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KFC Uerdingen: Ein Aufsteiger versinkt im Chaos

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KFC Uerdingen: Ein Aufsteiger versinkt im Chaos

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Ein Aufsteiger versinkt im Chaos

Der KFC Uerdingen schafft zwar den Aufstieg in die Regionalliga, im Hintergrund läuft aber einiges schief: Rücktritt von Sponsoren, fehlende Spielergehälter und ein Vorsitzender in Untersuchungshaft.
Freude über den Aufstieg beim KFC Uerdingen - aber im Hintergrund läuft einiges schief
Freude über den Aufstieg beim KFC Uerdingen - aber im Hintergrund läuft einiges schief
© IMAGO/Funke Foto Services
Der KFC Uerdingen schafft zwar den Aufstieg in die Regionalliga, im Hintergrund läuft aber einiges schief: Rücktritt von Sponsoren, fehlende Spielergehälter und ein Vorsitzender in Untersuchungshaft.

Momentan findet ein gewisser Generationenwechsel im deutschen Fußball statt. Während sich junge Vereine dank Geldspritzen in den Profifußball bringen, tauchen Traditionsvereine immer weiter in die Bedeutungslosigkeit des Amateurfußballs ab.

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Auch dem KFC Uerdingen ist dieses Schicksal ereilt. Der frühere Bundesligist und Europapokal-Teilnehmer stieg 2022 in die Oberliga, Deutschlands fünfte Liga, ab. Am Freitagabend sicherten sie sich zwar mit einem 3:1-Erfolg über den Verfolger SpVg Schonnebeck den Wiederaufstieg in die Regionalliga, doch in dem Stadtteil Krefelds herrscht weiterhin pures Chaos.

Der Aufstieg gelingt dabei nur durch Mithilfe eines Konkurrenten. Die Sportfreunde Baumberg stehen zwar bereits sicher als Meister der Oberliga Niederrhein fest, verzichten allerdings auf den Aufstieg. Ihr Stadion ist nicht Regionalliga-tauglich.

Uerdingen stieg zwei Mal in Folge ab

Doch auch bei den Uerdingern herrschte lange Ungewissheit, ob der Aufstieg gestemmt werden kann, denn viel Geld ist aktuell nicht zur Verfügung.

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Bereits 2021, noch als Drittligist, musste das letzte Insolvenzplanverfahren abgewickelt werden. Damals war der Vereinsboss und Investor Mikhail Ponomarev zurückgetreten. Die Suche nach einem neuen Investor war erfolglos. Es folgten zwei Abstiege in Folge.

Anfang April war dann endlich wieder Licht am Ende des Tunnels: Ein Darlehen in Höhe von 500.000 Euro sollte dafür sorgen, dass der Aufstieg gestemmt werden kann - doch der Deal platzte. Das Geld kam niemals in Uerdingen an.

Bereits zuvor hatte es teils hektische Szenen im Vorstand des Vereins gegeben. Vorstandschef Marc Schürmann trat zurück, kündigte dann an, dass er doch bleibt, nur um dann doch zurückzutreten. Mit Ilja Ludenberg zog ein weiteres Vorstandsmitglied gleich hinterher. Beide sollen für den dubiosen Deal verantwortlich gewesen sein. Dazu kamen auch noch Streitigkeiten über verspätete oder nicht gezahlte Gehalts-Zahlungen.

„Das ist ein komplettes Irrenhaus“

All das Chaos sorgte dafür, dass vier große Sponsoren ihre Verträge auflösten. RevierSport schreibt von Geldern in Höhe von 400.000 bis 500.000 Euro pro Saison, die damit fehlen würden. „Das kann ich bestätigen. Wir wollen nicht mehr, dass unser Name mit in den Schmutz gezogen wird. Wir haben dem KFC heute, Dienstag, 14. Mai, unsere Kündigung per Mail rausgeschickt“, sagte Holger Krebs, der Vertreter von zwei Sponsoren, gegenüber der Sportzeitschrift und wetterte noch einmal gegen den Verein: „Die letzten drei Ereignisse beim KFC sind einfach unbeschreiblich. Einfach peinlich und traurig und skandalös - alles zusammen. Was da passiert, ist nicht zu beschreiben. Das ist ein komplettes Irrenhaus.

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Trotzdem erhielt man die Zulassung für die Regionalliga. Dabei kann sich der Verein bei ihren Fans bedanken. Mit einer „großartigen, finanziellen Unterstützung der KFC-Fans in den letzten Tagen und den Zusagen von Sponsoren und Partnern“ konnten 80.000 Euro gesammelt werden, die die größten Sorgen der Krefelder vorerst beseitigten. Generell ist die Unterstützung trotz der chaotischen Jahre weiterhin da, zum entscheidenden Spiel gegen Schonnebeck kamen erneut über 5000 Zuschauer.

Dazu kommt ein Darlehen über 500.000 Euro, das der neue erste Vorsitzende Christian Gummert beschaffte. Diesmal soll das Geld auch wirklich ankommen.

Erster Vorsitzender sitzt aktuell in U-Haft

Doch am gleichen Tag, an dem die Zulassung erfolgte, schockte eine neue Nachricht den Verein. Gummert wurde von der Polizei verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft, nach Angaben der Westdeutschen Zeitung aufgrund von Steuerhinterziehung.

Der Vorstands-Vorsitzende hatte erst zwei Wochen vorher den Posten übernommen, aber nur vier Tage später schon wieder sein Ausscheiden angekündigt. Er müsse sich „nach einem Unfall Operationen unterziehen“.

Immerhin schaffte es die Mannschaft am Freitag mal wieder eine positive, sportliche Schlagzeile zu liefern. „Nach den letzten Wochen und Monaten fällt mir einfach ein ganz, ganz großer Stein vom Herzen. Wenn ich heute einmal nach Hause komme, schlafe ich erst einmal zwölf Stunden durch. Das war eine große Belastung, die da von mir abgefallen ist“, sagte Vorstands-Mitglied Sebastian Thießen gegenüber RevierSport.

Zudem gab er einen Einblick in die aktuelle finanzielle Situation. Demnach habe der Verein in den nächsten Wochen verschiedene Sponsorengespräche, auch ein neuer Hauptsponsor könnte vielleicht bald präsentiert werden. Es ist ein kleiner Lichtblick im puren Chaos.