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Podcast "Flutlicht an!" Mädchen und Frauen fördern - aber richtig

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Mädchen und Frauen fördern – aber richtig

Anna Klischies, SHFV Koordinatorin für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs, spricht über echte Verbündete, Parallelen zwischen Spiel und Beruf – und warum sie nichts vom Fußball abhalten konnte. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #90.
Anna Klischies ist Koordinatorin für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs im SHFV
Anna Klischies ist Koordinatorin für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs im SHFV
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Anna Klischies, SHFV Koordinatorin für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs, spricht über echte Verbündete, Parallelen zwischen Spiel und Beruf – und warum sie nichts vom Fußball abhalten konnte. Die „Flutlicht an!“ Porträt-Kolumne #90.

Womöglich haben eine Kindheit unter Jungs und die langjährige Arbeit unter Männern ihren Teil dazu beigetragen, dass Anna Klischies sich auf einen Job beworben hat, obwohl sie nicht sicher war, alle Voraussetzungen dafür zu erfüllen. Denn bekanntlich ist ein eher bei Frauen zu beobachtendes Hemmnis, genau das nicht zu tun. Und dessen ist Klischies sich bewusst.

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Ihr persönliches Credo? Geht nicht, gibt‘s nicht. Stattdessen: „Ich kann das noch nicht.“ Das ist die Einstellung, mit der die Norddeutsche an neue Herausforderungen geht. Sie habe sich von der Ausschreibung der Stelle als Koordinatorin für die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs angesprochen gefühlt. Mehr als eine Ablehnung, schaut sie zurück, sei doch nicht zu befürchten gewesen. Und inhaltlich lasse sich alles lernen.

Fußball: Eine Begeisterung zum Beruf gemacht

Im Feuilleton ist der Begriff „erfrischend“ neuerdings irgendwie verbraucht, im Sport darf er hoffentlich noch genutzt werden, denn: Anna Klischies ist genau das. Die ehrliche Lust und Begeisterung, mit der sie sich in Themen und Aufgaben stürzt, ist ansteckend. Wenn sie also sagt, sie wolle in ihrer Rolle auch die Chance ergreifen, Vorbild zu sein, passt das. Wer so viel Leidenschaft versprüht, wird das im Umgang mit Kids fast automatisch.

Klischies selbst hat von klein auf gespielt, bedauert aber, keine besondere Anekdote dazu erzählen zu können. Der Fußballplatz sei einfach immer da gewesen, irgendwann wohnten sie und ihre Familie sogar neben einem solchen. Und sie liebte es, die Tage an der frischen Luft und am liebsten auch im Matsch zu verbringen. Bis die Straßenlaternen angehen, lautete die Erlaubnis ihrer Eltern – so waren die Einheiten im Sommer länger als im Winter.

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Beruflich lässt sie sich über die Jahre auf ganz unterschiedliche Herausforderungen ein. Als Zahntechnikerin, dann lange Jahre in der Automobilbranche und nun im Fußball, wo sie die Chance gesehen hat, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Bis zu ihrer Verletzung vor zwei Jahren hat sie auch regelmäßig selbst gespielt, vielleicht manchmal zu verbissen, wie sie im Rückblick eingesteht. Jetzt ist sie Springerin. Der Wechsel an die Seitenlinie, als Trainerin, habe gutgetan – und auch die Freude am Sport wieder neu zurückgegeben, erzählt Klischies.

Klischies formt neue, selbstbewusste Generation

Trainerinnen, die ihr Handwerk verstehen, das ist auch Teil der Strategie für Mädchen und Frauen in ihrem Landesverband. Die Spielerinnen, sagt Klischies, würden das heute auch aktiv einfordern: eine neue, selbstbewusste Generation. Daneben steht unter anderem ein Zuwachs an Aktiven im Fokus, und die Gremien sollen diverser werden. Und zwar aus Überzeugung, betont die Koordinatorin, die aus der eigenen Erfahrung zu einhundert Prozent auf Teams setzt, in denen ganz unterschiedliche Menschen ihre Erfahrungen einbringen.

Ihre eigene sei gar nicht so weit weg von ihrem einstigen Spiel als Verteidigerin, bei dem sie sich immer am wohlsten gefühlt habe, wenn sie Tore anbahnen konnte. „So ist es glaube ich auch im Beruflichen, dass ich mich gern im Hintergrund halte und vorbereite. Da sehe ich schon Parallelen.“ Gleiches gilt für die Rolle des Verbands als Schnittstelle, an der sich Frauen im Fußball begegnen und gegenseitig stärken – für Klischies eine Herzensangelegenheit.