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Fußball-Deutschland macht sich lustig

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„El Dorfico“: Spott statt Respekt

Die SV Elversberg hofft auf den Durchmarsch aus der vierten Liga in die Bundesliga und trifft in einem kuriosen Relegationsduell auf Heidenheim. Fußball-Deutschland reagiert vornehmlich mit Spott, wenngleich die sportliche Entwicklung der beiden Klubs im letzten Jahrzehnt Applaus verdient.
Das Sensationsteam von der SV Elversberg lässt sich auch am letzten Spieltag auf Schalke nicht aus der Ruhe bringen und zieht in die Relegation zur Bundesliga ein - mit gleich mehreren Knalleffekten.
Die SV Elversberg hofft auf den Durchmarsch aus der vierten Liga in die Bundesliga und trifft in einem kuriosen Relegationsduell auf Heidenheim. Fußball-Deutschland reagiert vornehmlich mit Spott, wenngleich die sportliche Entwicklung der beiden Klubs im letzten Jahrzehnt Applaus verdient.

„Hurra, das Dorf ist da“, die Relegation steht an - besser gesagt: „El Dorfico“. Von sarkastischer Vorfreude über ironische Spiel-Bezeichnungen bis zu einer spöttischen Ankündigung der Deutschen Bahn mit einem besonders kleinen Sonderzug war im Vorfeld der Bundesliga-Relegation alles mit dabei. Fußball-Deutschland macht sich lustig.

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Wenn am Donnerstagabend (20.30 im LIVETICKER) das Hinspiel der Relegation zwischen dem 1. FC Heidenheim und der SV Elversberg ausgetragen wird, steigt ein Duell zwischen zwei Fußballzwergen. Aus sportlicher Sicht ist es ein völlig normales Fußballspiel zweier Mannschaften, die um Zugehörigkeit im deutschen Oberhaus kämpfen. Doch an der mangelnden Größe der Klubs stören sich viele.

Die kleinsten Stadion ihrer Ligen

Nicht nur die Einwohnerzahlen von Heidenheim an der Brenz (50.000) und Spiesen-Elversberg (13.000), sondern auch die Stadiongrößen verdeutlichen die Thematik. Es ist das Aufeinandertreffen der Teams mit den kleinsten Stadien ihrer jeweiligen Liga.

Während die Voith-Arena in Heidenheim Platz für 15.000 Fans bietet, passen ins Elversberger Waldstadion an der Kaiserlinde nur 10.000 Zuschauer: Platz 18 der Bundesliga vs. Platz 18 der 2. Bundesliga. Als beide Klubs in der Saison 2013/14 - damals in der 3. Liga - das letzte Mal aufeinandertrafen, fand die Partie noch vor gerade einmal 1866 Menschen statt. Das wird sich bei den Relegationsduellen nicht wiederholen, weil sich beide Vereine durch sportlich hervorragende Arbeit emporkämpften.

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Konstanz! Beide Klubs verdienen Respekt

Dass sich zwei „Dorfvereine“ um den Aufstieg in die Bundesliga duellieren, sorgt trotz der kuriosen Geschichten rund um das Spiel bei den wenigsten Fans für Freudenausbrüche. Vor allem, da Traditionsklubs wie Schalke oder Hertha weiter nur von Erstklassigkeit träumen können.

Doch egal, wie man die Situation betrachtet, besonders in Sachen Konstanz gelten die beiden Relegationsteilnehmer als echte Vorbilder. Angefangen auf der jeweiligen Trainerbank. Während Frank Schmidt bereits fast 18 Jahre an der Seitenlinie der Heidenheimer agiert, ist auch sein Gegenüber Horst Steffen schon fast sieben Jahre im Amt.

„Ähnlich wie bei uns genießt Horst Steffen als Trainer dort seit Jahren großes Vertrauen“, erklärte Heidenheims Vorstandschef Holger Sanwald, der „durchaus Parallelen“ zwischen den beiden Klubs sehe.

„Das ist für mich der Trainer des Jahres“, sprach Schmidt über sein Gegenüber auf der anderen Seitenlinie.

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Durch diese Konstanz konnte ein jahrelanges Fundament reifen, das beiden Teams den furiosen Aufstieg in die Sphären der Bundesliga ermöglichte. Heidenheim arbeitete sich von 2008/09 aus der Regionalliga in die 3. Liga vor, ehe 2013/14 erst der Aufstieg in die 2. Bundesliga und zur Saison 2023/24 der Aufstieg ins Oberhaus mit der unmittelbaren Qualifikation für die UEFA Conference League folgte. Elversberg könnte mit dem dritten Aufstieg in vier Jahren wiederum den nahezu makellosen Durchmarsch aus der Regionalliga perfekt machen.

Besonders Leihgeschäfte wie die von Nick Woltemade, Paul Wanner oder in diesem Jahr Fisnik Asslani zahlten sich für die SVE aus. In der laufenden Saison spielte Elversberg über weite Strecken den attraktivsten Fußball der 2. Bundesliga und stellte dabei zusammen mit dem 1. FC Magdeburg den zweitbesten Angriff der Liga.

Saarland hofft auf Doppel-Aufstieg

Vor dem Duell am Donnerstagabend wollte Elversberg-Trainer Steffen dennoch keinerlei Nervosität zeigen. „Das ist ein Beschluss, den ich vor einiger Zeit getroffen habe: Ich mache kein Drama mehr. Ich mache das Ganze nicht mehr mit“, sagte der 56-Jährige und erklärte: „Für mich ist das ein Spiel und wir spielen es, so gut wir es können.“

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Trotz allem sportlichen Respekt lädt das kuriose Duell zu besonderen Schlagzeilen ein. So amüsierte sich unter anderem die Deutsche Bahn mit dem Bild eines Ein-Wagon-Sonderzugs über die kleinen Städte und Fanlager.

Eine sensationelle Rückkehr könnte der mögliche Elversberger Aufstieg auch für das Saarland bedeuten. Erstmals seit dem Abstieg 1. FC Saarbrücken vor 32 Jahren würde wieder ein Bundesligist aus dem kleinen Bundesland stammen. Saarbrücken darf derweil bereits einen Tag später um den Aufstieg in die 2. Bundesliga hoffen, wenn der Gegner am Freitagabend Eintracht Braunschweig heißt.