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Ist er der folgenschwerste Transfer des FC Bayern?

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Ist er der folgenschwerste Transfer des FC Bayern?

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Bayerns folgenschwerster Transfer?

Der FC Bayern befindet sich in Schieflage. Ein Insider führt das unter anderem auf einen sündhaft teuren Transfer zurück - der vielleicht folgenschwerste Transfer des Rekordmeisters?
Lucas Hernández spricht über seine Zeit beim FC Bayern und die Beweggründe für den Abschied. Dabei witzelt er auch über seine zahlreichen Verletzungen.
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann
Der FC Bayern befindet sich in Schieflage. Ein Insider führt das unter anderem auf einen sündhaft teuren Transfer zurück - der vielleicht folgenschwerste Transfer des Rekordmeisters?

Der FC Bayern der Gegenwart hat viele Probleme. Und viele davon sind selbst verschuldet. Der deutsche Rekordmeister ist nicht nur sportlich von seinem Weg abgekommen. Doch wo ist der Gigant falsch abgebogen?

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Mit Christian Nerlinger hat jüngst ein Insider in seiner knallharten Bayern-Analyse festgemacht, zu welchem Zeitpunkt sich die Münchner verirrt haben. Mit welcher folgenschweren Entscheidung der Dauermeister der Vergangenheit einen entscheidenden Fehler beging.

„Am gravierendsten ist für mich eine Fehlentwicklung innerhalb der Mannschaft und bei den Transfers. Das begann mit der Verpflichtung von Lucas Hernández im Jahr 2019 für 80 Millionen Euro“, sagte Nerlinger der Sport Bild. Der 51-Jährige war zwischen 2009 und 2012 als Bayerns Sportdirektor tätig.

Hernández-Deal hat bis heute Folgen

Mit dem Rekordtransfer der Bundesliga sei „das Gefüge im Team beschädigt“ worden, meinte Nerlinger weiter. Es ist eine ebenso brisante wie nachvollziehbare These. Denn Hernández kostete die Bayern nicht nur eine in Deutschland bis heute unerreicht hohe Ablöse. Er kostete sie nicht nur viele Millionen in Gehaltszahlungen. Er kostete sie weit mehr.

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Weil der Ex-Profi von Atlético Madrid einen selbst im internationalen Vergleich sehr guten Lohn erhielt, wurden im restlichen Bayern-Kader schnell Begehrlichkeiten laut. Die kolportierte Summe von 24 Millionen Euro pro Jahr wurde zwar von offizieller Seite dementiert, trotzdem war das Gehaltsniveau merklich angestiegen.

Die Folgen erkennt man auch aktuell noch, obwohl Hernández den Verein längst verlassen hat. Alphonso Davies soll für eine Vertragsverlängerung eine Summe fordern, die ihn wohl in ähnliche Sphären wie einst den Franzosen katapultieren würde. Und ihn mit Stars wie Kingsley Coman und Serge Gnabry gleichziehen lassen würde.

Beide verfügen über äußerst lukrative Verträge. Abgesegnet wurden sie vom ehemaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der mit Hernández einst auch seinen ersten dicken Transfer in München abwickelte. Der Verteidiger sollte ein entscheidendes Puzzlestück im Bayern-Kader sein, ein Abwehrchef, es war ein Königstransfer.

Viel Geld, aber keine Identifikation mit Bayern?

Hinter vorgehaltener Hand hieß es allerdings auch: Diesen Spieler hätte jeder holen können. Schließlich war die Ablöse vertraglich festgezurrt, Salihamidzic musste „nur“ die Millionen locker machen.

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Sportlich war Hernández durchaus ein Gewinn, wenn er denn mal über längere Zeit vom hartnäckigen Verletzungspech verschont blieb. Zum Problem wurden neben den Zwangspausen vor allem Geschichten abseits des Platzes. Ein skurriler Rechtsfall sorgte für etliche Schlagzeilen, die nicht so recht zum Image eines Abwehrchefs passen wollten.

Auch, dass er nicht immer wie ein hoch bezahlter Vollprofi lebte, dürfte bei den Kollegen nicht immer gut angekommen sein. Sein Abschied aus München passte dann ins Bild. Obwohl die Bayern immer zu Hernández gestanden hatten und ihm trotz aller Nebengeräusche und Verletzungssorgen einen neuen Vertrag anboten, entschied sich der Franzose für einen Wechsel zu PSG.

So mancher Fan warf ihm fehlende Dankbarkeit, fehlende Identifikation mit dem Klub vor und deckte damit ein weiteres Problemfeld auf. Dass Bayern einen Spieler gegen seinen Willen abgeben musste, hatte lange Seltenheitswert. Einmal mehr sorgte die Personalie Hernández für Kratzer am Bayern-Image. Der Königstransfer hatte seinen Klub zur Durchgangstation gemacht.

Mia san Mia kann man nicht einkaufen

Und ein Mann für die ihm angedachte Rolle konnte bis heute nicht gefunden werden, auch wenn gerade mit Matthijs de Ligt ein geborener Anführer im Team steht. „Wer ist heute noch beim FC Bayern unumstritten, welche Spieler sind diese Säulen?“, fragte Nerlinger fast schon rhetorisch.

Und weiter: „Mir fallen mit Neuer und Harry Kane nur zwei Spieler ein. Beim Rest wurde entweder versäumt, die Spieler stark zu machen - wie bei einem Kimmich, Goretzka oder zuletzt auch Müller - oder es wurden aus meiner Sicht durchschnittliche Spieler für viel zu hohe Ablösesummen und Gehälter verpflichtet.“

Klar ist: Die Bayern schreiben immer noch schwarze Zahlen, das Festgeldkonto existiert weiterhin. Indizien für ein gesundes Mannschaftsgefüge sind das aber nicht. Das Mia-san-Mia-Gen kann man auch mit teuersten Transfers nicht einkaufen.

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Nicht nur Nerlinger sieht eine Fehlentwicklung mit Folgen. Ex-Trainer Felix Magath prophezeite dem entthronten Seriensieger jüngst bei Sky eine düstere Zukunft: „Nächste Saison wird es schwieriger, weil es innerhalb der Mannschaft auch nicht stimmt. Die nächste Saison wird keine, wo der FC Bayern vorneweg marschiert.“

Folgt man der These vom beschädigten (Gehalts-)Gefüge, stellen sich viele brisante Fragen. Wie repariert man es? Bei wem muss man Gehaltsforderungen zurückweisen? Und von welchen Transfers sollte man besser die Finger lassen? Interessante Randnotiz: Hernández‘ Bruder Theo soll bei Bayern ganz oben auf dem Zettel stehen.

Wo genau der Rekordmeister falsch abgebogen sind, darüber lässt sich streiten. Sicher ist wohl nur: Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden, sonst bekommt auch der FC Bayern der Zukunft viele Probleme.