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FC Bayern: Der Coup, den kaum jemand mitbekam

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FC Bayern: Der Coup, den kaum jemand mitbekam

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Ein Coup, den kaum jemand mitbekam

Jamal Musiala wechselte vor fünf Jahren zum FC Bayern. Seitdem stellt er einen Rekord nach dem anderen auf. Fußballerisch geprägt wird er aber schon vor seiner Zeit in München.
Seit 2013 hat der FC Bayern München - egal ob unter Heynckes, Guardiola, Ancelotti, Kovac, Flick, Nagelsmann, oder Tuchel - jede deutsche Meisterschaft gewonnen.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek
Jamal Musiala wechselte vor fünf Jahren zum FC Bayern. Seitdem stellt er einen Rekord nach dem anderen auf. Fußballerisch geprägt wird er aber schon vor seiner Zeit in München.

Alles begann vor fünf Jahren mit ein paar Zeilen in einer kurzen Pressemitteilung. Als Jamal Musiala am 4. Juli 2019 zum FC Bayern wechselte, war er seinem neuen Klub keine einzelne Meldung wert. Zusammen mit einem gewissen Bright Akwo Arrey-Mbi (seit 2022 bei Hannover 96) war er in jenem Sommer nach München gekommen.

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„Offensivspieler Musiala ist für die U17 von Miroslav Klose eingeplant“, hieß es in der Mitteilung zu dem damals 16-Jährigen lapidar.

Dass er nach nur wenigen Spielen in dieser Altersklasse noch im selben Jahr in die U19 hochgezogen werden sollte, hätte man zum Zeitpunkt des Wechsels ebenso wenig erwartet wie die Tatsache, dass er schon eine Saison später – als 17-Jähriger - sein Debüt für die Profis der Bayern geben sollte.

Musiala stellt mehrere Alters-Rekorde beim FC Bayern auf

Doch Musialas Entwicklung ging so rasant vonstatten, dass sich die Beobachter schnell an immer neue Rekorde des gebürtigen Stuttgarters gewöhnt hatten.

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Bei den Bayern wurde er mit gerade mal 17 Jahren jüngster Bundesliga-Debütant und jüngster Torschütze – sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League.

Auf Musiala aufmerksam wurden die Bayern schon 2018 bei einem Länderturnier in Paris. „Jamal hat damals schon Fähigkeiten gezeigt, die er jetzt auch in der Bundesliga zeigt. Er hat mit seinem unglaublichen Ballgefühl beeindruckt“, sagte Bayerns damaliger Chefscout Marco Neppe bei Sky.

Kein Wunder, dass die Münchner ihn schon kurz nach seinem 18. Geburtstag mit dem ersten Profivertrag ausgestattet haben. Mittlerweile ist die Frage, ob, wann und zu welchen Konditionen er seinen bis 2026 laufenden Kontrakt verlängern wird.

Trotz seiner rasanten sportlichen Entwicklung gab es aber auch für das Wunderkind Zeiten, in denen es innehalten musste, versuchen musste, Schnellschüsse zu vermeiden. Die Entscheidung, für welche A-Nationalmannschaft er spielen wollte, war so ein Moment.

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„Am Ende habe ich einfach auf das Gefühl gehört, das mir über einen langen Zeitraum immer wieder sagte, dass es die richtige Entscheidung ist, für Deutschland zu spielen, das Land, in dem ich geboren wurde“, sagte Musiala einmal.

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Dabei hatte er schon als 13-Jähriger für die englische U15-Nationalmannschaft gespielt, selbst in der U21 spielte er noch für das Land, in das er als 7-Jähriger zusammen mit seiner Familie einreiste. Damals sprach der Sohn einer Deutschen mit polnischen Wurzeln und eines Nigerianers kein einziges Wort Englisch.

Mit seinem Fußballspiel aber konnte er sich schon damals verständigen. In Southampton, wo seiner Mutter einen Studienplatz angeboten wurde, durfte er beim Freizeitverein FC City Central mitkicken.

„Jamal war bei unserer ersten Begegnung sehr schüchtern und sprach kein Englisch. Aber am Ende sprach sein Talent für ihn“, sagte Musialas erste Trainerin in der U7, Wai Wan, bei Spox.

Musiala-Entdecker: „Eines Tages wird er den Ballon d‘Or gewinnen“

Entdeckt wurde Musiala damals von Rosh Bhatti, dem Gründer von City Central – ein Verein, der sich in einem Problemviertel von Southampton für das Miteinander von Kindern verschiedenster Herkunft einsetzt.

Vor zwei Jahren, als sich Musiala bei den Bayern schon bei den Profis zu etablieren begann, sagte Bhatti im kicker: „Jamal wird eines Tages den Ballon d‘Or gewinnen.“

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Bis es soweit ist, dürfte es allerdings selbst bei der rasanten Entwicklung von Musiala, der 2022 bei der Kopa-Trophäe Dritter und beim Golden Boy Vierter wurde, noch ein wenig dauern. Dennoch: Mit seiner Spielstärke und technischen Finesse ist er einer der großen Säulen der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM 2024.

Musiala: „Wir haben in England andere Dinge gelernt“

Dabei profitiert er pikanterweise immer noch von dem, was er auf der anderen Seite des Ärmelkanals gelernt hat.

„Wir haben in England in der Jugend andere Dinge gelernt als in Deutschland. Es war individueller, man hat mir immer gesagt: ‚Play with freedom‘ (engl.: Spiele mit Freiheit). Das habe ich für mich mitgenommen, und das wird immer bei mir bleiben“, hatte Musiala bei einer DFB-Pressekonferenz im Vorfeld der WM 2022 in Katar gesagt.

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Dieser Freiheit im Spiel ihres Feingeistes verdanken die Bayern gewissermaßen auch die letzte Meisterschaft. Schließlich war es Musiala, der in seiner unnachahmlichen Art das Siegtor kurz vor Schluss im Saisonfinale 2023 gegen Köln schoss und damit den BVB aus allen Träumen riss.

Daran und an seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten wird er auch weiterhin gemessen werden. In der titellosen Bayern-Saison 2023/24 war Musiala zweitbester Bayern-Scorer. Die Zeiten, in denen er nur am Rande erwähnt wird, sind jedenfalls schon lange vorbei.