Der FC Bayern bastelt weiter am Kader der Zukunft. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Brechen die Bayern mit ihrer Tradition?
An der soll auch Robert Lewandowski entscheidend mitwirken. Aktuell steht der polnische Stürmer noch bis 2023 unter Vertrag.
Geht es nach Bayern-Präsident Herbert Hainer, wird der FIFA-Weltfußballer aber noch deutlich länger in München bleiben. Ähnlich sehen seine Pläne mit Thomas Müller und Manuel Neuer aus. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Ich würde mich freuen, wenn alle drei ihre Karriere hier beenden“ sagte der Bayern-Boss bei Bild TV – und machte auch gleich noch eine Ansage: „Ich gehe auch fest davon aus, dass es so kommt.“
FC Bayern will Lewandowski binden
Nach SPORT1-Informationen sollen auch demnächst Gespräche zwischen den Verantwortlichen beim FCB und Lewandowskis Berater Pini Zahavi stattfinden. Der Klub erwägt, seinem Toptorschützen einen Kontrakt über zwei weitere Jahre anzubieten – genau wie bei Müller und Neuer.
Würde Lewandowski tatsächlich bis zu einem möglichen Vertragsende 2025 in München bleiben, wäre er dann fast 37 Jahre alt.
Damit würden die Bayern in gewisser Weise mit einer Art Tradition brechen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Denn: Wenn man sich die Stürmerkonstellation beim FCB in diesem Jahrtausend ansieht, fällt auf, dass die Bayern auf dieser Position stets sehr rational entschieden haben: Ein Stürmer, egal wie gut er war, musste meist weichen, wenn sich ein jüngerer Top-Stürmer mit mehr Zukunftsperspektive auf dem Markt befand.
Brechen Bayern bei Lewy mit Tradition?
Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht das: Giovane Elber war 2003 Torschützenkönig in der Bundesliga. Trotzdem wurde er vom drei Jahre jüngeren Roy Makaay ersetzt.
Die sportliche Leitung um Trainer Ottmar Hitzfeld und Manager Uli Hoeneß hatte seinerzeit einen Verkauf Elbers öffentlich befürwortet und forciert. Nach sechs Jahren in der Isarmetropole wechselte der damals 31-jährige Brasilianer schließlich zu Olympique Lyon.
Nachfolger Maakay erging es nicht anders. Der Niederländer wurde 2007 durch den zwei Jahre jüngeren Luca Toni ausgetauscht.
Und der wiederum später durch Mario Gomez. Gomez wurde später durch den ein Jahr jüngeren Mario Mandzukic ersetzt. Und Mandzukic, ein Jahr nach seinem Champions-League-Finaltreffer 2013, durch ebenjenen Lewandowski.
Poker um BVB-Star Haaland spitzt sich zu
Und wie gestaltet sich die Situation heute?
Im Sommer kommt aller Voraussicht nach Erling Haaland auf den Markt. Schon Monate vorher spitzt sich der Poker um den BVB-Star zu.
Sein Berater Mino Raiola war schon im Frühjahr 2021 quer durch Europa geflogen und hatte sich mit den Verantwortlichen mehrerer Vereine getroffen.
„Wir sind seit zwei Jahren am Denken, Tun und Machen“, betonte er zuletzt im SPORT1-Interview: „Wir haben klare Vorstellungen, wohin es mal für Erling gehen soll und schauen natürlich, was der Markt hergibt.“
FC Bayern will nicht in Haaland-Poker einsteigen
Während sich zahlreiche europäische Top-Klubs um Dortmunds Super-Knipser reißen, plant der FC Bayern wegen der Personalie Lewandowski aber nicht ernsthaft in den Poker einzusteigen.
Es sieht also alles danach aus, als würde man in München mit einer langen Tradition brechen.
Auch weil die Bayern-Bosse Lewandowski zutrauen, seine körperliche Fitness à la Cristiano Ronaldo in den nächsten Jahren weiter hochzuhalten.
Geht Bayern ein Risiko ein?
Ein Risiko bringt das Ganze natürlich trotzdem mit: Wer Haaland holt, hat wahrscheinlich DEN Top-Neuner schlechthin für die kommenden Jahre.
Das serbische Toptalent Dusan Vlahovic – aktuell der beste Stürmer der Serie A – ist durch seinen Wechsel zu Juventus Turin ja bekanntlich vom Markt.
Sollte Lewandowski allerdings auch in den nächsten drei Jahren an seine derzeitigen Leistungen anknüpfen können, dürfte man das Risiko an der Säbener Straße gerne eingehen.