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Bundesliga: Ein Denkmal für Frank Schmidt - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga: Ein Denkmal für Frank Schmidt - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Ein Denkmal für Frank Schmidt

Der Sensationserfolg gegen den FC Bayern ist der vorläufige Höhepunkt der Trainerkarriere von Frank Schmidt. Längst hat er sich ein Denkmal verdient, findet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Nach dem Spiel des 1. FC Heidenheim gegen den FC Bayern München spricht Trainer Frank Schmidt über den Sieg.
Der Sensationserfolg gegen den FC Bayern ist der vorläufige Höhepunkt der Trainerkarriere von Frank Schmidt. Längst hat er sich ein Denkmal verdient, findet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.

Der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball ist einfach eine Legende! Frank Schmidt, 50, ist nicht nur in Heidenheim geboren, er führte seinen Verein auch aus der Oberliga Baden-Württemberg (da übernahm er 2007 interimsmäßig) bis in der Bundesliga.

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Und jetzt auch noch zu einem 3:2 gegen Bayern!

Heidenheim macht so vieles besser als die meisten Vereine, denen deutlich mehr Geld zur Verfügung steht. Unfassbar, wo zum Beispiel Wolfsburg steht, die nur an Ablösen vor dieser Saison wieder über 70 Millionen Euro rausballerten. Oder Union Berlin, die nach ihrer Champions League-Qualifikation direkt auf Topklub machten!

Auch die Bayern haben im Vergleich wirklich schlecht gewirtschaftet, nur im Winter noch 30 Millionen für Sacha Boey an Galatasaray überwiesen und vier Millionen für die Halbjahres-Leihe von Bryan Zaragoza nach Granada. Zusammen kommen beide bis jetzt auf 151 Bundesliga-Minuten.

Würde Heidenheim so sein Geld ausgeben, nein, VERBRENNEN, selbst auf ihrem Niveau, sie wären sofort tot.

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Bodenständiger Frank Schmidt

Doch sie bleiben sich treu. Vermutlich können sie gar nicht anders, mit einem Anführer wie diesem schnurgeraden Frank Schmidt. Dem ist, das ist in Heidenheim deutlich zu hören, jede Form von Luxus und gesellschaftlichem Geprotze sowas von egal. Möchtegern-Stars oder eben Spieler, die zunächst mal über die Verdienstmöglichkeiten statt über Fußball reden wollen, lehnt er ab. Weil ihr Ego immer größer ist als die Bereitschaft, sich für die Mannschaft zu zerreißen. Und weil die Klugen eben auch begreifen, dass ihr eigener Stern sehr viel kräftiger leuchtet, wenn die ganze Mannschaft strahlt.

Dass Schmidt immer wieder Abgänge kompensieren muss, würde ihn nie nerven. Es ist kein Thema im Klub, sie sehen es als absolute Auszeichnung ihrer Arbeit. Weiterentwicklung gehört in ihre DNA. Jan-Niklas Beste beim DFB, als Kandidat für die Europameisterschaft, das haben sie gemeinsam geschafft. Ganz Heidenheim war stolz auf Beste, als er nominiert wurde. Der Linksaußen war 2022 Schmidts absoluter Wunschspieler, der Trainer sprach beim Vorstand vor, um die 950.000 Euro Ablöse an Werder Bremen zu argumentieren.

Schmidt bleibt gelassen

Diesen Sommer wird Schmidts Wunschspieler den 1. FC Heidenheim aller Voraussicht nach auf ein neues Level heben, zwölf bis 15 Millionen Ablöse sind drin, die Interessen, so heißt es in Beraterkreisen, stünden Schlange für Beste.

Doch wieder würde sich niemand sorgen, Schmidt schon gar nicht, dass sie nicht den nächsten Beste finden. „Unsere Scouting-Abteilung ist zwar klein, aber sehr fein und effizient“, lobte Schmidt mal im Kicker, einige Namen habe auch er „vorher nicht auf dem Schirm“. Er formt seit Jahren schlagkräftige Formationen aus einem interessanten Mix von jungen Talenten, hoffnungsvollen Leihspielern, die sie aus- und weiterbilden, und erfahrenen Führungsspielern. Es gelingt Schmidt Saison für Saison, das Niveau steigt, niemand zweifelt daran, niemand zweifelt an ihm.

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Es wird dringend Zeit, es ist im Grunde längst überfällig, dass sie Frank Schmidt in Heidenheim ein Denkmal bauen, eine Statue. Die Bereitschaft ist auch da! „Wir stellen sie auf, wo er will“, garantierte Vorstandsboss Holger Sanwald nach dem Aufstieg im Sommer. Problem: Schmidt lehnt es ab, aus einem einfachen Grund: „Weil dann da irgendwann mal hingepinkelt wird, und das möchte ich nicht.“

Bei aller Liebe zu ihrem Coach: Die Heidenheimer sollten sich da lieber heute als morgen etwas einfallen lassen - und vielleicht zum ersten Mal nicht auf ihren Helden hören ...