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BVB: Ist dieser Star der größte Titel-Trumpf gegen die Bayern?

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BVB: Ist dieser Star der größte Titel-Trumpf gegen die Bayern?

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Die Adeyemi-Explosion

In der ersten Saisonhälfte konnte Sommerneuzugang Karim Adeyemi beim BVB nicht überzeugen. Im neuen Jahr ist er jedoch nicht mehr wegzudenken. Wird er zum X-Faktor im Meisterkampf mit dem FC Bayern?
Nachdem der FC Bayern am Samstagabend im Fernduell um die Meisterschaft vorgelegt hat, zieht Borussia Dortmund nach und zerlegt den VfL Wolfsburg im Signal Iduna Park.
Lili Engels, Patrick Berger
In der ersten Saisonhälfte konnte Sommerneuzugang Karim Adeyemi beim BVB nicht überzeugen. Im neuen Jahr ist er jedoch nicht mehr wegzudenken. Wird er zum X-Faktor im Meisterkampf mit dem FC Bayern?

Die 66. Minute läuft im Dortmunder Stadion. Karim Adeyemi sitzt untröstlich auf dem Rasen, schüttelt immer wieder den Kopf. Beim Stand von 5:0 im Heimspiel gegen Wolfsburg nagelt der 21-Jährige einen Elfmeter über das Wölfe-Tor.

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Auch vier Minuten später, bei seiner Auswechslung, lässt der junge Flügelstürmer trotz lautstarker „Adeyemi“-Rufe den Kopf noch hängen.

„Nach dem Elfmeter war das Spiel für mich vorbei. Für mich war das sehr, sehr schlimm. Aber das Team geht vor, und deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir gewonnen haben“, erklärte Adeyemi nach dem überzeugenden 6:0-Sieg seiner Mannschaft.

BVB-Trainer Terzic schwärmt von Adeyemi

Dabei war der Nationalspieler mit einem Doppelpack und einer Vorlage in einer erstklassigen Dortmunder Mannschaft der herausragende Akteur. An diesem beeindruckenden Sonntagnachmittag gelang ihm fast alles.

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Das betonte auch BVB-Trainer Edin Terzic, der nach der Gala-Vorstellung bei DAZN von seinem Schützling schwärmte: „Ich weiß nicht, wie viele Aktionen Karim heute hatte, 100, 50, … aber 49 oder 99 Aktionen waren positiv! Beim Elfmeter habe er möglicherweise zu viel gewollt. Aber die anderen Aktionen heute waren außergewöhnlich.“

Der Ex-Salzburger war ein ständiger Unruheherd, machte den Wölfen ihr Leben schwer. Mit bis zu 36 km/h stürmte er auf die grün-weiße Abwehrreihe zu. „Es ist immer eine Waffe, 36,5 km/h aufm Platz zu haben“, erklärte Terzic.

„Dann wird der Gegner auch nervöser, wenn du mit dieser enormen Geschwindigkeit angerannt kommst“, meinte der BVB-Coach: „Diese Waffen auf dem Platz wollen wir nicht nur offensiv nutzen, sondern auch in der Defensive.“

Kehl: „Er ist noch lange nicht am Ende.“

Zu den schnellsten Bundesligaspielern gehört er sowieso. Und jetzt springt er auch noch so hoch wie kaum ein anderer. Wie auch schon in Bochum vorige Woche (1:1) schraubte sich Adeyemi 1,13 Meter hoch in die Luft, setzte sich gegen den deutlich größeren Joshua Guilavogui durch und köpfte zur 1:0-Führung ein (14.).

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Dabei sagte er vor kurzem noch, dass Kopfballtore nicht unbedingt seine Kernkompetenz seien. Nach dem Spiel gegen Wolfsburg erklärte er: „Ich habe das gesagt, damit die Leute mich unterschätzen“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

Spätestens seit diesem Jahr unterschätzt ihn keiner mehr. In der Hinrunde hatte Adeyemi, der für mehr als 30 Millionen Euro von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wechselte, noch enttäuscht. Jetzt ist er ein entscheidender Faktor im BVB-Spiel, der im Kampf um die Meisterschaft den Unterschied machen kann.

„Neues Jahr, neues Glück“ ist die kurze Erklärung des Jung-Stars. „Das erste Halbjahr war nicht so gut, dafür ist das zweite umso besser. Darüber freue ich mich, aber es war auch harte Arbeit“.

Das bestätigte auch Sportdirektor Sebastian Kehl, der sich vor allem über eine deutlich professionellere Arbeitseinstellung von Adeyemi freut. „Das zeigt, dass er an sich gearbeitet hat und dass er ein besseres Mindset hat“, führt Kehl aus. „Ich glaube diese Entwicklung, die er genommen hat, die tut richtig, richtig gut. Er ist noch lange nicht am Ende.“

Sein Tag hätte perfekt werden können

In diesem Jahr erzielte der Flügelflitzer bereits sechs Tore und legte fünf weitere auf. Kein anderer Bundesligaspieler kommt in diesem Jahr laut dem Datenanbieter Opta auf eine bessere Ausbeute.

Mit dem verschossenen Elfmeter hatte Adeyemi gegen die Autostädter sogar Treffer Nummer sieben auf dem Fuß. Er hätte seinen Tag perfekt machen können, stattdessen habe er ihn mit dem Elfmeter „ruiniert“, wie er selbst findet.

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So habe es sich für den BVB-Star zumindest angefühlt: „Ich sehe gerne, wenn jemand nach so einer Aktion dann sauer auf sich selber ist, weil wir natürlich noch ein Tor hätten machen können“, kommentierte Kehl die Situation nach dem Spiel.

Was Bellingham Adeyemi ins Ohr flüsterte

Nicht einmal Teamkollege Jude Bellingham konnte den BVB-Star in diesem Moment trösten. Der Engländer eilte nach dem verschossenen Elfmeter sofort zu Adeyemi herbei und animierte die Fans dazu, den Matchwinner zu feiern.

„Steh auf! Steh auf!“, habe Bellingham ihm gesagt, verriet Adeyemi nach dem Spiel. In diesem Moment sei er aber untröstlich gewesen: „Jetzt schaue ich auf das nächste Spiel und mache da hoffentlich einen Hattrick.“

Ob Tempomacher Adeyemi am kommenden Samstag im vorletzten Saisonheimspiel gegen Gladbach bei einem möglichen Strafstoß erneut antreten dürfte, ist allerdings unklar.

„Er muss sich jetzt ein paar Jahre hinten anstellen, weil er verschossen hat“, sagte Emre Can scherzend. „Er darf jetzt erstmal nicht schießen. Nein, Spaß bei Seite. Er hat so ein unglaublich gutes Spiel gemacht. Deswegen darf er heute auch nicht enttäuscht sein.“