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Ismaik-Chaos bei 1860 nimmt kein Ende! "Man kann nur fassungslos sein"

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Ismaik-Chaos! 1860-Ikonen fassungslos

Beim TSV 1860 München herrscht mal wieder Chaos um Investor Hasan Ismaik – und das mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Zwei Ikonen sind bei SPORT1 fassungslos.
Investor Hasan Ismaik will seine Anteile beim TSV 1860 München nun doch nicht verkaufen. Der Jordanier greift in einer Mitteilung das ehemalige Präsidium an.
Beim TSV 1860 München herrscht mal wieder Chaos um Investor Hasan Ismaik – und das mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Zwei Ikonen sind bei SPORT1 fassungslos.

Nach wochenlangen Spekulationen um einen möglichen Investorenwechsel hat Hasan Ismaik seine Entscheidung plötzlich revidiert – und wird seine Anteile nun doch nicht verkaufen. Die geplante Übernahme durch eine Schweizer Familienholding ist gescheitert.

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Diese unerwartete Kehrtwende sorgt im Umfeld des Vereins für Entsetzen – auch bei Vereinslegende und Meisterlöwe Fredi Heiß sowie Klub-Ikone Bernhard Winkler.

Wieder Chaos bei 1860: „Man kann nur fassungslos sein”

„Da kann man nur fassungslos sein“, sagt der 84-jährige Heiß im Gespräch mit SPORT1. „Ich habe in meiner langen Zeit bei 1860 vieles erlebt – aber das ist wirklich ein negativer Höhepunkt."

„Wie so etwas zustande kommen kann, ist für mich völlig unverständlich – besonders, weil ich auf der Mitgliederversammlung auch mit glaubwürdigen Personen gesprochen habe, die eine positive Entwicklung für den Verein versprachen“, erzählt Heiß, der von 1959 bis 1970 für Sechzig spielte.

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Winkler: „Weiß nicht, ob man das noch als Pech bezeichnen kann.“

Auch Bernhard Winkler, ehemaliger Stürmer und Publikumsliebling der Löwen, reagiert bei SPORT1 enttäuscht: „Leider schaffen es die Verantwortlichen von 1860 immer wieder, einen Deal, der offenbar noch nicht final war, als abgeschlossen zu verkaufen. Ich weiß nicht, ob man das noch als Pech bezeichnen kann.“

Der 59-Jährige kritisiert damit nicht nur die gescheiterte Übernahme, sondern auch das wiederholte Missmanagement bei zentralen Entscheidungen.

Seit 2011 ist Ismaik als Investor bei der TSV 1860 GmbH & Co. KGaA engagiert. Seine Zeit beim Traditionsverein war geprägt von öffentlichen Auseinandersetzungen, sportlichen Rückschlägen und dem Absturz bis in die Regionalliga. Seit 2018 spielen die Löwen nun schon in der 3. Liga – der Traum von der Rückkehr in den Profifußball bleibt.

Ismaik-Abschied schon verkündet

Eigentlich schien es endlich besser zu werden und die Streitereien ad acta gelegt zu sein. Noch Anfang Juli hatte der Verein öffentlich verkündet, dass Ismaik seine Anteile verkaufen werde. Das Präsidium sprach in einer Mitteilung von einem „hoch angesehenen und erfolgreichen Partner“, der sich langfristig an den Klub binden wolle.

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Im großen SPORT1-Interview zusammen mit Bernd Patzke und Hans Reich sagte Heiß danach noch: „Ich bin sehr glücklich über den Investorenwechsel, denn nun können wir neben dem sportlichen Aufbruch auch eine neue Liaison mit einem Investor eingehen. Jetzt können wir gemeinsam daran arbeiten, 1860 wieder in die 2. Liga zu bringen. Langfristig gesehen könnte es nun einfacher werden.“ Auch die Rückkehr von Kevin Volland und Florian Niederlechner hatte für Euphorie gesorgt.

Doch nun der Rückzieher von Ismaik, der alle Euphorie zwei Wochen vor dem Saisonstart im Keim erstickt. „Ich werde mit dem Verein weitermachen und mich bald mit dem Präsidenten und seinen Stellvertretern treffen“, sagte der Jordanier der Süddeutschen Zeitung. Themen des Treffens sollen die kommende Saison, das Stadion und die geplante Turnhalle sein.

Ismaik rechnet mit Ex-Bossen ab

Anlässlich der gescheiterten Transaktion teilte Ismaik dann auch noch gleich gegen frühere Weggefährten aus: „Alles, was ich den Fans von 1860 sagen möchte, ist, dass Reisinger (Robert Reisinger, ehemaliger Vereinspräsident; Anm. d. Red.) und Karl Christian Bay (ehemaliger Vizepräsident; Anm. d. Red.) alle belogen haben.“

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Zur erneuten Spitze von Ismaik will sich Heiß nicht weiter äußern, spricht aber von einer „unglaublichen Entwicklung“ und erklärt: „Ich kann mir vorstellen, wie schwierig die Lage jetzt wird. Ich hoffe sehr, dass eine sportlich erfolgreiche Saison das drohende Chaos verhindern kann.“

Der frühere Nationalspieler und Meisterlöwe von 1966 sieht den Verein nun vor einer großen Herausforderung: „Jetzt sind Menschen mit Verantwortung gefragt, die das Ruder in die Hand nehmen und 1860 wieder in ruhigeres Fahrwasser führen. Das ist eine große Aufgabe – denn echte Erfolge sind aus meiner Sicht nur mit einer Einheit von Verein, Fans und Investor möglich.“

Winkler hofft auf neue Spitze

Winkler sieht das ähnlich und nimmt auch die Vereinsseite in die Pflicht. „Leider wurde es versäumt, in den vergangenen 14 Jahren einen Konsens mit dem Investor zu finden“, stellt der Ex-Profi fest: „Dafür muss jede Partei Eigeninteressen zurücknehmen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Ich hoffe sehr auf die neue Spitze des e.V., dies zu erreichen.“

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Er fordert mehr Kompetenz in den entscheidenden Gremien: „Wenige Entscheider in den wichtigen Gremien, die erreichbar sind und zum Wohle von Sechzig entscheiden. Fußball ist ein Tagesgeschäft! Wenn ich keine Ahnung vom Fußball habe, dann hole ich mir Verstärkung.“

Sportliche Erfolge trotz Führungs-Chaos?

Trotz der Unruhe richtet Heiß den Blick nach vorn und wünscht sich, dass Mannschaft und Anhänger nicht unter der aktuellen Situation leiden müssen: „Ich hoffe inständig, dass diese Entwicklung nicht die positive Aufbruchstimmung zerstört, die man rund um die Mannschaft vor dem Saisonstart gespürt hat.“

Auch Winkler beschwört den Zusammenhalt: „Die Chance auf sportlichen Erfolg ist in der neuen Saison größer als in den Jahren zuvor. Jetzt muss man Pläne für diesen geilen Klub schmieden – und diese mit seriösen Menschen umsetzen.“

Dass das allein jedoch nicht genügt, betont er ebenfalls: „Ja, natürlich – alle Ehemaligen wünschen sich den Verein in Liga 2 oder sogar 1. Aber dafür muss man über einen längeren Zeitraum ehrliche Arbeit abliefern. Dann hat man auch Erfolg.“

Ob der TSV 1860 trotz der erneuten Turbulenzen sportlich durchstarten kann, bleibt abzuwarten. Klar ist: Ohne Einigkeit zwischen Verein, Fans und Investoren wird der Weg zurück in den Profifußball steiniger denn je.