Die Bayern-Romantik aus dem Audi Dome und die Bayern-Wirklichkeit in der Allianz Arena - es sind zwei Welten, die derzeit nicht so recht zusammenpassen.
Auf Hoeneß wartet viel Arbeit
Den Münchnern bleibt keine Zeit für Gefühlsduselei und Hauptversammlungs-Operette. Der Präsident muss ran - sofort!
Die Bayern haben einen Durchhänger wie es ihn in einer relevanten Saisonphase seit Jahren nicht gegeben hat.
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Beim glücklichen Sieg gegen Leverkusen wurde eine müde Auswahl aus dem gefühlten Spätherbst des Weltfußballs spielerisch von der Zukunft des deutschen Fußballs gefordert.
Wenn Julian Brandt Javi Martinez im Laufduell stehen lässt, Philipp Lahm einen Durchschnittskicker abgibt, der Sieg per Handspiel gerettet und mit Franck Ribery und Arjen Robben die Zukunft eingewechselt wird, müssen die Alarmglocken schrillen - vor allem beim Präsidenten.
Die Dominanz in der Liga ist dahin, in der Champions League herrscht eher Mittelmaß. Die Bayern wirken mental und physisch angeschlagen. Es muss etwas passieren.
Ein Newcomer als Sportdirektor im Sommer ist eine populäre, aber für das Jetzt sinnlose Maßnahme.
Uli Hoeneß hat ein feines Gespür für die Lage - die Fans sehen in ihm nicht nur den emotional beladenen Präsidenten-Rückkehrer, sondern erwarten auch den Macher in der Tristesse eines quälenden Bayern-Herbstes.
Hoeneß hat die Leistung der Mannschaft zur Hauptsache erklärt - eine aktive Rolle im sportlichen Bereich ist nun notwendig.
Ob Wintereinkäufe als Blutauffrischung oder zarte Einflussnahme auf die Arbeit des Trainers, dem es nicht gelingt, den Spielern genügend "Mia san Mia" aus dem guardiolaschen Erbe herauszukitzeln: Uli Hoeneß muss anpacken, sonst geht sein Comeback-Jahr als müder Durchhänger in die ruhmreiche rot-weiße Geschichte ein.
Die Abteilung Attacke muss erst mal die Abteilung Arbeit sein.