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2. Bundesliga: Balljungen bringen Coach auf die Palme

Balljungen bringen Coach auf die Palme

Hannovers Trainer Christian Titz ist nach dem 2:2-Remis seiner Mannschaft gegen Dynamo Dresden komplett bedient. Der Coach ist nicht nur wegen des verpassten Sieges sauer, er wetterte auch lautstark gegen die Balljungen.
Christian Titz möchte gerne mit seinem neuen Verein Hannover 96 zurück in die Bundesliga kehren.
Hannovers Trainer Christian Titz ist nach dem 2:2-Remis seiner Mannschaft gegen Dynamo Dresden komplett bedient. Der Coach ist nicht nur wegen des verpassten Sieges sauer, er wetterte auch lautstark gegen die Balljungen.

Trotz 40 Minuten in Überzahl ist Hannover 96 am sechsten Spieltag der Saison nicht über ein Unentschieden gegen Aufsteiger Dynamo Dresden hinausgekommen. Nach dem Spiel beschwerte sich Hannover-Coach Titz nicht nur über die nach seinem Ermessen zu geringe Nachspielzeit, sondern auch über das Verhalten der Balljungen.

Nach Informationen der Bild beschwerte sich der 54-Jährige nach dem Spiel bei diesen im Kabinengang lautstark. Auf Nachfrage bestätigte Titz seinen Wutausbruch: „Ich habe das den Leuten gesagt, dass sich das nicht gehört.“

Titz erhebt Vorwürfe: „Ihr habt es doch gesehen“

Ausschlaggebend für den verbalen Angriff des Trainers auf die Dresdner Balljungen war, dass im Spielverlauf häufig Bälle fehlten, wenn die Hannoveraner schnell ihre Einwürfe ausführen wollten. „Wenn wir die Bälle von draußen reinholen müssen, dann hat es was mit Anstand und Respekt zu tun, dass wir Bälle nicht verweigern reinzuwerfen“, schimpfte Titz nach Abpfiff.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde hierzu nachgehakt: „Es wurde quasi gemauert von den Balljungen, dass der Ball nicht schnell genug zurückkam. Haben Sie das so gemeint?“

In aller Deutlichkeit untermauerte der 54-Jährige seine Vorwürfe: „Nicht quasi! Mit Klarheit! Ihr wart doch im Stadion, habt es doch gesehen. Bei Leipzig gegen Köln haben die Bälle auf Kegeln gelegen, das war toll. Dieses Spiel hatte damit eine längere Spielzeit. Aber wenn du bei uns einen Ball suchen musst… Ich habe bei mir keinen liegen gehabt.“

Grund für verbalen Angriff: Zu wenig „Nettospielzeit“

„Wenn wir bei uns zu Hause spielen, ist es normal, dass an allen Seiten überall Bälle liegen. Das hat jetzt auch nichts mit Ausreden zu tun. Das sind Dinge, die gehören sich nicht“, führte er aus.

Durch das Verhalten der Balljungen sei seine Mannschaft in puncto „Nettospielzeit” benachteiligt gewesen. „Wir spielen im Schnitt 55 Minuten. Ich frage nach, was hier die Nettospielzeit ist: 60 Minuten… Soll ich allen eine Uhr leihen und zeigen, wie man sie stoppt? Und jeder bei uns auf der Bank kann es auch“, wetterte der Hannover-Coach.

Titz weiter: „Und dann schaffen wir, hier wirklich 50 Minuten zu spielen. Also fünf Minuten weniger als vorgesehen. Und dann traut sich keiner, die Zeit draufzulegen. Zehn Minuten Nettospielzeit sind bei so einem Spiel wie heute 20 Minuten mehr.“

Durch das Remis gaben die 96er die Tabellenführung in der zweiten Bundesliga her.