Der SC Freiburg hat mit dem Triumph im internationalen Derby einen Traumstart in die Europa League hingelegt. Die effektiven Breisgauer bezwangen den FC Basel bei der stimmungsvollen Pflichtspiel-Premiere des Nachbarschaftsduells mit 2:1 (1:0) und holten gegen den Schweizer Double-Gewinner gleich einen wichtigen Dreier in der Ligaphase. Nach schwachem Saisonstart zeigt die Formkurve weiter nach oben, langsam kommt die Konstanz.
Freiburg landet Zittersieg: "Das sieht schon sehr, sehr eng aus"
Freiburg landet Zittersieg: „Wow ...“
Die defensiven Mittelfeldspieler Patrick Osterhage (31.) und Maximilian Eggestein (57.) schossen das Team von Julian Schuster zum dritten Pflichtspiel-Sieg in Serie. Defensiv ließ der Sport-Club gegen die vom ehemaligen Münchner Xherdan Shaqiri angetriebenen Schweizer ein paar Chancen zu, Keeper Noah Atubolu war aber nur beim späten Anschluss durch Philip Otele (84.) machtlos. Das Selbstvertrauen ist vor den kommenden Aufgaben gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) und am Donnerstag (18.45 Uhr) beim FC Bologna zurück.
Schuster: „Das sieht schon sehr, sehr eng aus“
Besonders knapp wurde es beim zweiten Treffer der Freiburger. Nach einer Hereingabe von Vincenzo Grifo kam Eggenstein aus rund sieben Metern zum Kopfball. Basels Keeper Mirko Salvi parierte den Versuch fast, doch der Ball trudelte noch ein Stück nach hinten, ehe der Torhüter das Leder wegwischte. Nach wenigen Augenblicken vibrierte die Uhr des Schiedsrichters und bestätigte den Treffer.
„Wow. Das sieht schon sehr, sehr eng aus. Man muss nicht das Glück haben, du musst es erzwingen“, sagte Schuster nach dem Spiel bei RTL Nitro. Es gehe darum, die richtigen Momente zu erkennen und genau das sei Eggestein in dieser Situation auch gelungen. „Ich dachte zuerst, er sei nicht drin“, musste auch Eggestein eingestehen.
Atubolu pariert glänzend
Nicht einmal eine Autostunde liegen die beiden Städte auseinander, für kein Duell in der Ligaphase dieser Europacupsaison müssen die Gästefans weniger Kilometer zurücklegen. „Für mich ist es ein Derby, weil es diese Nähe gibt“, sagte Schuster: „Das verschafft eine gewisse Brisanz und macht es total spannend und interessant.“ Die Fans forderten mit einer großen Choreo „Attacke“ von ihrem Team - doch dem Aufruf folgten vor den Augen des früheren Bundestrainers Joachim Löw zunächst die Schweizer.
Nach nicht einmal 90 Sekunden kam Albian Ajeti im Strafraum frei zum Kopfball, Schlussmann Atubolu parierte glänzend. Beim Sport-Club war erstmal eine gewisse Anfangsnervosität zu spüren, die Ballpassagen wirkten hektisch und fehlerhaft. Nach rund einer Viertelstunde bekam Freiburg mehr Ruhe ins Spiel, dominierte nun ohne wirklich gefährliche Offensivaktionen. Eher aus dem Nichts traf Osterhage nach hohem Ballgewinn von der Strafraumkante flach ins Eck.
„Das war eine reife Leistung von uns“
Kurz vor der Pause verhinderte Atubolu vor 34.700 Zuschauern mit einem starken Reflex gegen Arlet Junior Zé (45.) den Ausgleich. Nach dem Wechsel zogen die Breisgauer das Tempo zunächst etwas an, Lohn war der Kopfballtreffer des eingelaufenen Eggestein nach scharfer Flanke von Vincenzo Grifo. In der Folge zog sich die Schuster-Elf zurück, ließ Basel kommen - und lauerte auf Konter.
„Hier braucht man gute Leistungen, um weit zu kommen. Dann muss man auch mal solche Bälle halten, wie ich es heute getan habe“, freute sich Atubolu nach seiner starken Leistung am RTL-Mikrofon. „Unfassbar. Basel ist eine sehr, sehr starke Mannschaft. Das war eine reife Leistung von uns.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)