Das dürfte eine der höchsten Niederlagen sein, die je eine Mannschaft im deutschen Fußball kassiert hat! In der Hamburger Kreisklasse 4 hat der Moorburger TSV ein 0:66 (0:32) gegen Mesopotamien II einstecken müssen. Nun hat der Trainer erklärt, wie es zu der Abreibung kam.
0:66-Klatsche! Trainer erklärt Fußball-Wahnsinn
0:66! Trainer erklärt Wahnsinnsspiel
„Am Abend vor dem Spiel waren wir gerade eben zu elft auf Biegen und Brechen. In der Nacht habe ich eine Krankmeldung erhalten und am Vormittag eine weitere und von zwei Wackelkandidaten die Absage. Prompt waren wir noch zu siebt”, sagte Patrick Stritzki dem Kicker. Er ist Coach und Abteilungsleiter und fragte sein Team wenige Stunden vor Anpfiff, ob er absagen soll.
Fußball-Trainer erklärt 0:66-Klatsche
Doch seine verbliebenen sechs Spieler und eine Spielerin wollten antreten. Denn ein Ausfall der Partie hätte massive Folgen gehabt.
„Wir wussten alle, bei Nichtantritt ist die Saison vorbei, weil wir zuvor einen Abbruch hatten, den wir vom Sportgericht zur Last gelegt bekommen haben. Somit waren wir auch irgendwie gezwungen, anzutreten, um nicht vom Spielbetrieb ausgeschlossen zu werden“, so Stritzki.
So ging die Partie mit einem Keeper und sechs Feldspielern los - wohlgemerkt gegen einen Gegner mit elf Akteuren. Es kam, wie es kommen musste. Walid Chabaan (17 Treffer), Jaan De Sousa Baptista (10 Treffer) und die anderen Spieler von Mesopotamien kannten keine Gnade.
Ohnehin wäre Moorburg krasser Außenseiter gewesen. Mit 5:119 Toren und 0 Punkten nach sieben Spielen ist die Elf Schlusslicht. Der Gegner ist jedoch klarer Tabellenführer und hat in neun Spielen mit neun Siegen vorgelegt.
Umstellung auf „Einerkette“ funktioniert nicht
Während des Spiels kamen dann übrigens auch noch weitere Rückschläge dazu. „Mitte der zweiten Halbzeit hat sich leider unser Keeper am Fuß verletzt. Nach seiner Verletzung stand er dann aber nur noch vor dem Tor und musste alles passieren lassen. Unser ebenfalls verletzter Stürmer hat sich dann auch zeitweise nur irgendwo hingestellt.“
Vom Feld durften sie aber auch nicht, weil laut internationaler Regeln mindestens sieben Spieler auf dem Feld sein müssen. Sonst wird abgebrochen. Dies sollte aber bekanntlich um jeden Preis verhindert werden.
„In der ersten Halbzeit haben wir versucht, defensiv irgendwie gegenzuhalten. In der zweiten haben wir das über Bord geworfen und nur noch mit Torwart und Einerkette hinten gespielt, der Rest hat dann offensiv gespielt, um gegebenenfalls einen Ehrentreffer zu erlangen“, sagte Stritzki.