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Star-Einkauf des FC Bayern: "Es gab viel zu tun, was sein Verhalten betraf"

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Star-Einkauf des FC Bayern: "Es gab viel zu tun, was sein Verhalten betraf"

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Olises Charakter? „Es gab viel zu tun“

Wegbegleiter von Bayerns Star-Einkauf Michael Olise sprechen vor seinem Länderspiel-Debüt über die menschliche Art des Franzosen - und warum manche Trainer Schwierigkeiten mit ihm hatten.
Bayerns Michael Olise steht vor seinem A-Debüt für Frankreich
Bayerns Michael Olise steht vor seinem A-Debüt für Frankreich
© IMAGO/Kirchner-Media
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Wegbegleiter von Bayerns Star-Einkauf Michael Olise sprechen vor seinem Länderspiel-Debüt über die menschliche Art des Franzosen - und warum manche Trainer Schwierigkeiten mit ihm hatten.

Wie tickt Michael Olise, der Star-Einkauf des FC Bayern München? Nicht nur in Deutschland, auch in seiner Heimat Frankreich, für die der in England geborene Flügelspieler ein phänomenales Olympia-Turnier hingelegt hat, bewegt diese Frage viele.

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Anlässlich seiner Nominierung für die französische Nationalmannschaft hat die Sport-Zeitung L‘Équipe mit Begleitern seines Aufstiegs gesprochen, der in der zweiten englischen Liga bei Reading begann und nicht unbedingt einen typischen Verlauf nahm.

„Es sah aus, als würde er sich über sie lustig machen“

Dass er den Durchbruch nicht in den Jugend-Akademien von Chelsea oder Manchester City schaffte, habe laut Mark Bowen, der zu Olises Zeit Trainer von Reading war, nichts mit sportlichen Gründen zu tun gehabt.

„Seine vorherigen Trainer hatten ihn für einen sehr guten Spieler gehalten, aber es gab zu viel zu tun, was sein Verhalten und seine Pünktlichkeit betraf“, erinnert sich Bowen. „Wenn man sein Trainer ist, ist es schwierig, ihn kennenzulernen, weil es immer diese Barriere gibt. Er wird nicht spontan zu dir gehen und Fragen stellen.“ Stattdessen sei Olise immer für sich geblieben und habe abgewartet, bis die Diskussionen von anderen begonnen worden sei.

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Seine Einstellung auf dem Platz habe dabei zu jedem Zeitpunkt gestimmt, stellt Ex-Coach Bowen klar: „Er hatte schon damals einen unglaublichen Motor, er kann den ganzen Tag rennen, von einem Elfmeterpunkt zum anderen. Er lehnt die Anstrengungen nie ab, selbst wenn er während des Spiels abschalten könnte“, schwärmt der 60-Jährige über seinen ehemaligen Schützling. Schon damals sei Olise er ein „besonderes Talent gewesen“ und seine „positive Arroganz“ sei sofort spürbar gewesen, berichtet Bowen.

„Er hatte keine Angst, sich den Ball zu nehmen, um allen zu zeigen, was er konnte. Die älteren Spieler in der Mannschaft schubsten ihn dann herum, um ihm eine Lektion zu erteilen. Es wurde heiß, er fiel hin, zuckte mit den Schultern, stand schnell wieder auf, sagte nichts und machte weiter“, erzählt Bowen über Olises erste Schritte im Herren-Fußball: „Es sah aus, als würde er sich über sie lustig machen, aber im Spiel beschützten dieselben Jungs ihn vor den Gegnern, sie wussten, dass sie ein seltenes Exemplar eines Spielers in ihren Reihen hatten.“

„Mühelosigkeit, die manchmal wie Respektlosigkeit wirkte“

Stürmer Yakou Méité, mit dem Olise zu Reading-Zeiten zusammenspielte und mit dem er bis heute gut befreundet ist, erzählt ähnliche Geschichten. Allerdings konnte sich Olise seinen engen Vertrauten gegenüber offenbar sehr wohl von einer anderen Seite zeigen.

„Er ist bei mir nicht so, weil ich ihn wirklich gut kenne, aber es stimmt, dass er immer sehr diskret wirkt. Er sprach wenig und mischte sich nicht viel ein“, so der französisch-ivorische Stürmer, der ebenfalls erklärte, dass Olise von außen betrachtet abgehoben wirken könne: „Es klingt vielleicht, als wäre er arrogant gewesen, aber das war es nicht, er war nur in seiner eigenen Blase.“

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Olises technische Raffinesse habe dazu beigetragen, dass ihm zuweilen ein negativer Charakter zugeschrieben worden sei, erinnert sich Méité: „Wir waren gerade erst mit aufgestiegen und er dribbelte dich mit einer Leichtigkeit, einer Mühelosigkeit aus, die manchmal wie Respektlosigkeit wirkte. Es konnte auch zu Frechheit werden, weil er sich auf dem Rasen zu wohl fühlte“, zeigte er sich schon damals beeindruckt über die technische Raffinesse des heutigen Nationalspielers.

Am Freitag könnte Olise dann der nächste Schritt in seiner noch jungen Karriere anstehen. In der Nations League treffen Les Bleus auf Italien (ab 20.45 im SPORT1-Liveticker), womöglich wird es Olises Debüt für Frankreich.