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Lemperle? „Wir haben auch andere Jungs“

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Hübers: „Wir haben auch andere Jungs“

Der 1. FC Köln kann am Sonntag den Aufstieg in die Bundesliga klarmachen. Kapitän Timo Hübers äußert sich bei SPORT1 auch zum möglichen Ausfall von Tim Lemperle.
FC-Kapitän Timo Hübers fiebert dem Aufstiegsfinale am letzten Spieltag entgegen. Der 1. FC Köln empfängt den 1.FC Kaiserslautern.
Der 1. FC Köln kann am Sonntag den Aufstieg in die Bundesliga klarmachen. Kapitän Timo Hübers äußert sich bei SPORT1 auch zum möglichen Ausfall von Tim Lemperle.

Die Euphorie ist zurück am Geißbockheim! Nach turbulenten Wochen mit Leistungsschwankungen und Entlassungen schöpft der 1. FC Köln wieder Mut im Aufstiegsrennen. Der Trainerwechsel zu Friedhelm Funkel und der Last-Minute-Erfolg gegen Nürnberg am vergangenen Spieltag haben die Gefühlslage in der Domstadt um 180 Grad gedreht - Sekt und Kölsch sind kaltgestellt.

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Dennoch: Der Druck auf die Mannschaft ist gerade deshalb enorm hoch. Verlieren verboten heißt es vor dem letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (So., 15:30 Uhr im LIVETICKER), der am Sonntag mit Tausenden Anhängern nach Köln reist und ebenso noch eine Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga hat.

Im exklusiven Gespräch mit SPORT1 spricht FC-Kapitän Timo Hübers über diesen enormen Druck und die Herangehensweise von Funkel. Außerdem äußert sich der 28-Jährige zum möglichen Ausfall von Tim Lemperle, der am vergangenen Sonntag tätlich angegriffen wurde.

SPORT1: Herr Hübers, Sie sind in Köln häufig mit dem Rad unterwegs. Was bekommen Sie in den letzten Tagen, wenn Sie an der roten Ampel stehen, zu hören? Immerhin können Sie am Sonntag in die Bundesliga aufsteigen.

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Timo Hübers: Im Stadtbild und in meinem Alltag spüre ich tatsächlich noch gar nicht, dass wir am Sonntag unser letztes Spiel haben. Aber dafür beim Training. Da zieht es aktuell auf jeden Fall den ein oder anderen Fan mehr hin. Und dort bekommen wir eigentlich nur gute Wünsche und positive Worte mit auf den Weg.

Hübers: „Die Überzeugung ist sehr groß“

SPORT1: Die Fans glauben an den Aufstieg. Wie groß ist die Überzeugung bei Ihnen?

Hübers: Sehr groß. Wir wollen da weitermachen, wo wir in Nürnberg aufgehört haben. Auch wenn der Sieg vielleicht mit dem späten Tor etwas glücklich war, war es ein guter und souveräner Auftritt. Wenn wir wieder so einen hinlegen, dann schaffen wir es auch.

SPORT1: Die letzten Tage und Wochen waren durchaus turbulent in Köln. Wenn Sie von außen auf den Verein und die Mannschaft gucken: Wie würden Sie die aktuelle Situation am Geißbockheim beschreiben?

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Hübers: Alles, woran ich aktuell denke, ist, dass wir am Sonntag aus eigener Kraft gegen Kaiserslautern den Bundesliga-Aufstieg klarmachen können. Es ist daher nicht wichtig, was in letzter Zeit war oder nicht war. Wenn man uns vor der Saison diese Ausgangsposition angeboten hätte, hätten wir sie mit Sicherheit angenommen. Jetzt wollen wir es auch packen.

SPORT1: Nach dem Unentschieden gegen Regensburg hat sich der Verein von ihrem Ex-Trainer Gerhard Struber getrennt – zwei Spieltage vor Ende. War dieser Schritt notwendig?

Hübers: Das wissen wir wohl erst hinterher. Und nicht einmal dann zu 100 Prozent. Ein Trainerwechsel bewirkt immer, dass sich alle Spieler nochmal zeigen wollen. Es gibt auch ein paar kleine Änderungen in der Taktik und Herangehensweise. Im ersten Spiel hat es richtig gut geklappt.

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Funkel? „Er bringt eine gute Portion Gelassenheit und Lockerheit rein.“

SPORT1: Muss der neue Trainer Friedhelm Funkel noch viele taktische Anweisungen geben oder ist er mehr als Seelenklempner gefragt?

Hübers: In unseren Seelen ist nicht nur verbrannte Erde (lacht). Aber er versucht uns in dem zu bestärken, was wir können. Er bringt eine gute Portion Gelassenheit und Lockerheit rein. Genau diesen Mix braucht es auch. Denn Anspannung ist sowieso schon da. Da schadet ein lockerer Spruch oder eine spaßige Trainingseinheit auf keinen Fall.

SPORT1: Kann er taktisch überhaupt in der Kürze der Zeit groß einwirken?

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Hübers: Ein paar taktische Vorgaben, wie Formationen oder Anlaufhöhen kann man schon beeinflussen. Wir verfügen aber über einen guten und gefestigten Mannschaftskern. Deshalb weiß jeder, was zu tun ist. Das große Ganze steht.

SPORT1: Funkels klarer Auftrag lautet: Aufstieg. Wäre eine Zusammenarbeit darüber hinaus für die Mannschaft denkbar?

Hübers: Wenn es Erfolg gibt, spricht wenig dagegen. Aber das sind Fragen, die oben in den Büros geklärt werden müssen. Unser Fokus liegt auf Sonntag. Danach können wir hoffentlich feiern. Was dann kommt, steht in den Sternen.

Kann Lemperle gegen Kaiserslautern spielen?

SPORT1: Aktuell sorgt der körperliche Angriff auf Tim Lemperle für Schlagzeilen. Hatten Sie schon Gelegenheit, mit ihm zu sprechen? Wie geht es ihm?

Hübers: Dazu möchte ich nichts sagen.

SPORT1: Lemperle droht durch diesen Vorfall am Sonntag auszufallen. Mit zehn Toren und sechs Vorlagen ist er der torgefährlichste Spieler des FC. Wie schwer würde sein Ausfall wiegen?

Hübers: Tim ist unbestritten Leistungsträger und superwichtig. Wir haben neben ihm aber auch andere Jungs, die mit den Hufen scharren und im Training einen richtig guten Eindruck gemacht haben. Damion (Downs; Anm. d. Red.) hat am Wochenende gar nicht gespielt, hat uns aber in wichtigen Spielen auch schon oft den Arsch gerettet. Er ist in einer Super-Form. Dann lassen wir ihn eben von der Leine.

Hübers: „Da wird richtig was los sein“

SPORT1: Kaiserslautern wird mit mehr als 5000 Fans nach Köln reisen. Sie kennen auch die Kölner Fans nur zu gut. Welche Kulisse erwarten Sie?

Hübers: Die wird einmalig werden. Ich durfte schon dabei sein, als wir uns damals für Europa qualifiziert haben (Conference League 2022/23; Anm. d. Red.). Da wird richtig was los sein. Jetzt kommt ein Traditionsverein mit vielen Fans nach Köln. Für das Spiel hätten über 300.000 Tickets verkauft werden können. Das zeigt, wie sehr es den Kölnern am Herzen liegt, und wir wollen den Leuten, zumindest den Kölnern, Grund zum Feiern bescheren.

SPORT1: Auch Kaiserslautern hat noch Chancen auf den Aufstieg. Ist das die schwerstmögliche Aufgabe?

Hübers: Das weiß man erst hinterher. Es kann auch gegen einen Gegner schwierig sein, für den es um nichts mehr geht und der befreit aufspielen kann. Ich verfolge die Situation in Lautern aber gar nicht. Wir konzentrieren uns auf uns.

Kölner vor Drucksituation

SPORT: Fakt ist: Verlieren ist eigentlich verboten. Dazu kommt, dass die gesamte Stadt Köln dem Spiel entgegenfiebert. Der Sekt und das Kölsch sind kaltgestellt. Ist das nicht auch eine unglaubliche Drucksituation?

Hübers: Auch, auf jeden Fall. Am Sonntag steht eine Menge auf dem Spiel, das ist mir bewusst. Trotzdem würde ich lieber heute als morgen spielen. Die Woche zieht sich. Wir haben am Freitag in Nürnberg gespielt, jetzt spielen wir erst wieder am Sonntag. Ich werte das aber als ein gutes Zeichen. Ich habe richtig Bock. Diejenigen, die mehr Druck verspüren, bekommen wir auch noch dazu, dass die Vorfreude überwiegt.

SPORT1: Die Bilder vom HSV-Aufstieg am vergangenen Wochenende haben Sie bestimmt gesehen: Völlige Ekstase und Fans, die den Rasen herausreißen. Welches Souvenir würden Sie sich vom Aufstieg mit nach Hause nehmen?

Hübers: (lacht) Da liegen erstmal noch 90 Minuten vor uns. Darüber habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Wir müssen dieses Spiel erstmal so angehen wie die anderen auch. Alles andere kommt von allein.

SPORT1: Was würden Sie denn bevorzugen: Rasen oder Ball?

Hübers: Dann vermutlich eher den Ball. (lacht)