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Der nächste Transfer-Exportschlager der Bundesliga?

Gestern Elversberg, morgen Barca?

Fisnik Asllani macht einfach da weiter, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Plötzlich ist der Youngster beim FC Barcelona im Gespräch. Über einen Höhenflug, der immer steiler wird.
Fisnik Asllani des SV Elversberg über die bittere Enttäuschung nach dem Relegationsspiel gegen Heidenheim - am Mikrofon entschuldigt er sich bei den Fans.
Fisnik Asllani macht einfach da weiter, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Plötzlich ist der Youngster beim FC Barcelona im Gespräch. Über einen Höhenflug, der immer steiler wird.

Wird Fisnik Asllani Deutschlands nächster Export-Schlager? Von Elversberg über Hoffenheim nach Barcelona? Selbst im modernen und schnelllebigen Fußballgeschäft ist ein solcher Blitz-Durchbruch etwas Besonderes.

Vor der vergangenen Saison musste der Mittelstürmer zum Dorfklub aus dem Saarland, weil er für den selbsternannten Dorfklub aus dem Kraichgau noch nicht gut genug war. Etwas mehr als ein Jahr später soll mit dem FC Barcelona plötzlich ein Weltverein seine Fühler nach dem Stürmer-Juwel ausstrecken.

Die Katalanen sollen die Entwicklung Asllanis sowie seine Situation laut Sky genauestens beobachten, schließlich läuft der Vertrag des inzwischen 37-jährigen Robert Lewandowski im Sommer aus. Über die Höhe einer Ausstiegsklausel, die schon im kommenden Sommer greift, hätten sich die Katalanen bereits informiert.

Asllani: „Mein Traum-Verein war immer der FC Barcelona“

Öffentlich bekannt ist die festgelegte Ablöse bislang nicht, sie dürfte angesichts Asllanis rasantem Aufstieg jedoch für Schwergewichte bezahlbar sein. Doch nicht nur Barca scheint den 23-Jährigen im Visier zu haben. Zahlreiche Top-Klubs befänden sich in Lauerstellung und werden am Sonntag wohl auch begutachten, wie sich der junge Stürmer gegen den FC St. Pauli schlägt (17.30 Uhr im LIVETICKER).

In Katalonien weiß man jedoch um einen entscheidenden Vorteil. „Mein Traum-Verein war immer der FC Barcelona, da wollte ich als Kind schon immer irgendwann mal spielen“, hatte Asllani kürzlich im Gespräch mit der Bild preisgegeben und betont: „Ich finde es wichtig, Träume zu haben und auf etwas hinzuarbeiten.“

Nächster Schritt nach vorne in Hoffenheim

Aktuell befindet er sich dafür auf dem besten Weg. Mit 27 Torbeteiligungen erwies er sich vergangene Saison bei der SV Elversberg als klar unterfordert in der 2. Bundesliga, im deutschen Oberhaus macht er seit seiner Leih-Rückkehr nach Hoffenheim genau dort weiter.

In sechs Bundesliga-Einsätzen kommt er bereits auf fünf Scorerpunkte, dabei erhöhte er sogar seine Effizienz. Von durchschnittlich 103 Minuten pro Torbeteiligung in der 2. Bundesliga verbesserte sich Asllani auf durchschnittlich 93 Minuten pro Scorerpunkt. Die Saison ist zwar noch jung, der Leistungsunterschied zwischen den beiden deutschen Ligen allerdings groß.

Führt Asllani Kosovo zur WM-Sensation?

Der kosovarische Nationalspieler, der sich nach neun Spielen für die Junioren-Nationalmannschaft gegen den DFB und für die Herkunft seiner geflüchteten Eltern entschied, steht noch in den Startlöchern einer womöglich großen Karriere. Davon sind auch seine Mitspieler überzeugt.

„Dass er Begehrlichkeiten weckt, ist doch klar. Fisnik hat noch eine große Karriere vor sich - davon sind in Hoffenheim alle überzeugt“, schwärmte Grischa Prömel im SPORT1-Interview.

Mit der Nationalmannschaft läuft es für Asllani übrigens ebenso blendend. Nach anfänglichen Problemen ist die Nummer 91 der Weltrangliste auf Playoff-Kurs, die direkte WM-Qualifikation ist zudem in Reichweite. Möglich gemacht hat das Asllani, der gegen Schweden zum Matchwinner wurde.

Der Barca-Flirt hat große Vorbilder

In puncto Vorbilder hat sich der 1,91 Meter große Stürmer, der bei Union Berlin ausgebildet wurde, übrigens die Besten der Besten ausgesucht.

„Ich habe mir früher sehr viel von Robert Lewandowski abgeschaut, mittlerweile auch viel von Harry Kane. Weil er ein Stürmer ist, der nicht nur Tore schießt, sondern auch brutal wichtige Pässe spielt und Angriffe einleitet“, schilderte Asllani im Sommer in einem Interview bei Sky.

Auf dem Spielfeld ist es ihm tatsächlich anzusehen. Der 23-Jährige kann Bälle festmachen, Angriffe einleiten und seine Mitspieler in Szene setzen. Trotzdem bleibt sein Abschluss sein wohl größter Trumpf.

Asllani trumpft mit dem kompletten Paket auf

Horst Steffen, sein früherer Trainer in Elversberg, stellte im Hinblick auf Asllanis beste Fähigkeiten sein „großartiges Spielverständnis, eine beeindruckende Abschlussstärke und enorme Laufbereitschaft“ heraus.

Der 23-Jährige besticht schon jetzt mit seinem vielseitigen Paket, allerdings auch mit seiner Art. „Fisnik hat einen feinen Charakter. Er ist sehr reif für sein Alter und auf dem Weg, ein führender Spieler zu werden“, schwärmte Elversberg-Manager Nils-Ole Book.

Ob es nun der FC Barcelona wird oder nicht - eins ist klar: In dieser Form wird das Stürmer-Juwel nicht mehr lange in Sinsheim auf Torejagd gehen.