlich schießt er noch einige entscheidende Tore.“
Der 50-Jährige sagte damals „noch“. Doch er ergänzte auch: „Und was ist, wenn wir aufsteigen? Vielleicht kann sich Ragnar die Erste Liga auf dem Betzenberg vorstellen. Geld spielt dabei natürlich auch eine große Rolle. Wir müssen auch wirtschaftlich denken. Doch im Fußball sollte man nie etwas ausschließen - auch nicht, dass Ragnar bleibt.“
Daraus wird nichts. Wohin es den Stürmer zieht, ist noch unklar. Als heißester Anwärter auf eine Verpflichtung Aches gilt der 1. FC Köln. Dort will man den Superstürmer unbedingt. Doch Ache liebäugelt auch mit England und Spanien als möglichem neuen Arbeitsplatz.
FCK verliert Identifikationsfigur
Schon im Winter stand er kurz vor dem Abschied. Klar ist: Der FCK verliert nicht nur seinen Toptorjäger, sondern auch eine Identifikationsfigur.
Trotz seines bevorstehenden Abschieds kündigte Ache an, sich bis zum letzten Spiel voll in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Sein Traum ist unabhängig seiner Zukunft der Aufstieg in die Bundesliga. Die Fans dürfen sich also auf einen hochmotivierten Ragnar Ache in den zwei verbleibenden Saisonspielen Zuhause gegen Darmstadt 98 und beim 1. FC Köln freuen. Sein Abschied wird emotional und nicht ohne Hoffnung auf ein sportliches Happy End.
Wie die Sportbild kürzlich übrigens berichtete, wird auch Aches ehemaliger Klub Eintracht Frankfurt - von dort wechselte er nach Kaiserslautern - an einem Transfer mitverdienen. Die Rede ist von einer Weiterverkaufsbeteiligung von zehn Prozent. Dementsprechend kann Eintracht bei einem Ache-Deal mit einer Zahlung zwischen 350.000 und 450.000 Euro rechnen.