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Insider enthüllt: Pep Guardiola begeistert von Hoeneß

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Insider enthüllt: Pep Guardiola begeistert von Hoeneß

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Insider: Hoeneß begeistert Guardiola

Im zweiten Teil des exklusiven SPORT1-Interviews spricht Michael Reschke unter anderem über den Umbau beim BVB, den VfB Stuttgart und den neuen SC Freiburg ohne Christian Streich.
Der BVB verstärkt mit Maxi Beier die schwarz-gelbe Offensive. Von der TSG 1899 Hoffenheim kommend, erhält er einen langfristigen Vertrag bis 2029.
Reinhard Franke
Reinhard Franke
Im zweiten Teil des exklusiven SPORT1-Interviews spricht Michael Reschke unter anderem über den Umbau beim BVB, den VfB Stuttgart und den neuen SC Freiburg ohne Christian Streich.

Wenn man in der Fußballszene seinen Namen hört, gibt es allenthalben viel Lob. Michael Reschke war bei Bayer Leverkusen, dem FC Bayern, dem VfB Stuttgart und Schalke 04 in führenden Positionen tätig. Er kennt das Bundesligageschäft seit rund 40 Jahren genau. In München erlebte er wohl seine spannendste Zeit, als er mit Matthias Sammer und Pep Guardiola zusammenarbeitete. Seit März 2021 ist Reschke „Head of International“ bei der Agentur CAA Stellar.

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Jetzt traf sich der 67-Jährige in München mit SPORT1. Im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews geht es unter anderem um den Umbau beim BVB, den VfB Stuttgart und den neuen SC Freiburg ohne Christian Streich.

Reschke: „Vor uns liegt eine extrem spannende Saison“

SPORT1: Herr Reschke, Thomas Müller hat zuletzt gesagt, dass es für ihn und den ganzen Verein eine spannende Phase sei nach der enttäuschenden alten Saison. Wie sehen Sie es?

Michael Reschke: Thomas hat definitiv recht. Vor uns liegt eine extrem spannende Saison, weil die Bundesliga vier Klubs besitzt, die sich auf internationalem Top-Niveau bewegen: FC Bayern, Bayer 04 Leverkusen, der BVB und RB Leipzig. Und jeder der drei Bayern-Kontrahenten hat im Falle einer Top-Laufphase die Möglichkeit, Deutscher Meister zu werden. Eine sehr gute Konstellation für die Bundesliga und dadurch herausfordernd für die Bayern, da die Deutsche Meisterschaft kein Selbstläufer sein wird. Bayer Leverkusen ist dabei meines Erachtens der größte Herausforderer der Bayern.

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SPORT1: Den VfB Stuttgart haben Sie jetzt nicht erwähnt. Warum? Die Schwaben waren immerhin Vizemeister.

Reschke: Die vergangene Saison des VfB war einzigartig. Vor dem Team, Alex Wehrle, Fabian Wohlgemuth und allen voran dem Trainerteam um den fantastischen Sebastian Hoeneß kann man sich nur verbeugen. Aber zur neuen Saison müssen die Erwartungen deutlich zurückschraubt werden. Platz sieben oder acht wären schon ein Erfolg. Die Abgänge von Guirassy, Ito und Anton sind unmöglich zu kompensieren. Dazu fehlen die wirtschaftlichen Mittel und ich bin sicher, dass alle Verantwortlichen dies realistisch so einschätzen und auch die Fans und das Umfeld beim VfB dies so sehen. Klasse, dass Stiller, Führich und Mittelstädt beim VfB bleiben, das macht allerdings auch Hoffnung. Eine Weiterverpflichtung von Undav wäre sportlich sehr wertvoll. Ich bin gespannt, ob es dem VfB gelingt eine Transferlösung mit Brighton zu finden. Ich würde es den Stuttgartern wünschen.

Hoeneẞ-Huldigung! „Guardiola war begeistert“

SPORT1: Sie schwärmen geradezu von Sebastian Hoeneß.

Reschke: Ja. Wenn Xabi Alonso in Leverkusen nicht so einen 1a-Job gemacht hätte, wäre Hoeneß eindeutig der Trainer der vergangenen Saison gewesen. Ich habe jüngst mal mit Pep Guardiola telefoniert. Er hat einige Spiele vom VfB im TV gesehen und war begeistert von Sebastian. Ich hatte eine sehr intensive Zeit beim VfB, weiß welche Wucht der Klub in der Region besitzt und wünsche den Stuttgartern das Allerbeste.

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SPORT1: Eine ähnliche Situation wie beim VfB gibt es auch ein paar Kilometer weiter in Heidenheim.

Reschke: Richtig. Dort haben Holger Sanwald (Boss des 1. FC Heidenheim, d. Red.), Trainer Frank Schmidt und Co. auch Außergewöhnliches geleistet und müssen jetzt mit dem Fluch der sehr guten Tat leben. Mit Kleindienst, Beste und Dinkci haben sie ihre drei Topscorer verloren und dieser Aderlass ist nicht auszugleichen. Nach Platz acht in der vergangenen Saison wäre der Klassenerhalt schon ein echter Erfolg.

Beier „einer der deutschen Spieler mit der spannendsten Zukunft“

SPORT1: Lassen Sie uns über den BVB sprechen. Maxi Beier kommt von der TSG Hoffenheim, seit Montag ist der Wechsel fix. Ein guter Griff?

Reschke: Maxi Beier? Für mich einer der deutschen Spieler mit der spannendsten Zukunft. Der Junge bringt so viel mit: gute Technik und Schnelligkeit, auf eine besondere Art zäh und unangenehm für Gegner, mit hoher Spielintelligenz und einem Gespür für besondere Abschlussaktionen. Ein klassischer Spieler für deutsche Topklubs. Für seine Verpflichtung kann sich der BVB auf die Schulter klopfen. Dortmund bereitet seinen Fans ein schönes Transfergeschenk.

SPORT1: Ein heißes Thema ist wieder mal Youssoufa Moukoko. Sein Berater hat zuletzt offen mit einem Abschied gedroht. Wie sehr schaden solche Aussagen dem Spieler?

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Reschke: Ich finde es sinnvoll, wenn man sich Berater in der Öffentlichkeit zurückhalten. Das ist auch das Credo unserer Agentur CAA Stellar. Wenn ich Interviews gebe, dann aufgrund meiner über 40-jährigen Bundesliga-Vergangenheit und dann eben über allgemeine Themen. Allerdings steht es mir nicht zu, das Verhalten anderer Berater zu bewerten. Grundsätzlich ist ein Wechsel eines Spielers erst dann besiegelt, wenn der Transfervertrag unterschrieben ist und Situationen können sich durch ein oder zwei Spiele wieder komplett ändern. Ich sehe da aktuell keinen irreparablen Schaden.

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SPORT1: Moukoko und Paris Brunner haben wohl keine Zukunft mehr beim BVB. In dieser Woche könnte da schon eine Entscheidung fallen. Was sagen Sie dazu?

Reschke: Natürlich ist es immer eine besondere Situation, wenn talentierte junge Spieler einen ambitionierten Klub verlassen. Aus der Distanz betrachtet hatte man jedoch den Eindruck, dass die Chemie zwischen Moukoko, Brunner und dem BVB nicht mehr gestimmt hat. Wenn es dann sinnvolle Transferlösungen für den BVB gibt und die beiden Jungs glauben, dass sie einen besseren sportlichen und/oder wirtschaftlichen Weg einschlagen wollen, kommt es eben zur Trennung. Undramatisch und Teil des Geschäfts.

„Zwei Top-Transfers, mit denen der BVB aufhorchen lässt“

SPORT1: Sind die BVB-Neuzugänge Waldemar Anton und Serhou Guirassy eine Ansage an die Bayern?

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Reschke: Ja. Der BVB hat in der Liga zuletzt nicht so performt wie erwartet, aber sie hätten objektiv das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnen können. Da haben sie ihre internationale Klasse bewiesen. Hut ab, Edin Terzic. Mit Anton kann man die Lücke, die Mats Hummels hinterlassen hat, schließen und Guirassy ist ein Klassestürmer mit eingebauter Torgarantie. Ohne Zweifel zwei Top-Transfers, mit denen der BVB aufhorchen lässt. Wenn Guirassy nicht verletzt gewesen wäre, hätte er Harry Kane fast noch die Torjägerkanone streitig gemacht.

SPORT1: Nach seiner schwächeren EM gab es leise Kritik an Kane.

Reschke: Kane war nach seiner Verletzung bei Bayern bei der EM deutlich nicht bei 100 Prozent. Zweifel an Kane sind albern. Er wird die Nörgler mit seinen Toren wieder zum Schweigen bringen. In der neuen Saison wird sich das Tornetz nach Kane-Aktionen wieder so oft wölben, dass alle Zweifel ausgelöscht werden.

Anton-Wirbel! „Man sollte beide Aussagen respektieren“

SPORT1: Ein Thema waren zuletzt auch die Aussagen von Anton nach seinem Wechsel zum BVB. Wie bewerten Sie diese?

Reschke: Als junger Mensch hast du das Recht, spontan zu agieren. Seine Aussagen muss man getrennt voneinander betrachten. Dass er den VfB mal als Herzensverein bezeichnet hat, war damals passend. Er hat eine top Saison mit großer Leidenschaft für den VfB gespielt und dem Klub eine gute Transfereinnahme eingebracht, also hat er abgeliefert. Dass er sich jetzt auf den BVB freut und von dem Klub schwärmt, ist auch völlig in Ordnung und man sollte beide Aussagen respektieren.

SPORT1: Einen Trainer werden wir in der neuen Saison nicht mehr am Spielfeldrand sehen: Christian Streich. Wie schade ist das?

Reschke: Die Dachzeile beim SC Freiburg müsste heißen: „Schuster, bleib bei deinen Leisten und lass dir keinen Streich spielen.“ Die Entscheidung der Freiburger, Julian Schuster diese Chance als Streich-Nachfolger zu geben, ist ohne Zweifel planerisch durchdacht. Jochen Saier (Sportvorstand, d. Red.) und Klemens Hartenbach (Sportdirektor des Vereins, d. Red.), die sportlich Verantwortlichen beim SC, sind absolute Experten und wissen, was sie tun. Zudem bin ich überzeugt, dass sie von Christian auch in dieser Entscheidung unterstützt wurden. Ich habe beim Sportclub ein gutes Gefühl. Wichtig ist für Schuster, dass er seinen Weg finden wird. Christian wünsche ich alles Allerbeste und ähnlich wie Thomas Müller ist er eine Ausnahmeerscheinung in der Bundesliga. Auch bei ihm bin ich sehr gespannt, was die Zukunft bringt. Vielleicht sehen wir ihn doch als Trainer wieder.