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Bremen-Pulverfass! Jedes Miteinander könnte zerstört werden

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Bremen-Pulverfass! Jedes Miteinander könnte zerstört werden

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Jetzt kann es bei Werder gefährlich werden

Spannungen zwischen Spielern und Trainer könnten Werder in eine gefährliche Lage versetzen. Es braucht jetzt ganz dringend einen Schulterschluss, meint SPORT1-Experte Tobias Holtkamp.
Werder Bremen holt nur einen Punkt gegen Borussia Dortmund - trotz Überzahl. Marvin Ducksch übt Kritik an
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Spannungen zwischen Spielern und Trainer könnten Werder in eine gefährliche Lage versetzen. Es braucht jetzt ganz dringend einen Schulterschluss, meint SPORT1-Experte Tobias Holtkamp.

Ziemlich überraschend, vor allem aber höchstpersönlich, hat sich Werder Bremen unter die große Bundesliga-Lupe katapultiert. Plötzlich wird vielerorts gerätselt, was denn da los ist an der Weser.

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Von Spannungen zwischen dem Trainer und seiner Mannschaft ist die Rede, von einem Zerwürfnis sogar und von Spielern, die mit ihrem neuen Chef Clemens Fritz, der in der Sommerpause vom langjährigen Werder-Manager Frank Baumann die Geschäftsführer-Rolle übernommen hat, unzufrieden seien.

Gefährliche Dynamiken im Team

So viel scheint tatsächlich klar: Dieses Thema, das sie sich da aufgemacht haben, kann für die Bremer jetzt gefährlich werden! Denn, und das ist verbrieft, sie haben in den vergangenen Wochen in weiten Teilen vor allem über- statt miteinander gesprochen.

Der aufgestaute Frust einiger Spieler über die aus ihrer Sicht unzureichende Arbeit der Bremer Verantwortlichen auf dem Transfermarkt entlud sich nach dem 0:0 gegen den BVB in verschiedenen Interviews. Kapitän Marco Friedl bezeichnete den Kader als „dünn“ und gab an, sich Zuwachs „in der Breite“ gewünscht zu haben: „Aber es wurde nicht erfüllt.“ Ähnlich, was den Drang nach Verstärkungen betrifft, hatte sich auch Trainer Ole Werner im August immer wieder zu Wort gemeldet.

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Kritik von Friedl und Ducksch: Ein Indiz für größere Probleme?

Friedls erfahrener Mannschaftskollege Marvin Ducksch war auf gleichem Level angefressen, zielte mit seiner Kritik aber mehr auf Werner als das Management. Nach dem Dortmunder Platzverweis in der Schlussphase war er nicht nur mit seiner Auswechslung nicht einverstanden, sondern hätte sich „von draußen die eine oder andere Hilfestellung“ gewünscht. Friedl ergänzte: „Da hatten wir nicht viele Ideen, wussten nicht recht, was wir machen müssen. Wir Spieler auf dem Platz sind in der Verantwortung, aber von draußen müssen wir mehr kommunizieren.“

Derart direkt die eigenen Chefs zu tadeln und öffentlich ihre Arbeit zu beanstanden, das hatte es in Bremen lange nicht gegeben. Und schon gar nicht in Phasen, in denen es fußballerisch ja im Grunde gut läuft. Werder war gegen den Champions League-Finalisten vom letzten Mai die bessere Mannschaft und beeindruckte Gegner wie Zuschauer oft durch ein ebenso schnelles wie offensiv ausgerichtetes Direktpassspiel. Das war eine Woche zuvor beim 2:2 in Augsburg auch schon der Fall gewesen.

Autoritätsprobleme um den Werder-Boss

Umso bemerkenswerter die Kritik - und was angeblich dahinter steckt. Im Klub geht in einigen Bereichen der Eindruck um, dass gerade Chef-Neuling Fritz für den einen oder anderen Spieler noch nicht die Autorität ist, die er als Vorgesetzter und Entscheider, zum Beispiel ja auch über Gehälter und Vertragslaufzeiten, eigentlich sein sollte. Ältere Spieler, wie eben Friedl, haben Fritz in Bremen noch als Azubi auf der Geschäftsstelle kennengelernt.

Um Werder und den konstanten Fortschritt, seit Ole Werner vor fast drei Jahren das Traineramt übernommen hat, nicht zu gefährden, müssen sie mehr zusammen spielen, eben auch abseits des Spielfelds. Sonst zieht der Zoff ein, das war oft genug so im Fußball, der jedes Miteinander zerstört. Erst schleichend, dann unaufhaltsam.

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Sportchef Fritz hat den Führungsspielern Friedl und Ducksch deutlich gesagt, wie fehlplatziert ihre öffentliche Beurteilung nach dem BVB-Spiel war. Er hat die Gefahren für den Verein erkannt und spürte trotz guter Leistung „ein Gefühl, als ob du 0:4 verloren hast.“ Fritz weiter: „Und das nimmst du dann mit in die Länderspielpause. Das ist einfach unnötig, das brauchen wir nicht.“

Unruhe, und genau da liegt die große Gefahr für den Verein, sind sie bei Werder nicht gewohnt, schon gar keine hausgemachte. Es braucht, so kann man es wohl formulieren, in Bremen deutlich weniger Durcheinander und Missstimmung als an anderen Bundesliga-Standorten, um plötzlich in eine gefährliche Schieflage zu geraten. Der Fokus auf Werder ist jetzt scharf gestellt.