Die Vorbereitung auf die neue Saison ist auch bei der TSG Hoffenheim in vollem Gange. Die TSG wird dieses Jahr in drei Wettbewerben vertreten sein, denn der siebte Platz in der vergangenen Spielzeit bedeutete die direkte Qualifikation für die Europa League.
Emotionale Reaktion auf Bosse-Beben
Im Gespräch mit SPORT1 spricht Innenverteidiger Kevin Akpoguma über seine Rolle als Mentor, das Bosse-Beben um Alexander Rosen und einen drohenden Abgang von Maximilian Beier.
SPORT1: Herr Akpoguma, Sie sind jetzt mitten in der Vorbereitung. Wie sehen Sie die Mannschaft bisher?
Kevin Akpoguma: Auf einem guten Weg sehe ich sie. Jetzt im Trainingslager haben wir ein gutes erstes Testspiel gehabt. Wir trainieren gut. Es greift, was der Trainer von uns will. Klar, es ist noch viel Arbeit vor uns. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.
Akpoguma: „Hoffenheim ist meine Heimat“
SPORT1: Sie sind jetzt 29. Sehen Sie sich inzwischen als Führungsspieler und Mentor für die jungen Spieler?
Akpoguma: Ich habe mich schon immer angeboten. Ich weiß auch, dass ich, genauso wie Dennis [Geiger, Anm. d. Red.], eine Identifikationsfigur bin, jemand, der den Weg aus der eigenen Jugend bis zu den Profis selbst gegangen ist. Klar, versucht man da Tipps zu geben. Führungsspieler haben wir viele – ich denke, ich zähle mich auch dazu – aber nicht als tragende Säule, denn wir haben Spieler, die schon weitaus mehr für den Verein geleistet haben.
SPORT1: Sie sind ja jetzt auch schon jahrelang im Verein. Was hat Hoffenheim für Sie, was andere Vereine vielleicht so nicht haben?
Akpoguma: Hoffenheim ist meine Heimat. Mehr brauche ich dazu eigentlich nicht zu sagen. Meine Familie ist in der Nähe, meine Freunde sind in der Nähe. Ich kenne die Region, ich habe viele Leute hier, die ich schon über Jahre kenne. Deswegen ist das für mich der große Unterschied zu den anderen Vereinen.
SPORT1: Welche persönlichen Ziele haben Sie für die kommende Saison?
Akpoguma: Mein persönliches Ziel ist es, das, was wir letztes Jahr mit der Mannschaft erreicht haben, wieder zu erreichen. Wir werden sehen, wie wir in die Saison starten, wie wir die Dreifachbelastung verkraften. Es ist wichtig, dass wir einen guten Start haben und dass wir wieder anknüpfen können an das, was wir letzte Saison am Ende erreicht haben.
SPORT1: Sie haben im Training als Linksverteidiger agiert, haben aber auch schon als Innenverteidiger gespielt. Wo fühlen Sie sich am wohlsten, auf welcher Position?
Akpoguma: Ich habe hier schon meine Position und das ist in der Innenverteidigung. Halbrechts, halblinks, zentral – das ist relativ. Der Trainer soll entscheiden, wo ich spiele. Ich fühle mich überall gut.
SPORT1: Es sind jetzt aktuell nur noch drei Innenverteidiger im Kader. Wie bewerten Sie die Situation? Sind das zu wenig? Brauchen Sie da nicht unbedingt noch jemanden?
Akpoguma: Wir probieren gerade andere Dinge aus, die überraschend positiv funktionieren – mit Stachi [Mittelfeldspieler Anton Stach, Anm. d. Red.] zum Beispiel. Grillo [Florian Grillitsch, Anm. d. Red.] spielt das ja jetzt auch seit drei Jahren. Für mich ist er ein Innenverteidiger – kein Sechser mehr. Mit Stanley Nsoki haben wir noch einen Innenverteidiger, der sich gerade in der Reha befindet. Attila Szalai ist zurückgekommen und Tim Drexler als junger Spieler ist hinzugekommen. Potenzial ist da und die, die etwas hinten dran waren letztes Jahr, sollen die Chance nutzen und sich zeigen. Es gibt doch nichts Schöneres für die Spieler, die letztes Jahr eher im Hintergrund waren.
Akpoguma zum Bosse-Beben: „Kenne ihn, seit ich 14 bin“
SPORT1: Mit Alexander Rosen musste jetzt ein Verantwortlicher gehen. Wie wurde das in der Mannschaft aufgenommen? Wie haben Sie das persönlich aufgenommen?
Akpoguma: Persönlich kann ich ehrlich sagen, dass ich eine sehr, sehr gute Beziehung mit Alex hatte – sportlich und menschlich. Ich kenne ihn, seit ich 14 bin, und deswegen ist es wirklich sehr schade für mich persönlich. Ich kann nur sagen, dass ich ihm dankbar bin, für das, was er mir in meiner Karriere ermöglicht hat.
SPORT1: In der nächsten Saison spielen Sie auch international. Was ist denn da für die Mannschaft drin? Was rechnen Sie sich aus?
Akpoguma: Schwer zu sagen. Wir haben einen neuen Modus und wirklich hochinteressante Gegner in den ganzen Töpfen verteilt. Da warten einige hochinteressante Gegner, je nachdem, wie die Auslosung verläuft. Aber verstecken brauchen wir uns nicht.
Wunschgegner? Manchester United oder Tottenham „wäre cool“
SPORT1: Haben Sie irgendwelche Wunschgegner?
Akpoguma: Natürlich geht der erste Blick immer nach England mit der für mich besten Liga der Welt. Nach Old Trafford oder nach Tottenham zu fahren, wäre schon cool – auch für den Verein. Aber es müssen ja noch ein paar Playoffspiele gespielt werden. Dann sind die Töpfe fix und dann werden wir sehen.
SPORT1: Letzte Saison war es Platz sieben. Ist diese Saison noch mehr drin? Haben Sie sich da besondere Ziele gesetzt?
Akpoguma: Wir müssen einfach unseren Fußball spielen und dann tabellarisch sehen, was möglich ist. Es wäre schön, wenn wir uns wieder für die Europa League qualifizieren würden. Aber wie gesagt, step by step.
SPORT1: Maximilian Beier war ja neben Oliver Baumann beim DFB mit dabei. Inwiefern hat er sich womöglich verändert oder verbessert?
Akpoguma: Persönlich hat er sich null Komma null verändert. Wenn, dann ist er ein noch ein bisschen erwachsener geworden. Selbstvertrauen hatte er ohnehin schon. Sportlich werden wir das in der nächsten Saison sehen. Bei ihm gibt es noch ein, zwei Fragezeichen in Sachen Transfer, deswegen hoffe ich für ihn, dass da sehr schnell Klarheit reinkommt.