Youssoufa Moukoko galt einst als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Doch im Sommer 2024 steht der 19 Jahre alte Stürmer vor einer ungewissen Zukunft bei Borussia Dortmund. Trotz seines Potenzials und seiner beeindruckenden Leistungen in der Jugend hat Moukoko den endgültigen Durchbruch bei den Profis noch nicht geschafft.
Moukokos allerletzte Chance?
Wird die kommende Saison seine letzte Chance, sich zu beweisen?
Geplatzter Wechsel nach Marseille
In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Spekulationen über einen möglichen Abgang Moukokos. Ein Wechsel zu Olympique Marseille schien in greifbarer Nähe, doch das Angebot der Franzosen, den jungen Spieler für eine Leihgebühr von 500.000 Euro zu verpflichten, stieß laut Bild beim BVB auf wenig Gegenliebe.
Auch die gebotene Kaufoption über zehn Millionen Euro habe nicht den Erwartungen der Verantwortlichen in Dortmund entsprochen. Hinzu kam, dass Marseille kurz darauf Elye Wahi verpflichtete und damit den Bedarf an einem weiteren Stürmer deckte.
OSC Lille galt als weiterer Interessent. Doch auch der Klub aus dem Norden Frankreichs zog sich offenbar aufgrund der finanziellen Forderungen zurück. Moukoko steht somit weiter im Kader des BVB - doch die Konkurrenz ist stärker denn je. Mit den Neuzugängen Serhou Guirassy und Maximilian Beier hat sich der Kampf um die Stammplätze im Angriff weiter verschärft, wenngleich Niclas Füllkrug den Klub Richtung West Ham verlassen hat.
Die Unruhe hinter den Kulissen
Zu der angespannten sportlichen Lage kommen die Äußerungen von Moukokos Berater Patrick Williams, die für Unruhe sorgten. Williams kritisierte öffentlich, dass viele der Versprechungen, die Moukoko angeblich vor seiner Vertragsverlängerung gemacht wurden, nicht eingehalten worden sein.
„Youssoufa wurde viel versprochen, bevor er unterschrieben hat, aber nicht umgesetzt“, so Williams in einem Interview mit Fabrizio Romano. Diese Aussagen lösten „maximale Verärgerung“ bei den BVB-Verantwortlichen aus, wie die Ruhr Nachrichten berichteten.
Trainer Nuri Sahin versuchte auf der Pressekonferenz am Donnerstag, die Wogen zu glätten, indem er betonte, dass Moukoko weiterhin ein „vollwertiges Mitglied des Kaders“ sei. „Er weiß, was ich über ihn denke. Er weiß, wie seine Situation ist. Ich weiß, was er möchte“, erklärte er weiter.
Doch die Situation bleibt verzwickt. Denn auch trotz seiner Bemühungen im Trainingslager in Bad Ragaz, wo er sich, wie SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer beobachtete, uneingeschränkt reinhängte und mit einer positiven Einstellung beeindruckte, scheint Moukoko im Schatten der etablierten Kräfte zu stehen. Vergangene Saison kam Moukoko lediglich auf 27 Pflichtspiel-Einsätze für die Schwarzgelben. Dabei erzielte er sechs Tore und keine einzige Vorlage.
Ein generelles Problem beim BVB?
Die Frage nach Moukokos Zukunft wirft auch ein Licht auf ein möglicherweise größeres Problem beim BVB: die Durchlässigkeit von Talenten aus der Jugend in die Profimannschaft.
Die Youngster Paris Brunner und Sumaila Coulibaly stehen ebenfalls vor einem Abgang, während Tom Rothe den Verein bereits Richtung Union Berlin verlassen hat. Sahin hatte im Trainingslager in Bad Ragaz noch hoffnungsvoll geklungen: „Die Tür ist offen. Kein Verein, kein Trainer würde sich gegen junge Spieler wehren. Ich auch nicht!“
Und dennoch scheint jetzt alles anders zu sein. Kritiker meinen, dass der BVB Schwierigkeiten hat, junge Talente langfristig zu binden und erfolgreich in die erste Mannschaft zu integrieren.
Für Moukoko könnte die kommende Saison entscheidend sein. Trotz aller Unruhe und der starken Konkurrenz hat er immer noch die Möglichkeit, sich durchzusetzen. Doch die Frage bleibt: Wird er diese Chance nutzen können oder bleibt das einstige Supertalent ein Versprechen, das sich nicht erfüllt?