Lex-Tyger Lobinger hat bei Viktoria Köln den perfekten Neuanfang gefeiert. Nach schwierigen Jahren in der 2. Bundesliga, in denen er nie richtig Fuß fassen konnte, könnte ein spektakuläres Fallrückziehertor einen Wendepunkt seiner Karriere markieren.

Beim 2:1 Sieg in Mannheim gelang es Lobinger mit einer beeindruckenden Körperbeherrschung nach einer Kopfballablage von Enrique Lofolomo zu einem Fallrückzieher anzusetzen.

Den Ball traf er perfekt und in einer eleganten Flugkurve landete er unhaltbar im rechten Eck des Mannheimer Tors. Der Treffer, den Lobinger im Podcast bei Magenta als „einen der besten“ seiner Laufbahn bezeichnete, katapultiert den 25-Jährigen nun ins Rampenlicht.

„Ich glaube, man trifft den nicht immer so. Es hat sich in dem Moment gut angefühlt, und ja, ich bin dankbar, dass er da reingegangen ist“, so Lobinger weiter. Der Treffer könnte ihm nicht nur eine Nominierung für das „Tor des Monats August“ einbringen, sondern auch neues Selbstbewusstsein verleihen - und damit einen Schlüsselmoment in der Karriere darstellen.

Kontinuität und Ruhe bei Viktoria

Insgesamt scheint Lobinger fortan bei Viktoria Köln nicht nur mehr Spielzeit zu erhalten, sondern hat womöglich auch einen Trainer gefunden, der ihm das nötige Vertrauen schenkt. Der erfahrene Trainer Olaf Janßen ist bereits seit dreieinhalb Jahren bei der Viktoria und schaffte es mit ruhiger Hand und Besonnenheit, den Verein in der 3. Liga zu etablieren.

„Ich muss schon sagen, dass der Coach uns da echt gut an die Hand nimmt“, lobt Lobinger seinen Trainer. Besonders in der Vorbereitung wurde viel mit Videos gearbeitet, um den Spielern die gewünschte Spielweise zu vermitteln. Diese enge Betreuung gibt Lobinger die Sicherheit, auf dem Platz sein Bestes zu geben.

Neue Verantwortungsmöglichkeit

Bei Viktoria Köln ist Lobinger nicht nur bislang gut angekommen, sondern auch gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Der Verein, der von vielen Experten als Abstiegskandidat gesehen wird, setzt voll auf den athletischen Stürmer.

„Wir probieren alle, an unser Maximum zu gehen. Denen, die dachten, wir gehen runter, wollen wir das Gegenteil beweisen“, sagt Lobinger entschlossen.

Nach dem Abgang von Torjäger Luca Marseiler, den es nach Darmstadt zog, hat er gute Chancen eine zentrale Rolle in der Viktoria-Offensive zu übernehmen.

Immer auf dem Sprung

Nach Stationen in Düsseldorf, Kaiserslautern und Osnabrück, wo er trotz 60 Zweitligaspielen (zwei Treffer) nicht den Durchbruch schaffte, bietet ihm die 3. Liga nun mehr Chancen. „Der größte Unterschied aktuell ist, dass ich mehr Spielzeit bekomme als in der 2. Bundesliga“, erklärt er bei Magenta.

Für Lex-Tyger Lobinger ist das Erbe seines berühmten Vaters Tim Lobinger, der im vergangenen Jahr verstarb, sehr wichtig. Der ehemalige Weltklasse-Stabhochspringer, der einige Jahre Athletiktrainer bei RB Leipzig war und seinem Sohn damit auch zu einer erstklassigen Ausbildung bei den Rasenballern verhelfen konnte, lebt in dem Fußballer weiter.

Tim Lobinger war bekannt dafür, große Emotionen zu zeigen, und diese Fähigkeit hat auch sein Sohn geerbt, der sich nicht scheut, seinen Gefühle auf dem Platz freien Lauf zu lassen.

Lex-Tyger Lobinger nimmt Anlauf

„Mir als Typ tut es auch mal gut, diese andere Seite zu sehen“, sagt Lobinger daher im Bezug auf den Wechsel von der emotional aufgeladenen Atmosphäre in Kaiserslautern zur ruhigeren Umgebung beim bislang in Köln eher ein Schattendasein fristenden Kölner Verein.

Mit seinem Fallrückziehertor hat Lobinger ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Die kommende Saison wird zeigen, wohin die fußballerische Reise des Stürmers geht. Lex-Tyger Lobingers Blick im Leben geht dabei auf jeden Fall weiter nach oben.