Es läuft nicht beim FC Schalke 04.
Thon: „Breitenreiter verdient Chance“
Die Knappen sind mittlerweile auf Rang sieben in der Bundesliga abgestürzt. Es droht das Verpassen der Champions League, sogar eine Teilnahme an der UEFA Europa League ist alles andere sicher. Trainer Andre Breitenreiter rechnete nach der blamablen 0:3-Niederlage bei Aufsteiger Ingolstadt mit seiner "Kindergarten"-Truppe ab – doch auch er selbst steht in der Kritik.
SPORT1-Experte Olaf Thon warnt allerdings vor voreiligen Schlüssen und stellt sich hinter Breitenreiter: "Ich bin der Meinung, man sollte ihm die Chance geben und erst am Ende der Saison abrechnen - nicht jetzt mittendrin. Er ist sehr gut gestartet und hat einen Bonus, den er sich auch verdient hat. Einen Trainer darf man nicht nach ein paar Monaten messen." (Die komplette Einschätzung von Thon ab 18.30 Uhr in Bundesliga Aktuell)
Im Vergleich mit seinen Vorgängern schneidet Breitenreiter allerdings durchwachsen ab. Von den letzten drei Schalker Trainern hatte der quasi durchgehend in der Kritik stehende Jens Keller mit einem Schnitt von 1,8 Punkten pro Spiel die beste Bilanz. Breitenreiter kommt auf 1,6. Unter Keller wurden die Königsblauen einmal Vierter (2012/13) und einmal Dritter (2013/14) und zogen jeweils in die Champions League ein. Im Oktober 2014 wurde er entlassen, als Schalke auf Rang 11 der Tabelle lag.
Platz sieben wäre "eine Katastrophe"
Unter Roberto Di Matteo spielte Schalke teilweise fürchterlich anzusehenden Fußball, es gelangen nur 31 Tore in 27 Bundesliga-Spielen. Allerdings führte Di Matteo die Königsblauen auf Rang sechs und damit zumindest in die UEFA Europa League.
Kellers Vorgänger Huub Stevens wurde übrigens nach einer Niederlagen-Serie und dem Zurückfallen auf Platz sieben in der Tabellen am 16. Dezember 2012 als Cheftrainer entlassen. Diese Platzierung am Ende der Saison wäre für Thon übrigens "eine Katastrophe".
"Ein Trainer ist immer in Gefahr, wenn die Leistung nicht stimmt und die Punkte am Ende nicht da sind. Aber ich warne davor, zu schnell das Handtuch zu werfen", sagt der UEFA-Cup-Sieger von 1997. "Das wäre unfair. Auf Schalke war es schon oft so, dass man zu schnell die Flinte ins Korn geworfen hat."
Ob Breitenreiter die nötige Zeit bekommt, um die Saison doch noch zu einem guten Ende zu bringen, bleibt fraglich. Zumal es das kommende Programm der Knappen in sich hat. Am nächsten Spieltag steht das Derby gegen Borussia Dortmund an, danach folgt die schwierige Auswärtsfahrt nach München. Im Anschluss empfangen die Königsblauen zu Hause Bayer 04 Leverkusen.
„Die Wende muss jetzt im Derby kommen. Da muss das Gras brennen. Breitenreiter muss versuchen, die Mannschaft an der Ehre zu packen“, erklärt Thon. „Das wird auf jeden Fall ein richtiges Hammer-Spiel. Der BVB spielt vorher noch gegen Liverpool, daher könnten die Kräfte ausschlaggebend sein. Was die Zahlen betrifft, ist Dortmund absoluter Topfavorit. Aber wie Horst Heldt schon im Volkswagen Doppelpass sagte: ‚Das Derby hat seine eigenen Gesetze.‘“