Uli Hoeneß hat sich am Rande eines Besuchs anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums des bayerischen Amateurklubs SV Seligenporten über die viel diskutierte Trainersuche des FC Bayern geäußert.
Hoeneß: „Rangnick gröẞte Schweinerei“
Bevor Vincent Kompany als Cheftrainer der Bayern verpflichtet wurde, hatte der Rekordmeister bekanntlich bei verschiedenen Trainern angefragt und Absagen erhalten. So wollten Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick laut diverser Medienberichte nicht zu den Münchnern kommen.
Absage von Nagelsmann „komisch“
„Alonso hat einen Vertrag bei Leverkusen. Er wäre gerne zum FC Bayern gekommen, aber er ist ein Trainer mit einem super Charakter“, widersprach der Ehrenpräsident damit etlichen Medienberichten, die Alonso keine Lust auf die Bayern attestierten. „Ich habe ja schon mal gesagt, meine Frau und ich haben uns schon gedacht, dass er den Verein nicht im Stich lässt.“
Die Absage von Nagelsmann bezeichnete er indes als „komisch, weil das Management dem FC Bayern schon suggeriert hat, dass sie das machen wollen. Es ist eben schiefgegangen.“ Neben Alonso und Nagelsmann wurde auch Rangnick als potenzieller Tuchel-Nachfolger gehandelt, stand angeblich schon kurz vor einer Unterschrift, bevor er sich doch nochmal umentschied.
Grund für diesen Sinneswandel soll laut verschiedenen Berichten Hoeneß selbst gewesen sein, der bei einem öffentlichen Auftritt mit seinen Aussagen Zweifel bei Rangnick ausgelöst haben soll.
„Wenn ich zum FC Bayern komme, komme ich wegen dir“
Dies wies Hoeneß ebenfalls vehement zurück: „Rangnick ist die größte Schweinerei gewesen. Da hieß es, er kommt nicht zum FC Bayern wegen mir. Zu mir hat er gesagt, wenn ich zum FC Bayern komme, komme ich wegen dir“, echauffierte sich der langjährige Bayern-Manager und schob nach: „Morgen kommt er zu mir zum Mittagessen und wir spielen eine Partie Golf. Das ist nicht gerade ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht mögen, oder?“
Auch auf Oliver Glasner, aktuell Trainer bei Crystal Palace, hatten die Münchner ein Auge geworfen. Dieser wollte auch „unbedingt zum FC Bayern, unbedingt“, hätte von seinem Verein laut Hoeneß jedoch keine Freigabe erhalten. „Der FC Bayern ist auch nicht allmächtig, dass wir dem Präsidenten von Crystal Palace sagen können, du musst ihn jetzt freigeben“, stellte der 72-Jährige klar.
Letztlich konnten die Münchner Kompany überzeugen, an die Isar zu wechseln und den vakanten Trainerposten zu übernehmen. Für Hoeneß keine schlechte Alternative: „Vielleicht war das jetzt ein Wink des Schicksals, das viele Dinge nicht geklappt haben. Jetzt haben wir einen Trainer, mit dem ein Neuaufbau, ein Neustart möglich ist. Und wenn wir uns in einem Jahr wieder treffen, schauen wir mal, was herausgekommen ist.“