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3. Liga: Fan-Skandal beim Ostderby - "Kriegsähnliche Zustände“

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Fan-Eklat: „Kriegsähnliche Zustände“

Das Ostderby zwischen Rostock und Dresden muss aufgrund von Fanausschreitungen unterbrochen werden. Alle Beteiligten finden deutliche Worte zu den Vorfällen.
SV Waldhof Mannheim - Hansa Rostock: Tore und Highlights | 3. Liga
Das Ostderby zwischen Rostock und Dresden muss aufgrund von Fanausschreitungen unterbrochen werden. Alle Beteiligten finden deutliche Worte zu den Vorfällen.

Unschöne Szenen beim Ostderby! Das Drittliga-Spiel zwischen dem FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden musste nach heftigen Fanausschreitungen unterbrochen werden! Am Ende siegte die Kogge vor heimischer Kulisse durch einen Treffer von Nils Fröling mit 1:0 (1:0).

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„Das Sportliche tritt natürlich in den Hintergrund. Es kotzt einen an, solche Bilder zu sehen“, fand Hansa-Vorstandschef Jürgen Wehlend im NDR-Interview klare Worte. „Der Auslöser ging klar von den Gästefans aus, in dem Block ist kein Stein mehr auf dem anderen. Aber die Reaktion darauf ist natürlich auch unterirdisch“, ergänzte Wehlend.

„Kriegsähnliche Zustände“ in Rostock

Schiedsrichter Tom Bauer konnte die Partie zunächst nach dem Seitenwechsel nicht wieder anpfeifen. Nach knapp 25 Minuten Unterbrechung wurde die Partie fortgesetzt. In beiden Fanlagern wurden Feuerwerkskörper abgebrannt und ungezielt hin- und hergeschossen, es knallte fürchterlich. „Es sind schon fast kriegsähnliche Zustände“, sagte Andreas Mann, Kommentator bei Magentasport.

Auch Ex-Profi und Experte Fabian Klos zeigte klare Kante: „Mich kotzt es an, was ich da gerade sehe.“ Die Legende von Arminia Bielefeld holte weiter aus: „Wir müssen uns als Spieler, wenn wir Spiele verlieren, immer anhören, dass wir nicht alles für den Verein geben und uns dem Ausmaß bewusst sein sollen, was da alles für den Verein dranhängt.“

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Sohn von Hansa-Trainer weinte vor Angst

Diesbezüglich forderte er: „Warum nicht einfach das Spiel sofort abbrechen und sagen, wir werten das Spiel für Hansa Rostock? Dann kann die Mannschaft mal geschlossen sagen, vielen Dank liebe Fans, die hier rumgezündelt haben.“ Zugleich betonte Klos, dass es nicht in Ordnung sei, dass die Fans so einen riesengroßen Einfluss auf das Sportliche nehmen.

Hansa-Trainer Daniel Brinkmann war im Gespräch bei Magentasport ebenfalls nicht begeistert davon, was auf den Rängen passiert ist: „Rivalität im Sport gehört dazu und ist okay. Aber die Szenen, die wir da gesehen haben, gehören nicht in ein Fußballstadion.“ Er berichtete zudem: „Über dem Spielertunnel saß mein Sohn. Der hat geweint, weil er Angst hatte. Hier sind viele Familien im Stadion. Fußballstätte sind Orte, wo sich die Leute wohlfühlen sollen. Wo man sich auch mal beleidigen kann, aber es darf nicht gefährlich werden. Es war gefährlich und das ist nicht gut.“

Dynamo-Kapitän wütet nach dem Derby

Dynamos Kapitän Stefan Kutschke schilderte, dass es bereits vor dem Spiel zu Vorfällen gekommen sei: „Es ging nicht erst in der Halbzeit los, sondern beim Warmmachen. Da gingen die römischen Lichter an und Leuchtspuren auf unsere Spieler geschossen. Da sagt der Ordnungsdienst von Hansa Rostock ‚was sollen wir denn jetzt machen?‘“

Er fügte hinzu: „Wenn ein Spieler vor dem Spiel mit einer Leuchtspur abgeschossen wird, dann müssen wir das Spiel schon anders angehen. Die Spielunterbrechung hat genervt. Das war aber nicht aus unserem Block, sondern Hansa Rostock.“

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Die Dresdener gaben zudem nach dem Ostderby ein offizielles Statement heraus: „Während im Bereich des Gästeblocks eine Sektorentrennung mutwillig beschädigt wurde, kam es heimseitig zu massivem Einsatz von Pyrotechnik, die in großen Teilen gezielt in den Bereich der Dresdner Fans befördert wurde. Hierbei kam es zu mehreren Verletzten im Dresdner Block.“

„Wir bedauern diese Szene zutiefst“

Hinzu kam der Kommunikations-Geschäftsführer, David Fischer, zu Wort: „Ein derartig aggressiver und gezielter Angriff auf unsere Fans ist in keiner Weise verständlich und für uns nicht hinnehmbar. Wenn Menschen gezielt andere Personen mit Feuerwerkskörpern attackieren und so schwere Verletzungen in Kauf nehmen, dann muss man von einem Versagen aller Sicherheitsorgane sprechen.“

Weiter hieß es: „Bereits im Vorfeld der Partie wurden hierbei Spieler unserer Mannschaft bei der Erwärmung mit Leuchtfackeln beschossen und so in Gefahr gebracht. Die Bilder in der Halbzeitpause übertrafen dies dann deutlich.“ Fischer stellte klar, dass die Vorkommnisse schnellstmöglich mit Hansa ausgewertet werden müssten, um klare Erkenntnisse zu erlangen. „Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und bedauern diese Szenen zutiefst“, betonte der Kommunikations-Geschäftsführer.

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Zudem stellte der Verein klar: „Berichte, wonach im Dresdner Block unerlaubte Banner aufgehängt wurden, die einen Polizeieinsatz verursachten, entsprechen nicht der Wahrheit.“

Friedliche Stimmung war der große Wunsch

Der Schiedsrichter schickte beide Mannschaften aus Sicherheitsgründen in die Kabine. Lediglich Dynamo-Kapitän Kutschke blieb zunächst auf dem Rasen, begab sich zum Dresdener Ultra-Block und versuchte auf die Fans einzureden - vergeblich. Auch die Ermahnung von Stadionsprecher Oliver Schubert, die Zündelei zu unterlassen, half erst mal nichts.

„Wir wollen hoffen, dass es einigermaßen friedlich bleibt, trotz dieser Fanfeindschaft, die seit 1988 besteht. Bis dahin war man Fanfreundschaft gewohnt bis zu einem Vorfall, einem Bannerklau 1988. Und seitdem gibt es eine Feindschaft zwischen beiden Mannschaften“, klärte Henrik Hanses im NDR auf.

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3. Liga: Spielabbruch stand im Raum

„Es war leider zu befürchten. Die Hoffnung war schon da, dass es wirklich sportlich zugeht. Ich hoffe nur, dass alle gesund bleiben“, fuhr Hanses fort. Hundertschaften der Polizei versuchten derweil das Geschehen zu sichern und die Übeltäter ausfindig zu machen.

Wäre es noch zu irgendeinem Zwischenfall auf den Rängen gekommen, hätte der Schiedsrichter die Partie abgebrochen, gab Schubert kurz vor Wiederanpfiff bekannt: „Die Mannschaften werden gleich wieder rauskommen, sich fünf Minuten warm machen und das Spiel dann fortsetzen. Fliegt hier noch ein pyrotechnisches Element durch das Stadion, wird das Spiel sofort abgebrochen. Ich appelliere an euren gesunden Menschenverstand, dass wir diese kommenden 45 Minuten über die Bühne bringen.“