Der FC Bayern kauft die Liga kaputt - so lautete in den letzten Jahren zumindest regelmäßig der Vorwurf.
Bayern kauft Liga kaputt? Von wegen
Die Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache: Seit geraumer Zeit bedient sich der Rekordmeister vergleichsweise selten bei der nationalen Konkurrenz. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Für die Münchner laufen aktuell „nur“ sieben Spieler auf, die von einem Bundesligisten an die Isar wechselten. Im aktuellen Transferfenster schlossen sich dem FC Bayern sogar ausschließlich Stars aus dem Ausland an, auch Konrad Laimer wird vorerst bei RB Leipzig bleiben.
BVB bedient sich am häufigsten in der Bundesliga
Währenddessen schlug der BVB als größter Konkurrent gleich fünfmal in der Bundesliga zu.
Abwehr-Talent Nico Schlotterbeck, Köln-Duo Salih Özcan und Anthony Modeste sowie Ex-Münchner Niklas Süle zog es ins Revier. Außerdem steht Marcel Lotka künftig für die Dortmunder statt für Hertha zwischen den Pfosten. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
In den vergangenen fünf Jahren waren diese Art Transfers keine Ausnahme bei Borussia Dortmund. 19 (!) Neuzugänge spielten vor dem BVB-Wechsel im deutschen Oberhaus, von denen zwölf weiterhin in Schwarz-Gelb auflaufen.
Insgesamt stehen 13 Spieler mit einem solchen Karriereschritt im Kader der Dortmunder, weil Vereinsikone Marco Reus im Jahr 2012 aus Mönchengladbach zu seinem Jugendverein zurückgekehrt ist. Kein Bundesligaklub kann diese Zahl aktuell überbieten.
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Nur zwei Wechsel von Leipzig zu Bayern
Das gilt auch für die Summe der für andere Bundesliga-Spieler ausgegebenen Ablösen, die sich im Falle der Dortmunder auf über 180 Millionen Euro beläuft.
Dahinter folgt bereits der FC Bayern, obwohl die Anzahl der Bundesliga-Verpflichtungen nur für Platz acht gereicht hat. Allein die Transfers von Dayot Upamecano und Benjamin Pavard machen jedoch mehr als die Hälfte der rund 140 Millionen Euro aus.
„Ich hoffe, dass die Bayern auch mal andere Ideen finden und nicht immer unsere Spieler holen“, klagte zuletzt RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff über die Schwächung seines Vereins durch die Münchner.
Da ein möglicher Laimer-Wechsel in den Süden zumindest in dieser Saison aber ausbleibt, haben die Bayern zwei Ex-Leipziger in ihren Reihen. Neben Trainer Julian Nagelsmann wechselten Upamecano und Marcel Sabitzer nach München.
Übrigens: Beim BVB hat der 32-malige Deutsche Meister bereits seit 2016 nicht mehr zugeschlagen.
Bayrischer Verein auf Platz zwei
Doch welcher Verein gehört dann zur Spitze der Konkurrenz-Transfers, wenn der FC Bayern erst im Mittelfeld zu finden ist?
Überraschenderweise ist es auch ein bayrischer Verein, nämlich der FC Augsburg, bei dem zurzeit gleich elf Profis eine direkte Bundesliga-Vergangenheit in ihrer Vita aufweisen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Auffällig ist dabei jedoch, dass Augsburg für all diese Spieler nur ungefähr ein Zehntel der Summe, die der BVB investiert hat, auf den Tisch legte.
Top-Trio eher im Ausland aktiv
Die Spitzenteams Leipzig, Gladbach und Leverkusen gingen hingegen lieber im Ausland auf Verstärkungsjagd.
Mit Stuttgart und Mainz bilden sie das letzte Quintett der Liste. Zwar stehen im Kader der Werkself nur vier Spieler aus der Liga und damit so wenige wie bei keinem anderen Verein, dafür griff Leverkusen für diese aber tief in die Tasche.
Von den knapp 50 Millionen Euro, die der Seoane-Auswahl den vierten Rang aus finanzieller Sicht hinter Dortmund, Bayern und Leipzig bescheren, floss ein Großteil für Kerem Demirbay nach Hoffenheim.
Große Aussagekraft auf die tatsächliche Tabelle haben diese Statistiken jedoch augenscheinlich nicht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)