„Er hatte einen harten Kampf, aber jetzt ist er endlich in Frieden.“ Worte der Trauer und gleichzeitig Worte des Trostes sind es, die die Familie von Fußballlegende Denis Law gewählt hat, um die traurige Nachricht von seinem Tode mit der Welt zu teilen.
Der erste König von Old Trafford
84 Jahre wurde der frühere Stürmer von Manchester United alt. Gekämpft hatte er unter anderem gegen Prostatakrebs, seit 2021 zudem mit einer Demenzerkrankung.
„Wir wissen, wie sehr er unterstützt und geliebt wurde und er diese Liebe immer geschätzt hat“, schrieb seine Familie in dem von ManUnited veröffentlichten Statement und dankte allen, „die zu seinem Wohlsein und seiner Pflege“ beigetragen haben.
United zollt Denis Law Tribut
Mit Denis Law hat ein besonders verehrter Mensch die Welt verlassen. „Er wird immer als einer der größten und beliebtesten Spieler des Klubs verehrt werden. Der ultimative Torjäger, sein Flair, sein Geist und seine Liebe zum Spiel machten ihn zum Helden einer ganzen Generation“, zollten ihm die Red Devils Tribut.
Im Alter von 15 Jahren hatte seine Karriere bei Huddersfield Town an Fahrt aufgenommen, ehe er 1960 für damals 55.000 Pfund zu Manchester City wechselte. Nach einer Zwischenstation bei der AC Turin (heute FC Turin), ging es zurück nach Manchester, dieses Mal aber zu United.
Sturmtrio der Extraklasse
Es begann eine legendäre Ära mit einem Dreiergespann der Extraklasse.
Sir Bobby Charlton (Engländer), George Best (Ire) und Denis Law (Schotte) - ein außergewöhnliches Sturmtrio, die „Holy Trinity“, die „Heilige Dreifaltigkeit“. Verewigt für immer mit einer berühmten Statue vor dem Old Trafford.
1965 und 1967 schossen sie die Red Devils zur englischen Meisterschaft, 1968 gelang schließlich der Triumph im Europapokal der Landesmeister – als erstem britischen Klub überhaupt.
Gewinn des Ballon d’Or
Unvergessen ist für United-Fans auch die Saison 1963/64, in der Law sagenhafte 46 Tore erzielte. Bis heute gelangen keinem Stürmer des Traditionsvereins in einer Spielzeit mehr Treffer. Auch seine insgesamt 18 Hattricks sind nach wie vor unerreicht.
Jene Spielzeit 1963/64 war es auch, die ihm die Auszeichnung mit dem Ballon d’Or einbrachte – als bis heute einzigem schottischen Fußballer.
237 Mal durfte Law in mehr als 400 Spielen im Trikot von ManUnited über ein Tor jubeln, nur Charlton und Wayne Rooney trafen häufiger. Beide haben im Vergleich dazu aber eine geringere Trefferquote pro Spiel.
Law erzielte unzählige Rekorde
Auch in der Nationalmannschaft war Law, der liebevoll als „King“ und „Lawman“ tituliert wurde, erfolgreich. 30 Tore in 55 Länderspielen machen ihm zum geteilten Rekordtorschützen seines Landes. Kenny Dalglish, der ebenfalls 30 Mal für Schottland traf, brauchte dafür aber 102 Partien.
Von 1962 bis 1973 trug Law das Jersey der Red Devils, seine Karriere beendete er dennoch bei Manchester City – und das auf eine mehr als nur ungewöhnliche Art.
Im letzten Premier-League-Spiel der darauffolgenden Saison standen sich im Old Trafford die beiden Stadtrivalen gegenüber. Das einzige Tor der Partie war ein Kopfball von Law in der 81. Minute. Feiern wollte der Stürmer dies in seiner langjährigen Heimat aber nicht, stand United doch vor dem Abstieg.
Der Angreifer wurde nach seinem Treffer ausgewechselt und ging mit gesenktem Kopf vom Platz. Aufgrund von Ausschreitungen musste das Spiel in der 85. Minute aber ohnehin abgebrochen werden.
Letztes Mitglied der „Holy Trinity“ verstorben
Manchester United trat nach der Partie übrigens den Gang in die zweite Liga an. Erleichternd dürfte für Law dabei gewesen sein, dass seine langjährige Liebe aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien so oder so abgestiegen wäre, auch wenn er den Treffer zum 1:0 nicht erzielt hätte.
Nach seiner aktiven Karriere arbeitete die Fußballlegende übrigens als TV-Kommentator und Moderator. In der Öffentlichkeit besonders beachtet wurde er derweil im Jahr 2005, als er seinem langjährigen Sturmpartner George Best am Krankenhausbett zur Seite stand, bevor dieser an den Folgen seines Alkoholkonsums starb.
Mit Law, der 2016 für seine Verdienste um den Fußball und sein wohltätiges Engagement von Queen Elisabeth II zum Commander of the British Empire ernannt wurde, ist nun das letzte verbliebene Mitglied der Heiligen Dreifaltigkeit verstorben.
Das Ende einer Ära.