Der 1. FC Kaiserslautern hat seine theoretische Chance auf die Rückkehr in die Bundesliga gewahrt. Der viermalige Meister gewann am vorletzten Spieltag der 2. Liga 2:1 (2:1) gegen Darmstadt 98. Durch den Sieg im Südwestduell rangieren die Roten Teufel zwei Punkte hinter dem Dritten SV Elversberg.
Lautern hofft - Darmstadt schimpft
Am letzten Spieltag braucht der FCK zwingend einen Sieg beim 1. FC Köln um Ex-Trainer Friedhelm Funkel. Nur dann ist der Sprung auf den Relegationsrang noch möglich. Dazu müssten aber Elversberg (bei Schalke 04), der SC Paderborn (beim Karlsruher SC) und Fortuna Düsseldorf (beim 1. FC Magdeburg) zu Gunsten der Pfälzer schwächeln.
Marlon Ritter (15.) per Foulelfmeter und Ragnar Ache (45.+7) trafen vor 49.088 Zuschauern für den FCK. Luca Marseiler (3.) hatte Darmstadt in Führung gebracht.
„Es war eine Taktikschlacht, die sehr intensiv von beiden Seiten geführt wurde“, sagte Lauterns Coach Torsten Lieberknecht nach der Partie gegen seinen Ex-Klub bei Sky: „Wir hatten das Matchglück auf unserer Seite. Es war ein hart erkämpfter Sieg.“
Lautern heiß auf Endspiel: „Letzter Spieltag ist extra-eklig“
Die Partie in Köln zum Abschluss sei nun aus Pfälzer Sicht das erhoffte Endspiel. „Wir machen alles, was in unserer Macht steht“, sagte Lieberknecht. „Ich weiß aus eigener Erfahrung mit Darmstadt, wie schwer der letzte Schritt ist. Wir stellen uns der Drucksituation.“
Torschütze Ache ergänzte: „Natürlich können wir noch zupacken. Der letzte Spieltag ist noch mal extra-eklig. Natürlich müssen wir drei Punkte holen und dann schauen wir, was die anderen Mannschaften machen.“
Lieberknechts Mannschaft startete allerdings katastrophal. Torhüter Julian Krahl „schenkte“ den Gästen quasi die frühe Führung. Erst spielte der Keeper einen schlampigen Pass, dann lud er Marseiler mit einer schwachen Abwehr zur Führung ein.
Der FCK drängte umgehend auf den Ausgleich, konnte die Chancen zunächst aber nicht nutzen. Nach einer Viertelstunde traf Ritter dann vom Punkt - Torschütze Marseiler hatte Jean Zimmer gefoult.
Heftige Diskussionen um Tore
Beide Abwehrreihen wackelten in der Folge gewaltig, die Pfälzer agierten zudem äußerst offensiv, Krahl blieb unsicher - weitere Tore lagen in der Luft. Ein Darmstädter Treffer von Isac Lidberg wurde wegen Abseits nicht anerkannt (32.).
Das 18. Saisontor Aches weit in der Nachspielzeit zählte dagegen, obwohl die Gäste heftig protestierten. Die Darmstädter waren sauer, weil Fraser Hornby unmittelbar vor dem Treffer auf dem Weg zum Ball durch Schiedsrichter Robin Braun blockiert worden war.
„Ein Skandal“: Darmstadt kritisiert Schiri-Entscheidungen
„Das zweite Tor ist ein Skandal“, schimpfte Darmstadts Sportdirektor Paul Fernie. „Man kann immer sagen, dass regeltechnisch alles richtig gemacht wurde. Wenn ich bei einem Pass von A nach B den Schiedsrichter treffe, wird unterbrochen. Das war für mich eine ähnliche Situation. Wir sind deutlich im Nachteil.“
Generell war Fernie nicht einverstanden mit der Leistung des Unparteiischen: „Er hatte einen Riesenanteil, in allen Schlüsselmomenten im Spiel.“
Auch mit dem Videoschiedsrichter hatte Fernie ein „Riesenproblem“, ihn störte vor allem die lange Entscheidungsfindung. „Für mich ist das heute eine Frechheit, was gepfiffen wurde. Wenn so lange überlegt wird im Keller, ist das nicht gut für unseren Sport“, sagte Fernie und forderte Konsequenzen: „Ich bitte den DFB, die Schiedsrichterabteilung und Knut Kircher, das anzuschauen. Was machen wir denn in der Zukunft? Das darf nicht passieren.“
Zu Beginn der zweiten Hälfte war Darmstadt dem Ausgleich nahe, Kapitän Clemens Riedel scheiterte an Krahl (49.). Die Pfälzer wurden mit zunehmender Spielzeit immer passiver und wollten nur noch das Ergebnis über die Zeit bringen. Mehrfach war ein Gäste-Treffer möglich.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)