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Ein großer Fehler?

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Ein großer Fehler?

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Ein großer Fehler?

Kingsley Coman steht beim FC Bayern München vor dem Abschied. Die Bayern würden damit einen Erfolgsgaranten verlieren - und einen Mann für die besonderen Momente.
Seit über neun Jahren läuft Kingsley Coman für den FC Bayern auf. Jetzt könnte eine Ära zu Ende gehen, die sich nie wie eine solche anfühlte - und die heißeste Spur führt in die Wüste.
Curdt Blumenthal
Curdt Blumenthal
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
Kingsley Coman steht beim FC Bayern München vor dem Abschied. Die Bayern würden damit einen Erfolgsgaranten verlieren - und einen Mann für die besonderen Momente.

Er war die personifizierte Titelgarantie - bis die Serie in diesem Jahr riss: Erstmals in seiner Karriere wurde Kingsley Coman nicht Meister. Und der FC Bayern wird nach der titellosen Saison den Großangriff auf neue Trophäen wohl ohne den Franzosen angehen. Die Zeichen bei Coman und den Bayern stehen nach neun Jahren auf Abschied.

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Nach Informationen von SPORT1 ist sich der FC Bayern mit dem saudi-arabischen Klub Al Hilal über die Modalitäten eines Wechsels des Flügelspielers einig. Coman ist einer der Topverdiener beim FC Bayern und deshalb ein Verkaufskandidat, wie SPORT1 bereits vor Wochen berichtete. Doch ist die Freigabe des 28-Jährigen die richtige Entscheidung?

SPORT1 hat mithilfe des Datenanbieters Sportec Solutions Comans bisherige neun Spielzeiten beim Rekordmeister unter die Lupe genommen.

Coman in den entscheidenden Momenten zur Stelle

Coman war der Mann für die großen Momente. Unvergessen sein Kopfballtreffer zum 1:0-Sieg im Finale der Champions League 2020 gegen seinen Ex-Klub Paris Saint-Germain.

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Generell zählten wichtige Tore zu seinen Stärken auf internationalem Parkett: Zehn seiner 16 Champions-League-Treffer waren Führungs- oder Ausgleichtreffer.

Und Coman war ein Erfolgsgarant. Wenn er in der Bundesliga traf, haben die Bayern 35 der 36 Spiele gewonnen und nie verloren.

Der Flügelflitzer trumpfte vor allem mit seiner Schnelligkeit auf. In der Bundesliga wurde Coman mit einer Spitzengeschwindigkeit von 35,7 km/h geblitzt. Am ersten Bundesligaspieltag der Saison 2024/2025 war kein einziger Profi schneller.

Der Dribbelkünstler gewann in der Bundesliga zudem 54 Prozent seiner Zweikämpfe. Für einen Offensivspieler zweifelsfrei ein guter Wert.

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Und nicht zu vergessen: Coman ist erst 28 Jahre alt. Hat also durchaus noch einige gute Jahre vor sich. Doch in den vergangenen Jahren warfen ihn auch immer wieder große Verletzungsprobleme zurück.

Comans lange Verletzungsliste

Vor allem das linke Bein des Flügelspielers wurde häufig in Mitleidenschaft gezogen. Allein 2018 wurde bei Coman zweimal ein Syndesmoseriss am linken Sprunggelenk festgestellt. Die Verletzungen schalteten den Franzosen über 170 Tage aus. Und ließ ihn sogar über ein frühzeitiges Karriereende nachdenken.

„Wenn eine dritte Operation nötig wäre, denke ich nicht, dass ich sie durchführen lassen würde“, sagte Coman 2018 in einem Interview mit Telefoot. „Selbst wenn ich mich schütze und versuche, vorsichtig zu sein, mich aber trotzdem wieder verletze, wäre es zu viel. Zu viel ist zu viel. Vielleicht ist mein Fuß nicht dafür geschaffen. Ich würde dann mein eigenes Leben führen.“

Später relativierte er seine Worte etwas, aber das Verletzungspech verfolgte ihn weiter. Seine Krankenakte ist prall gefüllt: Eine Verletzung des Kapselbandapparates im linken Sprunggelenk, ein Außenbandriss im linken Kniegelenk und ein Kapseleinriss im linken Knie. Auch in der vergangenen Saison setzten ein Innenbandriss im linken Knie und eine Muskelbündelverletzung in den rechten Adduktoren Coman über Monate außer Gefecht.

Coman verpasste jedes dritte Spiel

Die vielen Verletzungen spiegeln sich auch in der Anzahl von Einsätzen wider. Coman bestritt bisher genau 200 Bundesligaspiele. Möglich gewesen wären allerdings 304. Im Schnitt verpasste der in Paris geborene Profi jedes dritte Spiel bei den Bayern.

Doch Coman bewies auch immer wieder Comeback-Qualitäten, kämpfte sich auch angesichts namhafter Konkurrenz zurück und verdeutlichte gerade in wichtigen Spielen seinen Wert für die Bayern.

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Jedoch ließ seine Effektivität vor dem Tor mitunter zu wünschen übrig. Der Flügelstürmer traf in der Bundesliga im Schnitt nur mit jedem achten Torschuss. Er nutzte nur 32 Prozent seiner Großchancen. Von 538 Flanken führten nur 15 zu einem Tor – im Schnitt war das nur jede 36.

Zahlen, mit denen es Coman durchaus schwer haben dürfte, seinen Platz in der Mannschaft von Vincent Kompany zu behaupten. Zumal die Konkurrenz auf den Flügelpositionen enorm ist: Ob Neuzugang Michael Olise, der wieder erstarkte Serge Gnabry, bald auch wieder der am Comeback arbeitende Leroy Sané, sowie Mathys Tel - sie alle kämpfen um die Stammplätze auf den Flügeln, wo auch noch Alleskönner Jamal Musiala und der ewig junge Routinier Thomas Müller spielen können. Und in Youngster Nestory Irankunda scharrt die ganz junge Generation schon mit den Hufen.

In den ersten beiden Pflichtspielen war Coman nur Ersatz. Am Sonntag wurde er beim 3:2-Sieg in Wolfsburg 15 Minuten vor Schluss für Olise eingewechselt. Eine Woche zuvor traf er beim 4:0-Sieg in Ulm als Joker - es könnte das letzte seiner insgesamt 64 Tore im Bayern-Trikot gewesen sein. Den Münchnern wird - bei all der Verletzungsanfälligkeit - ein wichtiger Erfolgsgarant fehlen. Doch dass auch ein Coman allein kein Garant für Titel ist, hat die vergangene Saison gezeigt.