Erster Euphoriedämpfer für die Überflieger von der Alm: Arminia Bielefeld hat in der 2. Fußball-Bundesliga durch ein Traumtor in der Nachspielzeit den ersten Rückschlag hinnehmen müssen und die Tabellenführung abgegeben.
90.+10! Kommentator feiert "Tor des Jahres"
Kommentator feiert „Tor des Jahres“
Gegen den bislang punktlosen Mitaufsteiger Dynamo Dresden verlor der Überraschungs-Pokalfinalist der Vorsaison mit 1:2 (0:1). Den Siegtreffer der Gäste erzielte Luca Herrmann (90.+10) per Fallrückzieher.
„Tor des Tages. Tor des Monats. Tor des Jahres“, schrie Sky-Kommentator Markus Götz in sein Mikrofon. „Einfach sensationell. Ich sag‘ nur: Luca Hermann, Fußballgott.“
Torschütze bescheiden: „Viel Glück dabei“
Der Torschütze selbst gab sich nach dem Spiel verständlicherweise zufrieden mit dem Sieg. „Erleichtert trifft’s gut. Es wäre auch nicht fair gewesen, nach diesen vier Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis rausgehen. Das bestätigt, dass bisher schon vieles gut war.“
Sein Traumtor erklärte er bescheiden: „Das Trefferbild hat sich gut angefühlt, aber da ist natürlich viel Glück dabei.“
Bielefeld nach Notbremse in Unterzahl
Niklas Hauptmann (21.) brachte die Dresdner in Führung. Für Bielefeld traf Joel Grodowski (57.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Arminia-Verteidiger Christopher Lannert sah wegen einer Notbremse die Rote Karte (75.), dann traf Herrmann sehenswert.
Schiedsrichter Tom Bauer sah sich die Szene im Nachgang nochmal an, blieb allerdings bei seiner Entscheidung, wenngleich womöglich noch ein Arminen-Verteidiger hätte eingreifen können.
Die Gastgeber taten sich von Beginn an überraschend schwer. Dresden war die aktivere Mannschaft und belohnte sich in Person von Hauptmann, der einen Bielefelder Ballverlust im Mittelfeld per Flachschuss von der Strafraumgrenze bestrafte.
Dresden-Treffer zählt nicht
Im Anschluss übernahm die Arminia das Kommando, der Ausgleich fiel aber erst nach dem Seitenwechsel. Bei Grodowskis sehenswertem Volley aus kurzer Distanz war für Dynamo-Keeper Tim Schreiber nichts zu machen. Mit offenem Visier duellierten sich die Teams nun auf Augenhöhe, Chancen gab es auf beiden Seiten - der Platzverweis gegen Lannert, der Stefan Kutschke beim Schuss aus aussichtsreicher Position hinderte, war hart, hielt aber auch einer VAR-Überprüfung stand.
Kurz darauf fand ein Kutschke-Treffer für Dresden wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (83.), dann hatte Herrmann seinen großen Auftritt.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)