Alles begann mit einem Geburtstag. Sechs Jahre alt wurde Oliver Kahn am 15. Juni 1975, als ihm seine Großeltern eine Torwart-Montur des damaligen Nationaltorhüters Sepp Maier schenkten.
Kahns traurigste Feier?
Kahns Weg war von nun an vorgezeichnet, am Ende seiner Karriere war aus dem schüchternen Karlsruher Jungen ein Titan erwachsen.
Ein Titan, der beim FC Bayern zum Mythos wurde - dessen Denkmal vor einigen Tagen aber erste Risse bekam.
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An diesem Donnerstag wird Kahn nun 54 Jahre alt - es dürfte einer der traurigeren Ehrentage seines Lebens sein.
FC Bayern: Kahn feiert 54. Geburtstag
Am 27. Mai war die Zeit des langjährigen Nationaltorhüters als Vorstandsboss der Bayern zu Ende gegangen. Von einer einvernehmlichen Trennung konnte keine Rede sein.
Pikanterweise hatte der Rekordmeister seine Glückwünsche zum 50. Geburtstag seiner Vereins-Legende im Juni 2019 mit einer Anekdote eingeleitet, die Kahns Temperament humorvoll darlegen sollte.
„Die Absätze der Cowboystiefel sind auf dem ganzen Flur zu hören. Dazu diese krähende Stimme: ‚Wo ist er? Wo ist er?‘ Uli Hoenß weiß: Er ist gemeint. Und er weiß auch, was für eine Furie gleich in sein Büro stürmen wird“, hatte der FCB damals auf seiner Homepage formuliert.
Und angefügt: Es sei klar gewesen, dass der Betroffene eine erhaltene Geldstrafe nicht akzeptieren würde, ohne Dampf abzulassen.
Hoeneß: „Oliver hat innere Ruhe gefunden“
Einige Absätze später kommt Hoeneß in der Kahn-Huldigung zu Wort. Heute sei der ehemalige Weltklasse-Keeper „viel ausbalancierter. Oliver hat sich enorm entwickelt und eine innere Ruhe gefunden.“
Vier Jahre später hatte Kahn sie dann allerdings wieder verloren. Zumindest in den Minuten, als ihm FCB-Präsident Herbert Hainer und dessen Vorgänger Uli Hoeneß in Hoeneß' Münchner Stadtwohnung mitteilten, dass er seinen Job bei den Münchnern nicht mehr länger ausüben dürfe.
Wieder „Vulkahn“ bei Trennungsgespräch
Der „Vulkahn“ war sogleich wieder da. Es wurde derart emotional, dass sich Hoeneß und Hainer dazu entschieden, Kahn vom Meisterfinale am letzten Spieltag fernzuhalten, wurde später bekannt.
Immerhin: Zuletzt berichtete Hainer von einem positiven Telefonat. Der Klub sei immer bereit, eine Hand auszustrecken.
Insbesondere wenn sie am anderen Ende ein Titan ergreifen könnte, von dem in den vergangenen Tagen Fotos von einem Boots-Trip mit der Familie in Saint Tropez aufgetaucht waren.
Hainer mit Friedensangebot
„Ich bin sicher, dass sich das Verhältnis normalisieren wird und Oliver in die FC-Bayern-Familie zurückkehren wird, so wie es sich für einen verdienten Spieler wie den Oliver auch gehört“, stellte Hainer klar.
Und so ist es sicherlich auch alles andere als ausgeschlossen, dass Kahn am Donnerstag einige Glückwünsche von der Säbener Straße erreichen werden.