1860-Präsident Gernot Mang hat wütend auf das beleidigende Banner reagiert, das die Fans des FC Bayern am Samstagnachmittag beim 6:2 (2:2) gegen den SC Freiburg gegen ihn gerichtet hatten.
"Der FC Bayern hat mich persönlich beleidigt"
1860-Boss schimpft nach FCB-Banner
„Der FC Bayern hat mich persönlich beleidigt. Das ist ganz weit weg von Respekt“, schimpfte Mang am Sonntag vor dem 2:0-Heimsieg der Löwen gegen Saarbrücken bei Magenta Sport.
Auf dem Banner hatte Folgendes gestanden: „Respekt muss Mang sich verdienen, du H****sohn.“ Das Wort „Mang“, im Wortwitz statt „man“ benutzt, war dabei ebenso im Löwen-Blau geschrieben wie die Beleidigung - eine deutliche Attacke gegen den Boss des Lokalrivalen.
Mang: „Das hat für mich gar kein Niveau“
„Wenn man zu mir H****sohn sagt, ist eine Grenze überschritten. Das hat für mich gar kein Niveau. Dabei möchte ich es belassen“, wurde Mang deutlich. Rechtlich dagegen vorgehen möchte der 1860-Boss allerdings nicht: „Da werde ich drüberstehen.“
Hintergrund im Banner-Zoff ist eine Beschwerde von Mang über Bayern-Präsident Herbert Hainer, die zuletzt für Wirbel gesorgt hatte.
Auf einer Veranstaltung der Münchner Abendzeitung berichtete Mang vom Treffen mit Hainer bei einem Event des Bayerischen Fußballverbandes und beschwerte sich über das Verhalten seines Amtskollegen.
Hainer kannte Mang nicht
„Am Schluss kam auch der Herr Hainer. Ich habe mich kurz vorgestellt und er sagte: ‚Und wer sind Sie? Von Sechzig? Und was machen Sie da?‘“, berichtete Mang. Er habe dann erwidert: „Genau das gleiche wie Sie, ich bin der Präsident vom e.V.“
Hainers Unwissen sorgte bei Mang offensichtlich für Verärgerung, wie er nun durchblicken ließ: „Ich würde sagen, dass man aus Respekt schon wissen sollte, wen man gegenüber hat. Alle anderen haben das gewusst.“
Doch damit nicht genug: Die Art und Weise, wie Hainer die versammelte Runde von Vertretern bayerischer Profiklubs verlassen haben soll, stieß beim TSV-Präsidenten ebenfalls nicht auf Gegenliebe: „Dann hat sich Hainer noch von allen verabschiedet, dass er jetzt nach Paris zur Champions League müsse, und drückte das allen anderen Vereinen rein. Da haben wir uns nur angeschaut und den Kopf geschüttelt.“
Entsprechend deutlich fiel das Fazit von Mang, der vor seinem Antritt beim TSV im Profifußball noch nicht in Erscheinung getreten war, zur Begegnung mit Hainer aus: „Das zeigt wieder: Ein bisschen Demut würde diesem Verein guttun.“
FC Bayern: Hainer wundert sich über Attacke
Hainer zeigte sich wiederum auf SPORT1-Nachfrage überrascht von der Kritik seines Amtskollegen bei den Löwen.
„Ehrlich gesagt, verstehe ich das überhaupt nicht. Ich bin hingegangen und habe ihn begrüßt, aber ich kannte ihn halt leider nicht“, gestand der FCB-Boss am Donnerstag am Rande eines Pressetermins in der Allianz Arena. Eine weitere kleine Stichelei konnte sich Hainer dann aber schmunzelnd auch nicht verkneifen: „Es ist ja nicht so, dass bei Sechzig ein Präsident 25 Jahre da ist.“
Tatsächlich hatte Mang den Posten beim Drittligisten erst im Juli übernommen, was Hainer offenbar nicht wusste. In den vergangenen Jahren gab es zudem viele Wechsel in der Führungsetage der Löwen.