Erstmals bei der WM 2018 war Christoph Kramer als noch aktiver Profifußballer für das ZDF als TV-Experte im Einsatz. Mittlerweile ist der 33-Jährige aus dem Expertenteam mit Per Mertesacker nicht mehr wegzudenken und steht nach seinem Aus bei Borussia Mönchengladbach nun auch bei Amazon Prime als Experte vor der Kamera.
Scharfe Kritik an Kramer
Dass der Weltmeister von 2014 schon während seiner aktiven Profikarriere als TV-Experte im Einsatz war, stößt bei Ex-Nationalspieler Holger Badstuber auf Kritik. „Wenn noch aktive Spieler gleichzeitig aber Experten sind, finde ich das schwierig. Diese Doppelmoral fand ich befremdlich“, kritisierte Badstuber im exklusiven SPORT1-Interview.
Ex-Spieler als Experten? „Grundsätzlich finde ich es gut“
Angesprochen auf Kramers TV-Tätigkeiten gab der Ex-Bayern-Spieler zu, dass Kramer „sehr beliebt“ sei - ergänzte aber auch: „Aber ist es wichtiger, beliebt zu sein oder seine Meinung zu vertreten, ohne nach dem Mund der anderen zu reden?“
Neben Kramer, der sein Karriereende noch nicht offiziell verkündet hat, sind in Deutschland viele ehemalige Profifußballer als TV-Experten tätig. „Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Ex-Spieler ihre Expertise einbringen und im Fußballgeschäft bleiben. Natürlich ist dieser Expertenjob inzwischen sehr gefragt und viele Ex-Spieler positionieren sich dort“, führte Badstuber aus. „Für mich zählt, wie sie es machen.“
Die Feststellung des ehemaligen Verteidigers: „Es gibt Ex-Profis, die sich da selbst etwas beweisen müssen und andere, die extra scharf kritisieren, um in der Presse zu stehen. Ich sehe es kritisch, wenn es gekünstelt wirkt. Ein Experte sollte authentisch bleiben. Respekt sollte immer im Vordergrund stehen. Gerade als ehemaliger Spieler sollte man wissen, wie Aussagen medial ausgeschlachtet werden können.“