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Eintracht Frankfurt: Timothy Chandler über FC Bayern, Glasner, Trapp

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Chandler: „Glasner liebt die Mannschaft“

Timothy Chandler ist ein Eintracht-Urgestein. Vor dem Duell gegen den FC Bayern spricht er bei SPORT1 über die aktuell schwache Form, Trainer Oliver Glasner - und seine eigenen Karrierepläne.
Eintracht Frankfurt konnte aus den letzten sieben Bundesligaspielen nur sieben Punkte einfahren, gegen den Lieblingsgegner FC Bayern soll nun die Wende her.
Timothy Chandler ist ein Eintracht-Urgestein. Vor dem Duell gegen den FC Bayern spricht er bei SPORT1 über die aktuell schwache Form, Trainer Oliver Glasner - und seine eigenen Karrierepläne.

In 16 von 30 möglichen Pflichtspielen beorderte Trainer Oliver Glasner das Eintracht-Eigengewächs Timothy Chandler in die Startelf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Der 31-Jährige lässt sich auch vom schlechten Start 2022 mit nur vier Punkten aus sechs Partien nicht die Laune verderben und sagt im Gespräch mit SPORT1, was ihn für das Duell gegen den FC Bayern (Bundesliga: Eintracht Frankfurt - FC Bayern München, ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) dennoch zuversichtlich macht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

SPORT1: Herr Chandler, Frankfurts Rückrundenstart ging mit vier Punkten aus sechs Partien daneben. Vieles erinnert an den Beginn der Hinrunde. Wie erklären Sie sich diese Phase? (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Chandler: In der Hinrunde hatten wir dieses Dilemma auch schon und haben uns rausgekämpft. Unsere Mannschaft befindet sich jetzt in einem kleinen Tief. Die Ergebnisse stimmen nicht, und die Spiele laufen nicht für uns. Wir hatten aber in jeder Partie die Chancen, etwas Zählbares mitzunehmen. Das haben wir zwar nicht gemacht, aber daran können wir wachsen. Das ist uns schon in der Hinrunde gelungen. Als Team kommen wir aus dem kleinen Tief wieder raus.

SPORT1: Sehen Sie bei der Suche nach Gründen Parallelen?

Chandler: In der Hinrunde hatten wir viele neue Spieler, die sich noch finden mussten. Das ist nicht mehr der Fall, die Spieler sind integriert und in der Bundesliga angekommen. Jetzt geht es darum, als Mannschaft dagegenzuhalten. Ausreden gibt es keine mehr. Wir arbeiten als gesamtes Team gegen die Widerstände. Das sehe ich jeden Tag bei den Jungs und deswegen bin ich mir sicher, dass wir das packen.

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Chandler: Dann würde ich mir Sorgen machen

SPORT1: Sie haben den Umbruch im Sommer schon angedeutet. Ist die Eintracht noch nicht so weit, wie sich die Mannschaft das erhofft hat?

Chandler: Natürlich hätten wir gerne mehr Punkte auf dem Konto. Wir konnten aber bislang nicht oben anknüpfen. Ich bin dennoch insgesamt zufrieden, denn nach dem Umbruch vor der Saison kann man nicht erwarten, dass wir in jedem Spiel glänzen und gleich ganz oben mitspielen. In der Bundesliga stehen wir noch ganz gut da und in der Europa League sind wir im Achtelfinale. An jedem Spieltag geht es ganz eng zu. Die Bundesligisten können in der Tabelle nach oben klettern oder nach unten fallen. Wenn ich sehen würde, dass wir nichts auf die Reihe bekommen und auseinanderbrechen, dann würde ich mir Sorgen machen. Aber das ist bei uns nicht der Fall.

SPORT1: Die Bundesliga geht in eine entscheidende Phase. Die Mannschaften auf den Tabellenplätzen vier bis sieben ziehen punktemäßig an. Haben Sie Angst vor dem Niemandsland der Tabelle?

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Chandler: Natürlich wollen wir nicht im Niemandsland der Tabelle versinken. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Konkurrenz in der Bundesliga groß und ebenfalls ambitioniert ist. Es ist nicht normal für uns, dass wir jedes Jahr ganz oben mitspielen. Natürlich sind wir von den letzten Jahren verwöhnt. Als Spieler hast du auch immer das Ziel, wieder europäisch zu spielen. Aber jetzt müssen wir uns auf unsere Leistung konzentrieren. Wir dürfen nicht von Europa League oder Champions League reden, sondern wir müssen auf dem Platz zeigen, was wir können.

SPORT1: Die Eintracht hat 2022 erst sechs Tore erzielt. Ist die fehlende Offensivpower auch am zwischenzeitlichen Fehlen von Filip Kostic festzumachen?

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Chandler: Die fehlenden Tore lassen sich nicht nur an Filip Kostic festmachen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Wir haben die Chancen. Wir haben auch schon einige Tore ohne Filips Beteiligung geschossen. Aber natürlich ist er einer, der die Offensive antreiben kann. Mit seinem starken linken Fuß kann er auch Tore erzielen. Aber wir dürfen nicht nur die Offensive kritisieren. Wir haben es zuletzt defensiv nicht gut gemacht, haben zu viele und zu einfache Gegentore kassiert. Wenn wir nicht so viele Treffer gefangen hätten, dann hätten wir auch mehr Punkte holen können. Zur Not müssen wir auch ein Remis mitnehmen.

Chandler: Glasner greift sich an die eigene Nase

SPORT1: Wie erleben Sie Oliver Glasner in dieser Phase?

Chandler: Natürlich ist auch der Trainer emotional. Oliver Glasner liebt den Fußball und die Mannschaft. Er will natürlich immer erfolgreichen Fußball von uns sehen. Wir hatten schon einen Schritt nach vorne gemacht und jetzt sieht er auch einen kleinen Rückschritt. Der Trainer greift sich bei der Fehlersuche auch an die eigene Nase und arbeitet hart daran, dass wir uns verbessern.

SPORT1: Am Samstag ist der FC Bayern München zu Gast in Frankfurt. Im Jahr 2021 hat die Eintracht beide Partien gewonnen. Sind die Münchner ein Lieblingsgegner?

Chandler: Lieblingsgegner würde ich den FC Bayern nach zwei Siegen nicht nennen, aber wir haben eine Extramotivation. Beim Hinrundenspiel in München haben wir sie geschlagen. Wir wissen um unsere Qualitäten. Die Bayern sind eine der besten Mannschaften Europas und nicht umsonst Tabellenführer. Aber auch andere Bundesligisten haben den FC Bayern in dieser Saison besiegt. Sie kommen zu uns ins Stadion. Wir wollen vor 25.000 Fans alles raushauen. Unsere Leistung muss über 90 Minuten stimmen, es muss alles perfekt laufen. Die Chance auf einen Sieg ist da.

SPORT1: Haben Sie dennoch eine Begründung dafür, dass die Eintracht so gut gegen den FC Bayern aussieht?

Chandler: Ich glaube, dass wir in diesen Duellen das gewisse Etwas, den nötigen Teamspirit hatten. Die Mannschaft hat alles gegeben, um die Bayern zu besiegen.

Chandler: Bayern-Sieg für interne Stimmung wichtig

SPORT1: In der Hinrunde hat der Sieg zwar nicht die Wende eingeläutet, es war dennoch ein Knackpunkt. Wie haben Sie den Erfolg bewertet?

Chandler: Knackpunktspiel ist der richtige Begriff für diesen Sieg. Wir haben danach gemerkt, dass ein Ruck durch das Team ging. Jeder hat sich in jeden Ball reingeworfen und für den Mitspieler gekämpft. So konnten wir in München drei Punkte holen, mit denen nicht jeder gerechnet hat. Das späte 2:1 war wichtig. Die Bayern hatten viele Chancen, die Kevin Trapp mit einer überragenden Leistung abgewehrt hat. Dieser Sieg war auch für die interne Stimmung wichtig.

SPORT1: Können Sie das näher ausführen?

Chandler: In einer Phase, wo noch alles neu war, gibt ein Sieg gegen eine der größten Mannschaften in Europa einen Kick. Da haben wir richtig gemerkt, was wir gemeinsam als Team schaffen können.

SPORT1: Wie erklären Sie sich die Leistungsschwankungen des FC Bayern in dieser Saison?

Chandler: Das kann ich aus der Ferne nur schwer beantworten. Sie haben mit Julian Nagelsmann einen neuen Trainer, aber weiterhin herausragende Spieler. Der FC Bayern spielt teilweise ein anderes System. Sie sind schlagbar, aber es muss dabei vieles zusammenpassen.

SPORT1: Nicht nur beim 2:1-Sieg im Hinspiel standen Sie auf dem Platz. Wie gelingt es Ihnen, sich trotz diverser Neuzugänge immer wieder bei der Eintracht durchzusetzen und dauerhaft zu spielen?

Chandler: Ich denke, dass ich eine gewisse Lockerheit mitbringe und kann mich realistisch selbst bewerten. Ich trainiere gut und will spielen. Wenn sich der Trainer für eine andere Option entscheidet, dann bin ich zwar 30 Sekunden sauer, mache mir aber keine weiteren Gedanken. Wenn ich auf dem Platz stehe, dann will ich der Mannschaft helfen. Der Trainer weiß, was er von mir bekommt. Daheim habe ich eine tolle Unterstützung und kann mich dann vollständig auf die Arbeit konzentrieren. Deshalb bin ich entspannt im Kopf.

Chandler will noch mit 40 spielen

SPORT1: Sie haben Ihren Vertrag bis 2025 verlängert. Würden Sie heute sagen, dass das der letzte große Vertrag ist?

Chandler: Wenn die Eintracht will, dann kann ich auch noch mit 40 Jahren kicken. Ich bin stolz darauf, dass ich für Frankfurt auf dem Platz stehe. Die Eintracht ist mein Verein, Frankfurt mein Zuhause. Wenn mich meine Beine mit 40 noch tragen und mich der Klub dann noch will, dann spiele ich auch mit 40 noch.

SPORT1: Haben Sie dennoch schon Pläne für die Zeit nach der Karriere?

Chandler: Ich werde meinen Trainerschein machen. Es wäre mir sehr wichtig, dass ich bei der Jugendförderung mithelfen kann, dass Talente den Sprung zu den Profis schaffen. Wir müssen wieder mehr Talente aus der Eintracht-Jugend zu Profis bringen.

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